Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt
Die Leidensprozession am Palmsonntag ist eine der größten dieser Art. Tausende Katholische Gläubige tragen bei der Palmsonntagsprozession sechs überlebensgroßen Darstellungen, die das Leiden und Sterben Jesu Christi symbolisieren, durch die Stadt.
Die Organisation der Vorbereitungen und Durchführung der Prozession liegt in den Händen der sogenannten Bildführer. Getragen werden die Figuren schließlich von festlich in schwarz gekleideten Männern mit weißen Handschuhen und Zylinder. Diese Ehrenämter werden von Generation zu Generation meist innerhalb von Familien weitergegeben. Die Ursprünge der Leidensprozession liegen im 16. und 17. Jahrhundert. Damals belebte der Jesuiten-Orden die katholische Volksfrömmigkeit neu. Bis zum heutigen Tag verstehen die Katholiken des Eichsfeldes ihre Prozession als eine lebendige Form des Glaubensbekenntnisses.
Die Heiligenstädter Palmsonntagsprozession ist mittlerweile in das Unesco-Verzeichnis der schützenswerten Traditionen aufgenommen worden und trägt nun den Status "Immaterielles Kulturerbe in Deutschland".
Dr. Olaf Zucht FamOT