Einweihung des St. Georg-Brunnens im Park des Deutschordensschlosses in Reimlingen im Ries
Am 23. April 2023 fand in Harburg und Reimlingen ein Konveniat der Komturei "An Isar, Lech und Donau" statt. Anlass war die Einweihung des St. Georg-Brunnens im Schlossgarten des ehemaligen Schlosses des Deutschen Ordens in Reimlingen. Die Neugestaltung des Brunnens war eine Spende unseres Confraters und Ehrenbürgers von Reimlingen, Bankvorstand i. R. Leonhard Dunstheimer.
Am Vorabend des Konveniats fand in Belzheim in der dortigen Antoniuskapelle eine Andacht und auf dem Friedhof der Pfarrkirche St. Michael unter großer Teilnahme der örtlichen Bevölkerung sowie in Anwesenheit von Hochmeister Frank und der Balleileitung ein würdiges Totengedenken am Grab von Cfr. Anton Jaumann, dem früheren Balleimeister der Ballei Deutschland des Deutschen Ordens und Bayerischen Wirtschaftsminister, statt. Anschließend lud das Ehepaar Dunstheimer alle Teilnehmer, die bereits angereist waren, zu einem Empfang mit Abendessen in ihr Zuhause in Reimlingen ein. Statt Gastgeschenken waren die Gäste um eine Spende an das Hilfswerk an Isar, Lech und Donau gebeten. Es sind 300 Euro zusammengekommen. Der Suchthilfeverein dankt mit einem Vergelts Gott!
Zum ersten Teil des Konveniats am folgenden Sonntag durfte Komtur Mario Külgen unter den vielen Gästen insbesondere Hochmeister Frank, den Sekretär des Hochmeisters Florian Weber, den Balleimeister Thomas Jünger, den Stellvertreter des Balleimeister Simon Kuttenkeuler und den Balleikanzler Alexander Meyer-Benz begrüßen. Das Konveniat begann mit einer Morgenandacht, welcher Hochmeister Frank Bayard vorstand, in der Schlosskapelle auf Schloss Harburg. Anschließend wurde die Festgemeinde unter den Klängen der Stadtkapelle Harburg im Fürstensaal der Harburg vom 1. Bürgermeister der Stadt Harburg, Herrn Christoph Schmidt, sowie dem Vorstand der "Gemeinnützigen Fürst zu Oettingen-Wallerstein Kulturstiftung", den Herren Hertle und Miller, empfangen. Hochmeister Frank sowie die Ballei- und Komtureileitung trugen sich in das Goldene Buch der Stadt Harburg ein.
Nach dem festlichen Mittagessen und der Besichtigung einer nicht öffentlich ausgestellten Monstranz wechselten alle in die nahe gelegene Gemeinde Reimlingen zur zweiten Hälfte des Konveniats. Dort stieß als weiterer Ehrengast S. E. Weihbischof Florian Wörner, Kandidat der Komturei „An Isar, Lech und Donau", zur Festgesellschaft. Einer Stärkung bei Kaffee und Kuchen im Schloss folgte ein Empfang durch den 1. Bürgermeister der Stadt Remlingen Jürgen Leberle mit Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Reimlingen - das Ganze unter den Klängen der Stadtkapelle Reimlingen.
Das Reimlinger Deutschordensschloss wurde zwischen 1593 und 1595 unter dem Komtur Volprecht von Schwalbach als "befestigtes Herrenhaus“ erbaut, es diente 1634 als Hauptquartier der kaiserlichen Truppen in der Schlacht bei Nördlingen. 1733 bis 1736 wurde das Schloss durch den Landkomtur Karl Heinrich Freiherr von Hornstein zu seiner jetzigen Form erweitert. Das Schloss befand sich bis 1806 im Besitz des Ordens, anschließend im Eigentum des Königreichs Bayern. Ab 1920 war im Schloss eine Schule der Mariannhiller Missionare untergebracht. Seit 1997 ist das Schloss im Besitz der Gemeinde Reimlingen und Sitz der Stadtverwaltung.
Am Nachmittag zog die Festgesellschaft, bereichert um die Vereine und die Einwohner der Gemeinde Reimlingen, in die Pfarrkirche St. Georg zum Pontifikalamt, zelebriert durch Hochmeister Frank. In seiner Predigt ging der Herr Hochmeister auf den heiligen Georg ein, der seit dem 4. Jahrhundert verehrt wird, von dem aber nicht allzu viel geschichtlich überliefert ist. Die Legenden um ihn, insbesondere als Drachentöter, bildeten im 11./12. Jahrhundert das ideale Vorbild für den damaligen Kampf gegen die Muslime. So wählte auch der Deutsche Orden ihn zu seinem Schutzpatronen. Aber was macht Heilige aus? "Heiligkeit ist nicht das Ungewöhnliche, sondern das Gewöhnliche, das Normale für jeden Getauften. Sie besteht darin, das gewöhnliche Leben auf Gott hin zu leben und es mit dem Geist des Glaubens zu durchformen" (Kardinal Ratzinger). Auf Gott hin zu leben bedeutet, auf seine Stimme zu hören und ihr zu folgen, auch wenn nicht immer klar ist, wohin diese Stimme führt, wie etwa bei den Aposteln. Man darf sich Heilige nicht als Menschen vorstellen, die dauerhaft mit Kraft ausgestattet sind, sondern wie Menschen, die von Gott genauso viel Kraft erhalten, wie sie für den gegenwärtigen Tag benötigen. In Notlagen stattet uns Gott mit ausreichend Widerstandskraft aus – aber nicht im Voraus. So handelte es sich bei den Heiligen um Menschen, die in ihrer gegenwärtigen Situation, mit dem Glauben an Gott, ihre Angst überwunden haben für andere, wie der heilige Georg. Diesem Vorbild sollten wir folgen, indem wir nicht am Bösen und am Chaos der Welt verzweifeln, sondern mit Blick auf Christus in der Nachfolge Christi in der Gemeinschaft voranschreiten – miteinander und füreinander – gerüstet mit dem Glauben, der Kraft gibt, wie einst Georg.
Nach dem Gottesdienst zog die Festgesellschaft in den Schlosspark, wo sie dann als Gäste der Gemeinde Reimlingen (diese ist Bauherr der von unseren Confrater Dunstheimer gestifteten Brunnens) am Abend der feierlichen Enthüllung und Einweihung des St. Georg-Brunnens durch Hochmeister Frank Bayard beiwohnen durften. Anschließend klang das Konveniat mit einem kleinen Stehimbiss vor dem Schloss aus.
Ein besonderer Dank gilt aber Confrater Leonhard Dunstheimer, der maßgeblich zum Gelingen des Tages beigetragen hat.
Mario Külgen FamOT
Komtur