Fronleichnam in Wien
Die Prozession führte über die Kärntner Straße, vorbei an der Albertina und der Augustinerkirche zur Michaelerkirche, wo die 1. Station stattfand. In seiner Predigt appellierte Kardinal Schönborn für ein stärkeres Miteinander und weniger "Vernaderung". Angesichts der Krise und Teuerungen, die bereits jetzt die Menschen belasten, sei es notwendig, "alle Kräfte zu bündeln": "Statt einander zu vernadern und permanent die Fehler der anderen zu suchen, müssen wir die Frage stellen, was jetzt in dieser Zeit gefragt ist" - und dies sei das Teilen des "Brotes der Aufmerksamkeit, der Güte, des Verstehens und des Willens, miteinander zu gehen". Es sei zwar "bereits viel Gutes geschehen", würdigte Schönborn explizit das Bemühen der Regierung, die finanziellen Belastungen, insbesondere bei Familien, Alleinerziehenden und Menschen in Notsituationen, durch das jüngst angekündigte Entlastungspaket abzufedern. Es gelte, auch weiterhin so zusammenzuhelfen, "dass diese Zeit nicht zu einer Not-Zeit wird". Dazu brauche es das "Brot der Gemeinsamkeit". Wenn dieses Brot fehle, "dann geht es einem Land nicht gut". "Wenn wir das Brot der Aufmerksamkeit, der Güte, des Verstehens und des Willens, miteinander zu gehen, brechen, dann wird es für alle reichen. Und dann werden wir in unserem Land keine Not leiden." Die 2. Station der Prozession fand vor der Pestsäule am Graben und die 3. und letzte Station wie immer am Stephansplatz vor dem Dom statt.
Im Anschluss gab es die traditionelle Einladung des Deutschen Ordens an die befreundeten Ritterorden in den Hof des Deutschen Hauses mit Gulaschsuppe, Bier, Wein und Mehlspeisen. Auch Kardinal Schönborn gab uns die Ehre seine Anwesenheit und führte zahlreiche Gespräche mit den Anwesenden.
MR Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister