Jubiläum der ehem. Kommende Siersdorf
In ihren Grußworten stellten Hochmeister Frank Bayard und Ralf Claßen, Bürgermeister der Gemeinde Aldenhoven, die Bedeutung der Kommende Siersdorf für die Region der Jülicher Börde und den Deutschen Orden dar und hoben die enge Verbindung der Gegend mit dem Deutschen Orden hervor.
In den anschließenden Vorträgen skizzierten Ehrenritter Prof. Dr. Udo Arnold und Guido von Büren, Vorsitzender des Jülicher Geschichtsvereins von 1923 e.V., die Stellung der Kommende Siersdorf im Verband der Ballei Aldenbiesen und die Entwicklungsgeschichte der Kommende. Im Jahre 1219 schenkte der Jülicher Graf Wilhelm III. aus Dankbarkeit gegenüber den Hospitalbrüdern für ihre Pflege, welche er als Patient während des fünften Kreuzzugs erfuhr, die "Kirche in Siersdorf samt Zubehör" dem Deutschen Orden. Die Schenkung leitete den Aufbau der Kommende ein, welche aufgrund ihrer geographisch günstig gelegenen Lage an bedeutenden Handelswegen, in den kommenden Jahrhunderten prosperierte. Unter Heinrich von Reuschenberg, Landkomtur Alden Biesens, wurde 1578 ein Herrenhaus im Stile der Renaissance errichtet. Diese rechteckige Einflügelanlage mit Ecktürmen stellt zusammen mit der Hofanlage und der anliegenden Kirche ein beeindruckendes Ensemble dar. Bis zur Säkularisation gehörte die Kommende Siersdorf Alden Biesen an. Im Krieg schwer zerstört, war das Herrenhaus seitdem eine Ruine und dem Verfall ausgesetzt.
Im Rahmen einer von Guido von Büren durchgeführten Führung durch die Ruine, konnten sich die Veranstaltungsteilnehmer einen Eindruck über die Arbeit des Fördervereins machen, welcher als heutiger Eigentümer Maßnahmen zur Sicherung und Substanzerhaltung ergriffen hat. Ziel des Fördervereins ist die Erhaltung und der Wiederaufbau des Herrenhauses um den vollständigen Verlust des "national wertvollen Kulturdenkmals" entgegenzutreten sowie die Belebung des Interesses an der Kommende Siersdorf. In gemeinsamen Gesprächen und Diskussionen verdeutlichten ehrenamtliche Helfer die durchgeführten Arbeiten zum Wiederaufbau der Herrenhausruine. Die Familiaren zeigten sich vom Engagement und Fachkenntnis der Mitglieder des Fördervereins sehr beeindruckt.
Feierlicher Abschluss war die Messfeier in der angrenzenden Pfarrkirche St. Johann Baptist mit Hochmeister Frank Bayard.
Michael Rebel FamOT