Vortrag von Cfr. Prof. Dr. Guido Pöllmann FamOT in Weyarn
Nach einer begrifflichen Definition der Geistlichen Orden arbeitete Prof. Pöllmann den sog. Idealtypus eines Ritterordens heraus, glich diesen mit den historischen Erscheinungsformen von Ritterorden ab und zog unter Bezugnahme auf das Kirchenrecht Schlussfolgerungen auf die aktuelle Bedeutung von Ritterorden.
In der Schlussfolgerung seiner fundierten wissenschaftlichen Untersuchungen zu dieser Thematik erläuterte Cfr. Pöllmann, dass der Hl. Stuhl vertreten durch den Staatssekretariat primär als Ritterorden seine eigenen Verdienstorden sowie den Souveränen Malteserritterorden, der ein Subjekt des Völkerrechtes ist, versteht.
Der Deutsche Orden hingegen, der heutzutage von der „Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften Apostolischen Lebens“ den Regularkanonikerorden zugerechnet wird, kann seiner Tradition nach als Ritterorden verstanden werden, wie es das Staatssekretariat 1995 auf Anfrage der Österreichischen Bischofskonferenz bestätigte (vgl. Österreichische Bischofskonferenz (Hrsg.): Amtsblatt der Österreichischen Bischofskonferenz, Nr. 22 vom 20. Mai 1998, II. 6 (N.370.951).
Entscheidender scheint ihm persönlich etwas anderes zu sein: Wie es schon der Hl. Petrus (1. Petrus 1:16: „Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“) gem. der biblischen Überlieferung formulierte und wie es der Hl. Franz von Sales in seiner Philothea 91 aus dem Jahr 1618 zum Ausdruck gebracht hat, soll unser Leben vom Streben nach Heiligkeit, sprich Vollkommenheit im christlichen Sinne geprägt sein.
Um dies zu bewerkstelligen muss man nicht unbedingt Mitglied des Deutschen Ordens in seinen verschiedenen Zweigen sein, aber es hilft doch sehr in diesem Ansinnen, wenn man Mitglied dieser spirituellen und auch ritterlichen Familie ist.