Fest der Hl. Elisabeth 2021 und Verabschiedung der Franziskanerinnen von Maria Stern
Für den Deutschen Orden sprach Vizekomtur Confr. Drs. Thomas Richter, dessen Rede hier auszugsweise wiedergegeben wird:
Die lateinische Übersetzung von „Gastfreund“ heißt „hospes“. Und damit sind wir schon bei einem Begriff angelangt, der den „Deutschen Orden“ mit den „Franziskanerinnen von Maria Stern“ verbindet: Hospitalität. Dieses Charisma reicht tief in die Gründungsgeschichte beider Orden zurück. Der Deutsche Orden wurde 1189 vor Akkon gegründet, als Kaufleute aus Bremen und Lübeck ein Verwundeten- lazarett aus Segeln bauten. Dieses war wiederum die Keimzelle für ein Hospital in Jerusalem, an dem die Brüder vom „Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem“ sich nicht nur um Kranke, sondern auch um das Wohlergehen zahlreicher Pilger kümmerten, die ins Heilige Land kamen.
Auch die Gründungsgeschichte der Franziskanerinnen von Maria Stern lässt sich bis ins Jahr 1258 zurückverfolgen, als in der Stadt Augsburg ein spirituelles Zentrum entstand, das Augsburger Bürgertöchter gründeten. Diese widmeten sich in ihrer langjährigen Geschichte nicht nur der Kontemplation, sondern sahen ihren Auftrag auch darin, in die Gesellschaft hineinzuwirken, um im Sinne des „Helfens und Heilens“, die sozialen Härten der ihnen anvertrauten Menschen abzufedern.
Die Erinnerung an die Gründungsgeschichte und den historischen Auftrag unserer Orden ist gerade in einer Zeit von hoher Bedeutung, in dem zunehmende Geschichtsvergessenheit herrscht und die Profile so zu verschwimmen drohen. Aber ein Orden , sei es der Deutsche Orden , seien es die Franziskanerinnen von Maria Stern lebt im Jetzt und im Heute, wo Menschen Beziehungen miteinander knüpfen. Und genau an diese gelebte Beziehung zwischen den Familiaren unserer Komturei und den Schwestern vom Elisabethenheim möchte ich erinnern und den Schwestern vor allem für ihre Gastfreundschaft danken, die wir als Familiaren erfahren durften. In bleibender Erinnerung wird uns der morgendliche Rorate Gottesdienst in der Kapelle des Elisabethenheims bleiben, an das sich das Frühstück bei den Schwestern anschloss.
Im Anschluss an seine Rede übergab Vizekomtur Richter einen Geschenkkorb mit Spezialitäten aus Bier- und Weinfranken.
Den Festgottesdienst in Stift Haug, dessen Altar ein monumentales Ölgemälde der Kreuzigung Jesu des Venezianers Jacopo Tintoretto ziert, zelebrierte Generalvikar und Domdekan Dr. Jürgen Vorndran (OESSH). Ihm zur Seite standen Confr. Domdekan em. Prälat Günter Putz, der langjährige Hausgeistliche der Franziskanerinnen, sowie Domkapitular Msgr. Dietrich Seidel zugleich Ordensreferent der Diözese, Domvikar und Ökumene-Referent des Bistums Prof. Petro Müller, Domvikar Vizeoffzial Thomas Drexler und Domvikar Peter Göttke, der Leiter der neugeschaffenen diözesanen Abteilung Personalgewinnung und Ausbildung.
Die Würzburger Frauen- und Männerorden waren durch die Oberzeller Franziskanerinnen, die Ursulinen, die Ritaschwestern und die Kongregation der Schwestern des Erlösers sowie die Franziskaner Minoriten und die Mariannhiller Missionare vertreten. Das öffentliche Leben wurde durch Frau Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm und den Bundestagsabgeordneten Confr. Paul Lehrieder sowie durch den stellv. Landrat Waldemar Brohm , die Bürgermeister innen von Estenfeld und Wiesentheid als auch den Bankdirektor Matthias Schraud von der Ligabank repräsentiert.
Der ursprünglich im Matthias-Ehrenfried-Haus vorgesehene Empfang musste pandemiebedingt entfallen.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler