Nachruf auf Cfr. Senator h. c. Technischer Rat Dipl.-Ing. Alfred Freunschlag
Unser Cfr. Alfred Freunschlag kam am 27. Dezember 1932 als erstes Kind des Unternehmerehepaars Freunschlag zuhause in Mödling zur Welt. Seine Eltern führten in zweiter Generation einen Betrieb für Installationen, Galvanisation und Kfz-Mechanik. Nach dem Besuch der Volksschule musste er aufgrund der Kriegswirren Mödling verlassen und wurde von den Eltern nach Hainburg geschickt, wo er die Hauptschule besuchte. Nach Ende des Krieges kehrte er wieder nach Mödling zurück, wo er das Gymnasium besuchte und mit der Matura abschloss. Auf Wunsch des Vaters in den elterlichen Betrieb einzusteigen, begann er das Studium für Maschinenbau an der Technischen Universität Wien. Gleichzeitig arbeitete er im Familienunternehmen und absolvierte eine Lehre als Gas-Wasser-Heizungs-Installateur. Sein Studium an der TU Wien schloss er als Dipl.-Ing. ab. Während seiner Studienzeit konnte er in der K.Ö.St.V. Tuistonia und der KaV Norica viele ganz besondere Freundschaften finden, die er sein ganzes Leben pflegte. Nach Abschluss des Studiums gründete er mit seiner Frau Charlotte eine Familie, der zwei Söhne und sechs Enkelkinder geschenkt wurden. Nach Erkrankung des Vaters übernahm er die Firma, die kräftig wuchs und die gesamte Haustechnik umfasste. Neben dem Standort Mödling errichtete er Standorte in Traiskirchen und Perchtoldsdorf. Bald erkannte er den Mangel an Planungskapazitäten, was ihn dazu motivierte, das Planungsbüro Generalplan 2000 in Wiener Neustadt zu gründen.
Mit seinen Erfahrungen als Unternehmer und der Freude am Gestalten wuchs auch das Interesse, politisch aktiv zu werden. Erste Schritte folgten als Gemeinderat für die Österreichische Volkspartei in Mödling. Im Land Niederösterreich wurde er Innungsmeister der Installateure. Als Obmann für Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Niederösterreich wurde er auch Obmann des Gewerblichen Berufsschulrates. Es gelang ihm nicht nur neue Berufsschulen zu gründen, sondern auch bestehende Schulen und die dazugehörigen Schülerheime zu modernisieren. Besondere Verantwortung übernahm er als Obmann der Sozialversicherung der Gewerblichen Wirtschaft, die er von 1989 bis 2001 leitete. In dieser Zeit gelang es ihm, am Areal des Rosenhügels in Wien ein Neurologisches Rehabilitationszentrum zu errichten, welches heute das zentrale Reha-Zentrum für Wien und Niederösterreich ist. Auch im Bereich der Technik engagierte sich Alfred. Als Präsident der Schweißtechnischen Zentralanstalt SZA gelang es ihm , die Forschungstätigkeiten mit der TU Wien auszubauen und entsprechende Ausbildungen anzubieten.
Als aufrechter und praktizierender Katholik wurde Alfred am 30. November 1991 als Familiare in den Deutschen Orden aufgenommen und am 17. Mai 1992 investiert. Solange es seine Gesundheit erlaubte, war er ein eifriger Teilnehmer an unseren Veranstaltungen. Seine offene, freundliche und hilfsbereite Art machten ihn sehr beliebt und schufen viele Freundschaften. Die christlichen Werte waren ihm stets ein Anliegen und vor allem danach zu handeln, war sein Prinzip bis zum Schluss. Am 16. März 2023 hat Gott der Herr ihn von dieser Welt abberufen und er folgte seiner geliebten Gattin Charlotte, die ihm nach 61 Jahren glücklicher Ehe zwei Jahre nach einem Unfall vorausgegangen ist, nach.
Hans Haider FamOT
Altballeimeister