“Die Heilige Mutter Gottes als Stütze der Christen” - Konveniat in Kleinholz / Kufstein
Die Kindheitsgeschichten bei Matthäus und Lukas widersprechen sich in manchen Details. Sie sind offensichtlich keine historischen Berichte, aber auch keine Phantasieprodukte. Sie wollen auf ihre Weise etwas aussagen über die Bedeutung Jesu. Sie sind symbolische Geschichtserzählungen.
Die Gestalt Maria wurde vielfach übermalt und entstellt. Sie wurde Objekt unterschiedlichster Projektionen. So auch zur ‚großen Mutter‘ wie sie fast alle Religionen kennen und innerkatholisch zur 4. göttlichen Person in ihrer Funktion, das strafende Gottesbild vergangener Jahrhunderte abzumildern (Schutzmantelmadonna).
Maria war ein Mensch, der es nicht leicht hatte mit ihrem Sohn, denn dieser war eine menschliche wie religiöse Zumutung und Enttäuschung. Maria war der begnadete Mensch. In Maria wird erfahrbar, dass der Mensch die Sehnsucht Gottes ist uhnd Gott den Menschen nie und nimmer zwingt. Maria ist Ersterlöste. Was als Hoffnung für alle gilt, bekennen wir als an Maria bereits geschehen. An Maria wird erfahren, wer und wie Gott ist. Maria führt zu Jesus. Das ist das Kriterium jeder Marienfrömmigkeit.
Nach diesem sehr interessanten geistlichen Impuls und der daran anschließenden Diskussion, fanden wir uns in der Hauskapelle zum gemeinsamen Gottesdienst zusammen. Beim Ausklang ließen wir es uns noch bei einer herzhaften Jause gut gehen und so gingen wir geistig wie körperlich gestärkt wieder unserer Wege.
Dr. Oswald Stanger FamOT
Geistlicher Assistent
Wolfgang Fuchs
Komtur der Komturei „Am Inn und Hohen Rhein“