Fronleichnam in München
Bei bestem Kaiserwetter nahmen in diesem Jahr knapp 16.000 Menschen an der Fronleichnamsfeier mit Prozession teil, die auf dem reich geschmückten Marienplatz in München feierlich begann. Nachdem sich Reinhard Kardinal Marx leider den Arm gebrochen hatte, wurde er von Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg bestens vertreten. In Anwesenheit des Apostolischen Exarchen der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche in Deutschland, Bischof Bohdan Dzyurakh, wurde die Verbundenheit mit dem ukrainischen Volk betont, vor allem auch angesichts der aktuellen Kriegsgeschehnisse. Der Wunsch der letzten Fronleichnamsfeier 2022 nach Frieden in der Ukraine ist leider noch nicht wahr geworden.
Neben den zahlreichen Vertretern aller Bereiche des katholischen Lebens nahmen auch hochrangige Politiker an der Veranstaltung in München teil, unter anderem Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann. Wie immer war es eine Selbstverständlichkeit, dass auch der Deutsche Orden mit zahlreichen Confratres vertreten war und der Predigt von Generalvikar Christoph Klingan zum Thema „Aufbruch“ lauschte. Die Bedeutung der Eucharistie entfaltend betonte der Generalvikar, dass Eucharistie Bewegung bedeute, eine Bewegung Gottes zu den Menschen und Aufbruch der Menschen zu Gott. Diesen Aufbruch gelte es konkret zu leben in seinem Handeln und Wirken. Aus der Verbundenheit mit der Eucharistie solle man sich immer wieder neu aufmachen und weitergeben, was uns durch die Eucharistie geschenkt ist: Die Gegenwart Gottes in der Welt. Anschließend verlief die Fronleichnamsprozession vom Marienplatz aus an der Bayerischen Staatsoper, der Residenz und der Theatinerkirche vorbei über die Ludwigstraße, eine der vier bedeutenden Prachtstraßen in München im Stile der Neurenaissance und Neuromanik. An St. Ludwig, der ersten Monumentalkirche im Rundbogenstil mit dem zweitgrößten Altarfresko der Welt, war der Segensaltar aufgebaut, wo die Prozession innehielt und anschließend wieder zum Marienplatz zurückkehrte, wo der eucharistische Segen gespendet wurde.
Nachdem Weihbischof Graf zu Stolberg angesichts der hohen Temperaturen zum Abschluss die Teilnehmer der Prozession darauf hinwies, sie hätten sich nun alle ein Bier verdient, passte der abschließende Programmpunkt der diesjährigen Fronleichnamsfeier bestens: Cfr. Robert Brannekämper MdL lud nicht nur die anwesenden Confratres und Vertreter der Politik, sondern auch die Mitglieder des Malteser Ritterordens, des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem sowie katholischer Studentenverbindungen zu einem Weißwurstessen in den Hofgarten der Gaststätte „Zum Franziskaner“ ein, um damit eine alte Tradition im Anschluss an die Prozession wieder mit neuem Leben zu erwecken. Hierfür sind nicht nur wir, sondern auch die Vertreter der anderen Orden Cfr. Brannekämper sehr dankbar. Vergelts Gott!
Tobias Noss FamOT
Komtureikanzler