Totengedenken in Iphofen
Einmal im Jahr gedenkt die Komturei Franken der toten Consorores und Confratres und lässt für alle Verstorbenen ihrer Gemeinschaft eine heilige Messe feiern. Schon zum zweiten Mal fand das Totengedenken in Iphofen statt und war von Vizekomtur Johannes Ruck hervorragend organisiert. Iphofen wurde nicht wegen seines spätmittelalterlichen Ambientes ausgesucht, sondern weil es an der Schnittstelle der Diözesen Bamberg und Würzburg liegt sowie in seiner wechselvollen Geschichte zuerst zum Bistum Würzburg gehörte, später hingegen zum Erzbistum Bamberg kam. So konnte Komtur Thomas Koch in der Kelterhalle des Weingutes Ruck neben Consoror Antonia Gabele 30 Confratres und Angehörige begrüßen, so Cfr. Domdekan em. Prälat Günter Putz, den Ehrenritter Cfr. Senator e. h. Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Salch, Balleimeister Thomas Jünger sowie den stellvertretenden Balleimeister Simon Kuttenkeuler, den Balleikanzler Alexander Meyer-Benz und Cfr. Paul Lehrieder MdB begrüßen.
Im Anschluss zogen die Familiaren bei leichtem Regen – ein für Unterfranken eher untypisches Wetter – über den Marktplatz in die Stadtpfarrkirche St. Veit ein. Die Figur des Evangelisten Johannes aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider sowie die Schöne Madonna sind echte Schätze der Spätgotik. Der Vorgängerbau der Stadtkirche gehörte übrigens zu den 25 Kirchen, die der karolingische Hausmeier Karlmann 741 dem Bistum Würzburg als Erstausstattung schenkte.
Den Gottesdienst feierte der geistliche Assistent der Komturei Franken, Cfr. Dr. Christian Karl Steger, unter Konzelebration von Cfr. Prodekan Dieter Hinz. In seiner Predigt setzte sich Cfr. Dr. Steger mit dem Thema Glück auseinander. Eine alte Einsicht der Menschen, die durch einen Satz Schoppenhauers Berühmtheit erlangte, aber schon in der griechischen Philosophie bekannt war, war der Satz, dass Glück schlicht die Abwesenheit von Schmerz sei. Aus christlicher Sicht ist Glück allerdings, wenn ich mit mir selbst und meiner Natur eins bin, wenn ich also einen Leitfaden finde. Augustinus sagte es deutlich, ein glückliches Leben ist erst und nur dann glücklich, wenn das Glück nicht weggeht, wenn es keine Episode ist in meinem Leben, wenn ich das Wissen habe, dieses andere hält mich immer. Darum nennt Augustinus Glück Gott.
Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst hielt P. Jörg Eickelpasch einen sehr interessanten Vortrag über seine seelsorgerische Arbeit in den Ordenswerken des Deutschen Ordens. Komtur Thomas Koch überreichte ihm im Anschluss an den Vortrag eine Spende der Komturei „Franken“ von 500 Euro, die Ehrenritter Cfr. Prof. Dr. Salch spontan auf 1.000 Euro erhöhte.
Nach dem feierlichen Auszug vorbei an dem schönen Renaissance-Rathaus fanden sich die Familiaren der Komturei und ihre Angehörigen in der Kelterhalle des Weingutes Ruck zu einem Frühschoppen ein. Zum gemeinsamen Mittagessen wechselte die Gesellschaft dann in das behagliche Restaurant „Deutscher Hof“, das extra für die Komturei „Franken“ geöffnet hatte. Bei Ente und Spätburgunder aus dem Hause Ruck klang das Totengedenken mit schönen Gesprächen aus.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler