Feierliches Adventskonveniat am Heiligen Grab in Eichstätt
Für das diesjährige traditionelle Adventskonveniat der Komturei „An Isar, Lech und Donau“ am 10. Dezember 2022, das für viele Confratres einen der Höhepunkte des Komtureijahres darstellt, wurde ein besonderer Ort gewählt: die Heilig-Kreuz-Kirche in Eichstätt. Diese birgt eine Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem aus dem Jahre 1166. Es ist die am besten erhaltene Nachbildung des Heiligen Grabes aus romanischer Zeit in Deutschland und zeigt genau den baulichen Zustand, den das Heilige Grab in Jerusalem im 12. Jahrhundert hatte. Die Komturei bedankt sich bei den Passionisten in Eichstätt für die großartige Gastfreundschaft.
Die heilige Messe zelebrierte Cfr. Domkapitular Norbert Winner, Konzelebrant war Cfr. Pfarrer Clemens Bombeck. An der Orgel sorgte Cfr. Wolfgang Morlang für eine festliche Stimmung zu diesem besonderen Anlass. In seiner bewegenden Predigt ging Confrater Winner darauf ein, dass der Mensch sich die Liebe Gottes nicht verdienen muss, wie sich auch Kinder die Liebe der Eltern nicht verdienen müssen. Aber wie auch die Eltern freut sich Gott, wenn diese Liebe erwidert wird. Die Werke Jesu sind Wegweiser, die zum Glauben führen. Denn auf diesen Glauben kommt es an, der die Antwort auf die Liebe Gottes sein muss: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Glaube und Umkehr sind damit zwei Seiten einer Medaille. Eine sinnvolle Vorbereitung auf das Weihnachtsfest ist daher die Selbstreflektion, ob sich der eigene Glaube an den eigenen Wünschen und Äußerlichkeiten festmacht oder ob er Substanz hat in allen Bereichen meines Lebens.
Im Anschluss an die feierliche heilige Messe zogen die über 40 Ordens- und Familienmitglieder an das Heilige Grab, um innezuhalten. Komtureikanzler Tobias Noss spannte den Bogen zu den Anfängen unserer Ordensgemeinschaft im Heiligen Land. Auch die heutigen Ordensmitglieder sind in eine über 830 Jahre bestehende Gemeinschaft eingebunden und werden wie alle vorangegangenen Generationen immer Teil dieser Gemeinschaft sein. Daraufhin betete Komtur Mario Külgen gemeinsam mit allen das Familiarengebet am Heiligen Grab, das anschließend besichtigt wurde.
Nach diesem bewegenden Moment zog die große Gesellschaft in den Gasthof „Zur Krone“ gegenüber des Eichstätter Doms, um in einem Separee gemeinsam ein Altmühltaler Mittagessen zu genießen. In seiner Weihnachtsansprache ließ Komtur Mario Külgen das außergewöhnliche Komtureijahr Revue passieren. Angefangen von den Neuwahlen des Komtureivorstandes unter Corona-Bedingungen hin zu der großen Investitur in München bis zu diesem Adventskonveniat wurden die bedeutenden Eckpunkte des Jahres vor Augen geführt, um dann in die Vorstellung des reichhaltigen Jahresprogramms für 2023 zu münden.
Nach dem geselligen Beisammensein bei guten Gesprächen begann der kulturelle Teil des Konveniats, eine Kirchenführung durch die Innenstadt. Als erster Ort wurde die kunsthistorisch bedeutende Schutzengelkirche besucht, die ihrem Namen gerecht werdend 567 Engelsstatuen beherbergt und wegen der Renovierungsarbeiten am Dom Ausweichort für die dort vorgesehenen Gottesdienste ist. Anschließend ging es zum spätgotischen Kreuzgang und Mortuarium des Doms. Dieser geschichtsträchtige Ort beherbergt auch das kostbare Fenster von Hans Holbein d. Ä. „Das Jüngste Gericht“, welches in beeindruckenden Farben und dramatischen Szenen zeigt, wie sich die Vertreter aller weltlichen und geistlichen Stände trennen und ins Paradies oder die Hölle eintreten. Die Besichtigung der Mariensäule auf dem barocken Residenzplatz bildete einen passenden Abschluss der Führung. Gemeinsam ließen die Confratres und Familienangehörigen diesen ereignisreichen Tag bei einem Glühwein gemütlich am Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz ausklingen.
Die Komturei „An Isar, Lech und Donau“ wünscht der gesamten Ordensgemeinschaft ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Tobias Noss FamOT
Komtureikanzler