Totengedenken in der Kapuzinerkirche Wien I
Zur Aufführung gelangten unter der Leitung des Hochmeisterlichen Kapellmeisters Thomas Dolezal Motetten von Anton Bruckner. In seiner Homilie erinnerte Hochmeister Frank Bayard, dass Tod und Erinnerung in unserer Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß sind. Um so mehr soll das jährliche Totengedenken daran erinnern, dass wir am Ende unseres Lebens ohne „Lametta“ vor unserem Schöpfer stehen. Glaube und Vertrauen lassen uns aber ruhig und gelassen Diesem gegenübertreten. Erlösung trägt unseren Glauben, eine Gnade, auf die aber kein Rechtsanspruch besteht. Er stellt sich auch die Frage, ob die hier in der Kapuzinergruft Begrabenen in ihren letzten Stunden Angst gehabt hatten. Auch Momente der Gottferne bleiben niemanden erspart. Hier gilt Hoffnung auf Erlösung und Liebe als Treibstoff des Lebens. Liebe manifestiert sich am Kreuz, gibt Hoffnung auf Auferstehung. Christus geht uns und den Jüngern voraus – folgen wir Ihm in Glauben, Liebe und Hoffnung! Nach der Predigt wurde der verstorbenen Brüder, Schwestern, Ehrenritter und Familiaren des vergangenen Jahres gedacht, welche von der Generalsekretärin Sr. Maria Gratia verlesen wurden. Zum Schluss folgte der Abgang in die Kapuzinergruft, wo der dort bestatteten sechs Hochmeister aus dem Hause Habsburg (Leopold Wilhelm, Karl Josef, Maximilian Franz, Karl Ludwig, Anton Victor, Wilhelm) und des Ehrenritters Otto v. Habsburg gedacht wurde. Unter strengen Covid-19-Vorkehrungen (2G+) wurde im Anschluss zu einer Agape im Hochmeisteramt geladen.
MR Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister