Nachruf für Cfr. Dr. Bernhard Heitmann FamOT
Als führender deutscher Experte für Gold- und Silberarbeiten der Epoche von der Renaissance bis zum Barock gelang ihm, für eine viel beachtete Ausstellung 1986 erstmals Gold- und Silberarbeiten aus Hamburger Werkstätten des 16.-18. Jahrhunderts aus dem Moskauer Kreml nach Hamburg zu holen.
Auch als Mitglied der Kunstkommission des Erzbistums Hamburg gab er wichtige Impulse zur künstlerischen Ausstattung im Rahmen des Umbaus der Hamburger Marienkirche zur Kathedrale des neu errichteten Erzbistums und bei der Restaurierung der Kirche St. Ansgar-Sankt Bernhard, dem sog. "Kleinen Michel" in der Hamburger Neustadt.
Als international geschätzter Experte für Silber führte ihn sein Weg in die unterschiedlichsten Kunstmetropolen weltweit.
Investiert 2016 in Konstanz hat sich Cfr Dr. Bernhard Heitmann in der leider viel zu kurzen Zeit im Orden in unterschiedlichen Bereichen eingebracht. Sein „Ordens-Netzwerk“ ist beachtlich. Er hat mir in unseren vielen Gesprächen immer wieder berichtet, wie glücklich und geborgen er sich im Deutschen Orden fühlt und nun wirklich angekommen sei und welchen Schatz wir in der Einbindung in die Spiritualität und Werke des Deutschen Ordens als Familiare besitzen.
Bei den gemeinsamen Reisen mit dem Deutschen Orden nach Rom, Wien und ins Heilige Land konnte er sein enormes Wissen als Kunsthistoriker einbringen.
Cfr Dr Bernhard Heitmann war ein liebender Mensch, der aber auch polarisierte. Seine Fähigkeit zur geistreichen Zuspitzung und seinen treffsicheren Humor werde ich sehr vermissen.
Kaplan Cfr Thorsten Weber hat seine Gefühle so beschrieben: „Ich stelle mir vor, wie er nun im Himmel eine sacra conversazione mit seinen früheren Kunst-Kollegen führt und die himmlische Schatzkammer mit Kennerblick neu ordnet“. Ich finde diesen Gedanken herrlich.
Ich werde unsere stundenlangen „Silbergespräche“ und seine Gradlinigkeit vermissen.
Seine Fürsorge für andere und insbesondere auch für seine Familie wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Seit über einem Jahr kämpfte er gegen seine schwere Erkrankung. Dieser Kampf, mit allen Höhen und Tiefen, war immer vom Glaube, der Hoffnung und der Liebe getragen. Auch in den letzten Wochen, als die Krankheit ihm hart zusetzte, war er voll Dankbarkeit und Hoffnung für die Zeit, die ihm die Ärzte noch prognostizierten. Nun hat unser Herr ihn zu sich geholt.
Mit Cfr Dr Bernhard Heitmann verlieren wir einen Gentleman der alten Schule, der Deutsche Orden einen aktiven und wohltätigen Familiaren und ich persönlich einen guten und geschätzten Freund.
Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
R.I.P.
Alexander Meyer-Benz FamOT