Konveniat der Komturei „An Tauber, Neckar und Bodensee“
So kam es, dass der Orden auch in Neckarsulm und der Gegend insgesamt ein Zuhause fand. Gerade mit der ehemaligen Schlossanlage des Deutschen Ordens festigte dieser in der Zeit von 1485 bis 1805 seine Stellung am Neckar, gerade in den Auseinandersetzungen mit dem protestantischen Heilbronn. Der Orden demonstrierte seine einmalige Organisationskunst nicht nur im Bau der Schlossanlage, die auf den preußischen Erfahrungen aufbaute. Nach dem Rathaus und vielen anderen ehemaligen Ordensgebäuden bildete der Besuch der Deutschordenskirche den Schlusspunkt der Stadtführung, verbunden mit einer kurzen geistigen Einkehr. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, denn das Mittagessen in geselliger Runde konnte im Restaurant „Museumsstuben“ im Deutschordensschloss eingenommen werden.
Ab 14 Uhr begaben sich die Teilnehmer nach Gundelsheim, einer weiteren Deutschordensstadt, welche bis hinauf zum Deutschordensschloss Horneck führt. Die Kaffeepause verbrachten wir in der „Schokoladenmanufaktur Schell“, verbunden mit einem Vortrag von Confrater Thiemo Ackermann über „Den Deutschen Orden in Kirchhausen“, der uns einen Einblick gab, wie der wehrhafte Ort 1525 den aufständischen Bauern standhielt, welche die gesamte Gegend verwüstet hatten. Danach begingen die Teilnehmer eine Vesper in der Deutschordenskirche St. Nikolaus in Gundelsheim mit dem örtlichen Pfarrer. Der Abend klang bei gemütlichem Beisammensein in den Schlotzerstuben des Hotels „Neues Tor“ in Bad Wimpfen aus. Hier wurden religiöse und gesellschaftliche Themen diskutiert, welche die tiefe Verankerung des Ordens in seinem Glauben zeigten, und es konnten neue Freundschaften geschlossen werden, da auch Confratres aus verschiedenen anderen Komtureien anwesend waren.
Am Sonntag trafen sich die Confratres und Aspiranten zu einer Statio im Gemeindezentrum des katholischen Pfarramts Kirchhausen, um sich auf das folgende Pontifikalamt einzustimmen. Den feierlichen Höhepunkt des Wochenendes bildete das Pontifikalamt in der Deutschordenskirche St. Alban in Kirchhausen, das durch seine Exzellenz, dem Hochwürdigsten Herrn Weihbischof von Rottenburg-Stuttgart, Thomas Maria Renz zelebriert wurde. Im Anschluss an das feierliche Hochamt gab es einen Empfang durch die Komturei „An Tauber, Neckar und Bodensee“ im Deutschherrenschloss der Stadt Kirchhausen. Herr Martin Diepgen (Erster Bürgermeister der Stadt Heilbronn) betonte in seiner Ansprache die tiefe Verwurzlung des Ordens in der Gegend in und um Heilbronn, welche sich in vielen Gebäuden, Wappen, Bildern und Firmen heute noch zeigt. Der Leiter des Bürgeramtes Kirchhausen, Herr Martin Neubauer, gab als Hausherr einen Einblick in das Deutschordensschloss Kirchhausen. Nach dem anschließenden Imbiss erteilte der Pfarrer der Seelsorgeeinheit über dem Salzgrund Herr Felix Dolderer den Reisesegen.
Leider konnten auf Grund der Corona-Pandemie an der Veranstaltung nicht alle Confratres teilnehmen, welche gern zu dem Conveniat gekommen wären - insofern sollen diese paar Zeilen einen kurzen Einblick in das Wochenende geben, das durch Vicekomtur Thiemo Ackermann aller bestens vorbereitet und durchgeführt wurde. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen gestärkt im Glauben, neuer Freundschaften und bester Stimmung in ihren Alltag zurück.
Dr. Jens Ackermann FamOT