Deutscher Orden begeht Gründungsfest - Sonderausstellung in der Schatzkammer zu Hochmeister Maximilian Joseph von Österreich-Este (1782-1863)
Am Sonntag, dem 9. Februar, beging der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, gemeinsam mit Brüdern, Schwestern und Familiaren und der Gottesdienstgemeinde der Deutschordenskirche St. Elisabeth das Gründungsfest des Deutschen Ordens.
In der voll besetzten Kirche wurde von Chor und Orchester die Festmesse in C (op. 203) von Robert Führer (1807-1861) gegeben. Seit seinem Ursprung hat sich der Orden unter den besonderen Schutz der Gottesmutter gestellt und auf Ihre Fürsprache vertraut, betonte der Apostolische Nuntius in seiner Predigt. Der Tag stand auch im Zeichen des Gedenkens an einen der bedeutendsten Hochmeister des Ordens, Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este, dessen 150. Todestag im Juni vergangenen Jahres gedacht wurde. In dankbarer Erinnerung und im Bestreben diesen nicht nur für den Deutschen Orden wichtigen und mildtätigen Erzherzog wieder mehr ins Bewusstsein zu rufen, wurden verschiedenste Veranstaltungen durchgeführt.
So konnte nun der Tagungsband des am 24. Mai 2013 abgehaltenen wissenschaftlichen Symposions an der KTU Linz, dessen Herausgeber P. Ewald Volgger zugleich Rektor der Universität sowie Generalsekretär des Deutschen Ordens ist. Die Publikation mit dem Titel „Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este. Hochmeister - Festungsplaner - Sozialreformer - Bildungsförderer (1782-1863)" beschäftigt sich mit den zahlreichen sozialkaritativen und kulturellen Wirkungsfeldern des Erzherzogs, seinem Einsatz für das religiöse, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben insbesondere im heutigen Land Oberösterreich. Dem Deutschen Orden eröffnete er durch seinen Weitblick und seine umsichtigen Reformen, u.a. durch die Wiederbegründung des Schwesterninstituts und die Einrichtung von Priesterkonventen, eine neue spirituelle Perspektive und hat so das Erscheinungsbild des Ordens in seiner heutigen Form bereits grundgelegt. Prof. Udo Arnold stellte den Bezug zum musikalischen Rahmen des Festaktes her und referierte über die Beziehungen der Exponenten der Wiener Klassik zum Deutschen Orden: Haydn, Mozart und Beethoven. Haydn könnte als Chorknabe auch in der St. Elisabethkirche der Wiener Landkommende bei liturgischen Feiern gesungen haben, was jedoch nicht gesichert ist. Mozart verbrachte die letzten Wochen im Dienst des Salzburger Fürsterzbischofs Hieronymus Graf Colloredo, der zu dieser Zeit bei seinem Bruder, dem Landkomtur Wenzel Graf Colloredo, im Deutschen Haus weilte. Hier soll er auch, wie Mozart an seinen Vater schreibt, als er aus dem Dienste des Fürsterzbischofs scheiden konnte, durch Graf Arco mit einem Fußtritt hinausbefördert worden sein. Seitdem lebte er als einer der ersten freien, nicht im Hofdienst stehenden, Künstler in Wien. Die engste Beziehung zum Deutschen Orden hatte Beethoven, bereits in der Bonner Residenz des Hochmeisters Maximilian Franz von Österreich (1756-1801), der ihn massiv förderte, ebenso wie der selbst komponierende Ordensritters Ferdinand Ernst Graf Waldstein. Ihm widmete er auch seine große Klaviersonate (Waldsteinsonate). Dem Hochmeister wollte er seine erste Symphonie widmen, was durch den Tod Maximilian Franz‘ bei Drucklegung unterblieb. Die Verbindung zum Kaiserhaus blieb jedoch, woher sich noch zwei Märsche, die dem Nachfolger im Hochmeisteramt, Erzherzog Anton Viktor gewidmet sind, als Autographen im Deutschordenszentralarchiv erhalten haben. P. Frank Bayard schließlich zeichnete in seinem Vortrag das Lebensbild des großen Hochmeisters nach, schilderte seine Person im Kontext der Familie und der Zeit, um im Anschluss die Brücke zur Eröffnung der Sonderschau in der Schatzkammer des Deutschen Ordens „Reformer - Wohltäter - Hochmeister. Maximilian Joseph von Österreich-Este (1782-1863)" zu schlagen.
Die Ausstellung ist bis Herbst 2014 zu besichtigen und zeigt neben Porträts und persönlichen Zeichen des Hochmeisters auch zahlreiche Archivalien aus dem Deutschordenszentralarchiv.
5. Familiarentag und Tag der Geistlichen Assistenten
Vom 24. bis 26. Januar 2014 fanden am Hochmeisteramt in Wien der 5. Familiarentag und der Tag der Geistlichen Assistenten statt. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, S. E. Generalabt Dr. Bruno Platter, hatte neben der Generalassistentin Sr. Maria Regina Zohner, dem Generalprokurator P. Laurentius Meißner und dem Generalökonom P. Frank Bayard hierzu alle Balleimeister, Komture und Geistliche Assistenten der Familiaren des Deutschen Ordens eingeladen.
In verschiedenen Arbeitseinheiten erfolgten Berichte aus den Balleien und Komtureien. Dabei wurden viele relevante Themenbereiche angesprochen, insbesondere das Wirken des Familiareninstituts, seine Identität sowie der Familiarenwerke. Die Ausrichtung des Instituts als eine Gemeinschaft spirituellen Lebens und sozialkaritativen Wirkens bedarf gerade in einer säkularisierten Gesellschaft mehr denn je eines fundierten Profils, welches immer wieder neu nach außen zu tragen ist.
Zudem stehen im kommenden Jahr 2015 zwei bedeutende Jubiläen an:
825 Jahre Deutscher Orden sowie 50 Jahre Familiarenstatut
In den drei Tagen versuchten die Teilnehmer diesen Denk- und Handlungsprozess zusammen mit der Ordensleitung weiter zu entwickeln und ihre Erfahrungen aus dem Leben der jeweiligen Familiarengemeinschaft einzubringen, wobei die Spiritualität des Ordens im Vordergrund stand.