65 Jahre Pfarrseelsorge des Deutschen Ordens in Wetter
Zur großen Freude der Festgemeinde war zu diesem Jubiläum Seine Exzellenz der Hochwürdigste Herr Hochmeister Generalabt Frank Bayard OT eigens aus Wien angereist, um ein Pontifikalamt zu zelebrieren. Beim festlichen Einzug in das Gotteshaus begrüßte die Stadtkapelle Wetter den hohen Gast mit dem Hochmeistermarsch. Herzlich hieß Superior P. Georg Assel OT zu Beginn des Gottesdienstes Seine Exzellenz und die Confratres und ihre Angehörigen willkommen.
Zur Geschichte der Pfarrseelsorge hatte Confrater Diakon Dr. Stefan Wick FamOT in den Diözesanarchiven nachgeforscht und führte aus: "Wir sind heute hier in Wetter in festlicher Freude versammelt. Dabei gedenken wir dankbar der Übernahme der Seelsorge durch die Patres des Deutschen Ordens vor 65 Jahren. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg war es vor allem durch den Zuzug von Heimatvertriebenen zur Einrichtung einer Seelsorgestelle gekommen. Nach einigen Jahren der Feier der Sonntagsmesse in den evangelischen Kirchen der Umgegend konnte dann 1950 die erste Bonifatiuskirche eingeweiht werden. Nur unter Mühen, durch Unterstützung des Bonifatiuswerkes und zahlreicher Spenden, auch aus den USA, war es der Muttergemeinde St. Johannes in Marburg gelungen, hier zwischen Bahnlinie und der Frankenberger Straße ein Grundstück zu erwerben und die erste Kirche zu errichten. ... In einem Schreiben vom 2. August 1957 finden wir dann die Notiz des Stellenantritts von P. Petrus Pollack OT, den er dem Generalvikariat übermittelt. Seit dem 22. Juli war er in Wetter, um die Seelsorge, die zuvor von den Kaplänen der Marburger Kugelkirche ausgeübt worden war, zu übernehmen. P. Petrus gehört wie viele seiner Gläubigen selbst zur Gruppe der Heimatvertriebenen. Die ersten Jahre hatte er in Goldkronach im Erzbistum Bamberg gewirkt, bis sich die Brüder des Deutschen Ordens aus Mährisch-Schlesien langsam in Hessen als dem neuem Mittelpunkt einer entstehenden Brüderprovinz sammelten. Fast 20 Jahre hat er in Wetter gewirkt, er wurde dann durch das Vertrauen seiner Mitbrüder sogar in das Amt des Priors gewählt. ... Als P. Petrus starb, hatte er bereits Pläne für einen neuen, größeren Kirchenbau an dieser Stelle. Im Januar 1980 konnte der Neubau von Pfarrhaus, Pfarrheim und Kirche begonnen und am 20. Dezember 1981 schließlich durch den Ehrenritter des Deutschen Ordens, Bischof Prof. Dr. Eduard Schick feierlich konsekriert werden."
Bei der musikalischem Umrahmung des Festgottesdienstes überraschte die Kapelle mit dem bekannten Deutschmeister-Regimentsmarsch von Wilhelm August Jurek (Mir san vom ka und ka Infantrie-Regiment – Hoch- und Deutschmeister Nummero vier) zwischen den Lesungen sowie dem Hoch- und Deutschmeister-Marsch von Dominik Ertl zum Auszug.
Da der Festsonntag auch der Gedenktag des heiligen Christophorus war, segnete der Hochmeister nach dem Gottesdienst die Fahrzeuge der Gläubigen. Danach ging es in den geschmückten Pfarrgarten, wo Gegrilltes, ein Salatbüffet, Bier und Wein auf die Feiernden wartete. Manch Gemeindemitglied suchte das Gespräch mit Seiner Exzellenz. Ein gelungener Tag, um für den Deutschen Orden zu werben.
Thomas Jünger FamOT
Komtur