Festkonveniat in Linz zum 10. Gründungsjubiläum
In einer Zeit, wo eine allgemeine Individualisierung immer mehr um sich greift, ist es gar nicht so selbstverständlich, dass sich Gleichgesinnte zusammenschließen und Vereinigungen oder Gemeinschaften bilden. Die Gründung der Komturei „An Enns und Salzach“ war vornehmlich das Werk des ersten Komturs Dr. Johannes Mühllechner. Er wäre der Mann des Festabends gewesen. Er sollte bedankt und geehrt werden. Die Nachricht von seinem unerwarteten Tod vor zwei Monaten hat tiefe Betroffenheit hinterlassen, die nach wie vor zu Herzen geht.
Komtur Dr. Thomas Schwierz konnte im Linzer Priesterseminar, das vor 310 Jahren als Deutschordens-Kommende erbaut worden war, 57 Feiergäste zu einem Festkonveniat begrüßen, darunter Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer und Generalvikar DDr. Severin Lederhilger, Hochmeister Frank, Univ.-Prof. P. Dr. Ewald Volgger sowie die Provinzoberin der deutschen Schwesternprovinz Generalassistentin Sr. Maria-Franziska Meier. Unter den Familiaren waren vertreten der Balleimeister der Ballei Österreich Prof. Dr. Rudolf Müller und seine Vorgänger Prof. Dr. Paul Drobec und Gen. Dir. Hans Haider sowie Mitglieder aus dem Balleivorstand in Wien. Auch der Balleimeister der Ballei Deutschland Thomas Michael Jünger war eigens angereist. Er wurde ja 2013 in Linz investiert. Aus der Nachbarkomturei „An Mur und Mürz“ waren Komtur Dr. Arno Lerchbaumer und Komtureikanzler Dr. Alexander Singer gekommen. Mit einer stattlichen Delegation nahmen die Grabesritter unter Leitung von Komtur Dr. Hans Aigner an der Feier teil. Auch Schwestern aus dem Konvent der Elisabethinen in Linz feierten mit.
Die Jubiläumsfeier begann in der Seminarkirche, der ehemaligen Deutschordenskirche, mit einer Eucharistiefeier, welcher Hochmeister Frank vorstand. Konzelebranten waren P. Ewald Volgger, Regens Cfr. Michael Münzer FamOT und Msgr. Ewald Kiener von den Grabesrittern. Der Hochmeister erinnerte bei der Predigt zu den Lesungstexten vom Tag an den spirituellen Sendungsauftrag der Ordensangehörigen. Besonders beeindruckend war auch der kräftige Gesang während des Gottesdienstes.
Den Festakt in der Bischofsaula moderierte Komtur Thomas Schwierz. In seinem Festvortrag skizzierte Hochmeister Frank die Struktur des Ordens und wie diese für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet werden soll. Der Hochmeister ließ durchblicken, dass angedacht sei, dem Familiareninstitut einen höheren Stellenwert einzuräumen. Es hätte keinen Berufeneren als den verstorbenen Gründungskomtur Dr. Johannes Mühllechner gegeben, einen Rückblick über die Gründung der Komturei zu halten. Mühllechner wäre im Rahmen des Festabends bedankt und mit der Verleihung des Verdienstkreuzes des Deutschen Ordens geehrt worden. Aus der Laudatio wurde eine Rückschau auf die Komtureigründung, die P. Ewald Volgger mit sehr viel Empathie hielt. Pater Ewald gedachte auch der Familiaren, die aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnten. Hochmeister Frank übergab – quasi als posthume Ehrung – der Witwe, Frau Prof. Sabine Mühllechner, die Urkunde zum Verdienstkreuz. Nach den Grußworten des Balleimeisters überreichten die Vertreter der Komturei „An Mur und Mürz“ an Komtur Thomas Schwierz ein Präsent zum Gründungsjubiläum.
Der offizielle Teil der Feier schloss mit dem Ultima. Bei der anschließenden Agape klang der Abend in herzlicher Atmosphäre aus.
Dr. Thomas Schwierz FamOT
Komtur