Cfr. Parlamentarischer Staatsekretär a. D. Rudolf Kraus verstorben
Von 1970 bis 1974 gehörte er dem Bezirkstag von Oberbayern an. Von 1976 bis 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestags, bis 1990 vertrat er den Bundeswahlkreis München-Ost, bis er sich entschloss, in seine Heimat nach Schnaittenbach im Landkreis Amberg-Sulzbach zurückzukehren, wo er dann für den Wahlkreis Amberg- Sulzbach- Neumarkt erfolgreich kandidierte.
Im Bundestag wurden ihm eine Reihe verantwortungsvoller Ämter anvertraut. So war er von 1982 – 1987 Obmann der CDU/CSU Fraktion im Wirtschaftsausschuss, von 1987 bis 1992 Vorsitzender des Arbeitskreise Wirtschaft, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Von 1989 bis 1992 war er Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe. 1992 wurde er im Kabinett IV und V des Bundekanzlers Helmut Kohl unter dem damaligen Bundesminister Norbert Blüm zum Parlamentarischen Staatsekretär berufen. Seine Schwerpunkte waren die Rentenreform und sein soziales Wirken.
Sein vielschichtiges, stetes soziales Engagement, sein Einstehen für die Mitmenschen, für seine Oberpfälzer Heimat waren anerkannt. Auch nach dem Ende seiner politischen Ämter hat es sich unermüdlich für soziale Belange eingesetzt. Den Begriff der Heimat und ihren Wert hat er längst vorgelebt und gepflegt, bevor er in die Gesellschaftspolitik Einzug fand.
An seiner Beisetzung nahmen neben der Bürgerschaft, den örtlichen Vereinen, den Familiaren des Deutschen Ordens auch namhafte Vertreter den Bundes- und Landespolitik teil, wie die ehemaligen Bundesminister Norbert Blüm und Michael Gloss, der ehemalige Staatsminister Thomas Goppel und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Für alle anwesenden Institutionen hielt der Münchner Stadtrat und Vorsitzender der CSU–Stadtratsfraktion Hans Podiuk die Trauerrede und zeigte dabei als Weggefährte seines politischen Lebens die vielfältigen Aktivitäten und Verdienste im In- und Ausland auf, von denen Rudolf Kraus zeitlebens nie ein Aufsehen machte. So konnte man auch erfahren, dass Rudolf Kraus den Bau eines Kinderheims in Ausschwitz initiierte und dessen Finanzierung in die Wege leitete.
Cfr. Kraus war Träger des Verdienstordens, des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und des Polarsternordens der Mongolei für Verdienste um deutsch-mongolische Beziehungen.
Trotz seiner vielseitigen Aktivitäten und Verpflichtungen spielte die Mitgliedschaft im Deutschen Orden für ihn eine besondere Rolle. Helfen, Heilen und Bewahren waren Motive seiner sozialen Lebensauffassung. Ein tiefer Einschnitt in seinem Leben war der Tod seiner Frau Elisabeth im
Januar 2016, mit der er seit 1964 verheiratet war.
Cfr. Kraus hinterlässt zwei Kinder mit deren Familien. Ihnen gilt unsere christliche Mittrauer und unsere innige Anteilnahme.
Möge Cfr. Rudolf Kraus in Gottes Frieden ruhen.
Jürgen Schörnig Fam.OT
Ehrenkomtur