wir haben die traurige Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass unser
verehrter Confrater Dr. Karl-Heinz Heckelmann
am 12. Juli 2011 im 91. Lebensjahr sein Leben in die Hand Gottes zurück gegeben hat.
Betrachtet man seinen Lebensweg, hat der Einzug zur Wehrmacht dem gerade mal 20-jährigen einen denkbar schlechten Einstieg in das Erwachsensein beschert. Dass er in der anschließenden fast 5-jährigen russischen Kriegsgefangenschaft tatkräftig am Aufbau der Oper in Minsk mitgewirkt hat, hat unser Confrater mit der ihm eigenen Bescheidenheit nie thematisiert.
Als Folge konnte er erst 1950 seinen beruflichen Werdegang beginnen. Mit bemerkenswertem Ehrgeiz und Fleiß studierte und promovierte er in kürzester Zeit in Chemie und brachte es rasch zu großem beruflichen Erfolg und Ansehen.
Seit 1969 war Dr. Heckelmann unermüdlich und mit Inbrunst aktiver Familiare des DO. Zunächst in der Komturei „An Rhein und Ruhr", dann in der Komturei „An Isar, Lech und Donau", der er auch als Komtur vorstand. Er war sich, in Anlehnung an das oberste Gebot des Deutschen Ordens „Helfen, Heilen und Wehren", stets bewusst, dass der Einsatz für Christi Reich bedeutet: Kampf in der geistigen Auseinandersetzung, Schutz der Wehrlosen sowie Seelsorge am Menschen. Mit dieser Kenntnis wirkte er in der Ordensgemeinschaft mit Ausdauer, großem Eifer und Geschick.
Hervorzuheben ist auch sein großes Engagement für den Wiederaufbau der Kommende in Frankfurt, wo er als stellvertretender Deutsch-Herrenmeister wirkte. Sein ganz großes Anliegen im Orden war das Zusammenwirken der 3 Zweige: Brüder, Schwestern, und Familiaren. Er pflegte im Besonderen regen Kontakt sowohl zu den Brüdern in Weyarn als auch zu den Schwestern in Passau. Schwester Hermine betonte oftmals: „Dr. Heckelmann hat vieles für uns getan."
Für seinen Einsatz für die Interessen des Ordens, seine loyale Treue gegenüber dem
Hochmeister und aufgrund seiner vielen Verdienste im Generalkapitel wurde ihm das Verdienstkreuz des Deutschen Ordens verliehen.
So wie wir ihn kannten, ging es ihm stets gezielt darum, Erbe, Auftrag, Charisma und Spiritualität des Deutschen Ordens zu wahren und lebendig zu halten. Er hat unser Gelöbnis „Helfen, Heilen und Wehren" vortrefflich umgesetzt.
Wir sind dankbar für die Zeit mit ihm und die großartige Arbeit, die er für den Orden geleistet hat.
Wir tun uns schwer, die Entscheidung unseres Herrn anzunehmen. Wir fragen nicht nach dem WARUM, sondern danken IHM für diese so liebeswürdige, frohgemute und stets hilfsbereite Persönlichkeit, den bescheidenen Grandseigneur, als den wir ihn kennen und schätzen gelernt haben.
Bei der Aufnahme in den DO wurde unserem Confrater Heckelmann versprochen, dass ihm als Familiare alle Fürbitten und Verdienste des Ordens teilhaftig werden. Das gilt auch heute. Wir bitten alle Priester, Schwestern und Familiaren unseren Confrater in ihr Gebet einzuschließen.
Lassen Sie mich noch den Hl. Augustinus zitieren, der da sagt:
AUFERSTEHUNG IST UNSER GLAUBE WIEDERSEHEN UNSERE HOFFNUNG GEDENKEN UNSERE LIEBE
In stiller Trauer und Verbundenheit mit der Ehefrau und der Familie des Verstorbenen grüßt für den Komtureivorstand
Komtur Arbogast Freiherr von und zu Franckenstein, FamOT
Feierlichkeiten zur Seligsprechung von Alojs Andritzki
21.06.2011
Die in Sachsen und Thüringen lebenden Familiaren der Komturei „An Rhein und Ruhr“ nahmen am 13. Juni 2011 in Dresden an den Feierlichkeiten zur Seligsprechung des sorbischen Kaplans Alojs Andritzki in Dresden teil.
Im Beisein von elftausend Gläubigen verlas Kardinal Angelo Amato am Pfingstmontag auf den Stufen der Dresdner Hofkirche das Ernennungsschreiben von Papst Benedikt XVI. - damit darf Andritzki künftig als Märtyrer verehrt werden. Die Eucharistiefeier wurde auf den Stufen vor der Kathedrale abgehalten.
Der Priester Alojs Andritzki (1914-1943) wirkte einst als Jugendseelsorger und Kaplan an der Dresdner Hofkirche und war im Konzentrationslager Dachau ermordet worden. Zu den Ehrengästen gehören zahlreiche Bischöfe, der apostolische Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset und Verwandte von Andritzki. Kaplan Andritzki war Sorbe; die Sorben sind eine nationale Minderheit in Deutschland. Sie leben seit Jahrhunderten in der sächsischen und brandenburgischen Lausitz. Der Papst würdigte den 1943 im KZ Dachau ermordeten Andritzki stellvertretend für viele, "die ihr Leben im Namen des Herrn in den Konzentrationslagern hingegeben haben". Für das Bistum Dresden-Meißen ist die Anerkennung des Märtyrers nach nur zwölfjährigem Prüfverfahren eine Premiere. Andritzki ist der erste sorbische Geistliche, der seliggesprochen wurde.
Zu den Ehrengästen der in deutscher und sorbischer Sprache abgehaltenen Feier gehörten mehrere Bischöfe, der apostolische Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset und Verwandte Andritzkis. Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich - selbst Angehöriger der sorbischen Minderheit - war anwesend. Der Dresdner Bischof Joachim Reinelt sagte zur Seligsprechung: "Ich würde mir wünschen, dass mit der Seligsprechung alle Christen in Sachsen neues Selbstvertrauen und einen Begeisterungsschub erhalten, den eigenen Glauben bewusster wahrzunehmen und auch andere damit anzustecken."
Im Anschluss an die Eucharistiefeier fand auf dem Schloss- und Theaterplatz ein großes „Gemeindefest“ des Bistums mit seinen Gästen statt.