Wechsel in der Komtureileitung
Am Sonntag, den 18. September 2022 trafen sich die Confratres der Komturei „An Rhein und Main“ mit ihren Familien, um das Hochfest Kreuzerhöhung in der Deutschordenskirche in Frankfurt-Sachsenhausen zu begehen. In seiner Predigt führte der Geistliche Assistent der Komturei, P. Jörg Weinbach, bezugnehmend auf das Evangelium (Joh 12,20-33) aus, dass Jesus scheinbar nicht auf die Bitte der Griechen eingehe, die ihn sehen möchten. Stattdessen antworte er mit einem Monolog über die Verherrlichung des Menschensohnes. Verständlich würde diese Antwort aber, wenn man wüsste, dass „sehen“ im Kontext des Johannesevangeliums mehr als das Wahrnehmen mit den Augen meine, nämlich ein Erkennen und Verstehen des anderen. Die Antwort Jesu mache daher klar, dass man ihn und das Geheimnis seiner Person nur mit Blick auf die Stunde seiner Verherrlichung, mit Blick auf sein Kreuzesopfer wirklich verstehen könne. Zu dieser Betrachtung lade das Hochfest in besonderer Weise ein.
An die Messe schloss sich ein außerordentlicher Wahlkonvent an, da der bisherige Komtur Thomas Jünger dieses Amt nach seiner kürzlich erfolgten Wahl zum Balleimeister zur Verfügung gestellt hatte. Zum Nachfolger wurde der bisherige Vizekomtur Dr. Dirk Hohn gewählt.
Vizekomtur ist nun Fritz-Bernhard Stähler, Kanzler Michael Poßner. Neu in die Komtureileitung trat Markus Härtter ein. Der neue Komtur dankte seinem Vorgänger für seine außerordentlich umfangreiche und erfolgreiche Arbeit in den letzten sieben Jahren, verwies auf die in der Pandemie eingeführten sonntäglichen Andachten in den Advents- und Fastenzeiten und die Übernahme einer Patenschaft für das von den Deutschordenswerken geführte Haus Noah in Bad Orb für Suchtkranke. Seine eigene tiefe christliche Prägung machte das Ordenscharisma des Helfens und Heilens in jedem Konveniat und in jedem Rundbrief sichtbar und war, wie die Liebenswürdigkeit, mit der er seinen Confratres begegnete und sie zum Mitmachen animierte, stilbildend. Mit einem Buch über das Palais des Erzherzog Wilhelm in Wien, einem guten Tropfen, dem Wunsch um Gottes Segen und eine glückliche Hand für das neue Amt als Balleimeister und schließlich langanhaltendem Beifall wurde er von seinen Confratres verabschiedet.
Im Anschluss besuchte die ganze Deutschordensfamilie im Ikonenmuseum eine noch nicht offiziell eröffnete Äthiopienabteilung und erhielt durch die Kuratorin, Frau Seyboldt, anhand ausgewählter Exponate einen Einblick in die Ikonendarstellung der äthiopischen Kirche wie auch interessante Informationen zum kurz bevorstehenden Mäsqäl-Fest („Erhöhung des Kreuzes“), einem der größten und beliebtesten Feste der äthiopischen Mitchristen – womit der Bogen zum morgens gefeierten Titelfest des Deutschen Ordens geschlagen war.
Die sehr harmonische Veranstaltung schloss im Rittersaal mit dem vom Komtureikanzler und seiner Frau gezauberten Mittagessen mit rustikaler hessischer Küche.
Dr. Dirk Hohn FamOT
Komtur