Sechswochenseelenamt für Papst emeritus Benedikt XVI.
Die Ballei Deutschland hat am 11. Februar 2023 in Frankfurt-Sachsenhausen in der dortigen Deutschordenskirche das Sechswochenseelenamt für den verstorbenen Papst emeritus Benedikt XVI. gehalten. Die Balleileitung, die deutschen Komture sowie weitere Confratres feierten die heilige Messe mit. P. Jörg Weinbach, der Geistliche Assistent der Ballei, zelebrierte und würdigte Benedikt XVI.
Er ging in seiner Predigt vom Wappenspruch des heiligen Vaters „Cooperator veritatis“ – „Mitarbeiter der Wahrheit“ aus. An diesem Wahlspruch sei wichtig, dass er „Mitarbeiter“ sein wollte. Hierin zeige sich eine tiefe Demut, die im Gegensatz zu jenem Hochmut stehe, der nach dem verstorbenen Papst die Grundursache des Sündenfalls sei. Die Folge sei der Verlust der heiligmachenden Gnade, der eine „Beziehungsstörung“ bedeute: „Die ursprüngliche, vertrauensvolle, lebendige Beziehung mit Gott, die zugleich auch die Beziehungen der Menschen untereinander heilt, wird zerrissen.“ (Gott und die Welt, Seite 75) Das Heilmittel dieser Beziehungsstörung sei Jesus Christus, die menschgewordene Liebe Gottes. Es gehe im christliche Glauben nämlich im Letzten um eine Beziehung zu Jesus Christus, wie Papst Benedikt in seiner ersten Enzyklika „Deus caritas est“ gelehrt habe.
Christus – so Pater Jörg weiter – interessiere sich für die Not der Menschen. Dies werde im Bericht von der Speisung der Viertausend (Mk 5,13–19), der als Evangelium verlesen wurde, besonders deutlich. Beachtenswert sei hierbei, dass Christus die Jünger in sein Handeln miteinbeziehe; sie rufe, um ihnen die Not der Menschen mitzuteilen, und ihnen dann das Brot anvertraue, damit sie es an die Menschen verteilen. Christus, wirke sein Heil mit und durch Menschen, mit und durch seine Kirche, trotz aller menschlichen Schwäche. Dieses Wissen habe auch Benedikt XVI. geprägt, wie dessen erste Worte nach der Wahl zum Papst deutlich zeigten: „Nach einem großen Papst Johannes Paul II. haben die Herrn Kardinäle mich gewählt, einen einfachen und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn. Mich tröstet die Tatsache, dass der Herr auch mit ungenügenden Werkzeugen zu arbeiten und zu wirken weiß.“ (Ansprache auf dem Petersplatz am 19. April 2005) Dies sei eine großartige und vertrauensvolle Aussage: „Ich weiß, Gott kann und will es auch mit mir schaffen.“ Dieses Vertrauen sei es, was wir von Papst Benedikt lernen sollten. Ihm aber möge Gott sein Vertrauen, seine Liebe und seinen Dienst mit dem ewigen Leben lohnen.
Die feierliche Messe wurde von Benedikt Milenković und seinem Kammerchor musikalisch gestaltet, so mit "Jesu, dulcis memoria" von Tomás Luis de Victoria und dem "Stabat mater" von Juan Gutiérrez da Padilla. Im Anschluss an das Seelenamt tagte die erweiterte Balleileitung in der Deutschherrenkanzlei.
Thomas Jünger FamOT
Balleimeister • Deutschherrenmeister