Gedenktag des seligen Kaiser Karl von Österreich
Am Gedenktag des seligen Kaiser Karl von Österreich anlässlich seines 100. Todestages in diesem Jahr wurde am 21. Oktober 2022 ein Pontifikalgottesdienst im Dom zu St. Stephan mit Hochmeister Frank unter Teilnahme einer Abordnung der Familiaren der Ballei Österreich des Deutschen Ordens sowie des Balleimeisters der Ballei Deutschland, Thomas Jünger, und einer Abordnung des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem gefeiert. Am Beginn stand eine Prozession zum Wiener Neustädter Altar (Großer Marienaltar), wo nach Begrüßung und Einführung durch Hochmeister Frank Litanei und Gebet zum seligen Karl von Österreich stattfanden. Danach erfolgte die Prozession zum Hauptaltar.
Als Ordinarium Missae wurde von W. A. Mozart die Krönungsmesse KV 317 unter Mitwirkung von Mitgliedern des Chors der ehemaligen kaiserlichen Hofpfarrkirche St. Augustin unter der Leitung des hochmeisterlichen Kapellmeisters Thomas Dolezal aufgeführt. Die Hofmusikkapelle hat dieses Werk bei etwa 20 Kaiser- und Königskrönungen zwischen 1790 und 1808 dargeboten. Hochmeister Frank ging in seiner Homilie insbesondere auf die letzten Tage im Leben Kaiser Karls ein, selbst am Sterbebett betete er im Vertrauen auf Gott, sein letztes Wort war „Jesus“. Was macht einen Seligen/Heiligen aus? Das normale Leben auf Gott hin auszurichten, sich von Gott anrühren lassen, offen für seine Stimme zu sein, sich in seinen Heilsplan einbinden zu lassen. Heilige sind Vorbilder, aber keine Idealmenschen. Wir alle sind zur Heiligkeit gerufen – setzen wir uns für den Frieden in der Welt ein, für ein gerechtes Miteinander, übernehmen wir Verantwortung für die Menschen, lassen wir Gott wirken, lassen wir uns erlösen.
Papst Johannes Paul II. führte in seiner Predigt zur Seligsprechung am 3. Oktober 2004 folgendes aus: „Von Anfang an verstand Kaiser Karl sein Herrscheramt als heiligen Dienst an seinen Völkern. Sein ernstes Bestreben war es, der Berufung des Christen zur Heiligkeit auch in seinem politischen Handeln zu folgen. Dabei war ihm der Gedanke der sozialen Liebe wichtig. Sei er uns allen ein Vorbild, besonders denen, die heute in Europa politische Verantwortung tragen.“
MR Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister