Fronleichnam in Würzburg, Bamberg, Bayreuth und Iphofen
Eine stattliche Anzahl an Familiaren beteiligte sich auch in diesem Jahr an den Fronleichnamsprozessionen in Bamberg, Bayreuth und Würzburg.
In Würzburg begannen die Feierlichkeiten mit einem Hochamt im Kiliansdom. In seiner Predigt stellte Bischof Dr. Franz Jung die Eucharistie als Arznei der Unsterblichkeit heraus. Eucharistie wirkt persönlichkeitsverändernd. Das Medikament, das man hier bekommen habe, heißt Jesus Christus. Würde man die Packungsbeilage zu den Risiken und Nebenwirkungen dieses Medikaments durchlesen, würde man auf die Warnung treffen: Vorsicht, die Einnahme dieses Medikaments kann Persönlichkeitsveränderungen bewirken! Eine Warnung, so Bischof Dr. Franz Jung, die man in diesem Fall gerne in Kauf nähme. Denn genau darauf kommt es an: Die Eucharistie will nicht etwas heilen, sondern in Christus den ganzen Menschen erneuern. Auch wenn wir immer wieder spüren, wie weit wir noch davon entfernt sind, so hilft eine regelmäßige , tägliche oder zumindest sonntägliche Einnahme, diesem Ziel immer näher zu kommen. Im Anschluss an das Pontifikalamt zog die Prozession zur Residenz und von dort zur zum Neumünster, wo Bischof Franz den feierlichen Schlusssegen erteilte. Allerdings sollte uns das farbenprächtige Bild der Prozession mit chargierenden katholischen Studentenverbindungen, Grabes- und Malteserrittern sowie den Familiaren des Deutschen Ordens nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Zuspruch zur Fronleichnamsprozession immer geringer und auch deren Organisation zunehmend schwieriger wird. So trugen die Aktiven der K.D.St.V. Gothia zu Würzburg im CV die „Silbermadonna “ durch die Straßen, da die traditionellen Träger nicht mehr zur Verfügung standen. Im Anschluss trafen sich Malteser, Grabesritter und die Familiaren des Deutschen Ordens zum traditionellen gemeinsamen Mittagessen im Bürgerspital.
In Bamberg stand in diesem Jahr Weihbischof und Diözesanadministrator Herwig Gössl den Feierlichkeiten zu Fronleichnam vor. Weihbischof Herwig stellte heraus, dass die Prozession eine Hilfe sei, um Jesus Christus wieder mehr in die Mitte unserer Gesellschaft zu rücken. „Er gehört in die Mitte unseres Lebens, unserer Arbeit und unserer Freizeit, in unser Privates, wie in unser öffentliches Leben!“ Die Bamberger Fronleichnamsprozession ist eine größten in Bayern und findet mit Ausnahmen seit 1390 statt.
Im überwiegend evangelischen Bayreuth stand Pfarrer Heinrich Hohl, Pfarradminstrator der katholischen Pfarreien in Bayreuth, der Fronleichnamsprozession vor, die mit einem Gottesdienst auf dem Harmoniehof der Schlosskirche begann. Als Besonderheit des Bayreuther Fronleichnamsfestes nimmt auch ein Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirche teil.
Am 15. Juni 2023 beging dann die Stadt Iphofen als ehemalige Grenz- und Amtsstadt des Hochstiftes Würzburg zum protestantischen Umland die traditionelle Fronleichnamsoktav.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler