Heinrichsfest in Bamberg
„Gemeinsam für die Zukunft“, unter diesem Motto stand das Heinrichsfest 2023, bei dem das Erzbistum Bamberg seinen Bistumsgründer, den heiligen Kaiser Heinrich, vom 7. – 9. Juli in einem Diözesanfest bei hochsommerlichen Temperaturen mit über 30 Grad feierte. Rund um den Bamberger Dom und in den Domherrenhöfen gab es ein buntes Programm mit Konzerten, Tanz, Meditationen, einem Motorradgottesdienst am Samstag, Angebote für Kinder und Jugendliche sowie Café und Grill für das leibliche Wohl. Traditionell wird das Diözesanfest immer am zweiten Juliwochenende eines Jahres begangen und es findet seinen Höhepunkt am Sonntag in einem feierlichen Pontifikalamt auf dem Domplatz, dem in diesem Jahr der Diözesanadministrator, Weihbischof Herwig Gössl vorstand. Das Erzbistum wartet ja seit einiger Zeit auf einen neuen Oberhirten. Natürlich war es eine Selbstverständlichkeit, dass auch eine Abordnung der Familiaren aus der Komturei „Franken“ daran teilnahm.
In seiner Predigt hat Weihbischof Herwig Gössl den heiligen Heinrich als Vorbild für Glauben und Verantwortung gewürdigt. Zugleich mache das Leben des Bistumsgründers deutlich, dass auch ein Heiliger nicht ohne Sünde und Fehler lebt: „Kein Heiliger hat im Leben alles verwirklicht, was Jesus gelehrt und vorgelebt hat. Immer bleibt ein Defizit zwischen dem Herrn und seinem Jünger.“ Das sei in gewisser Weise auch tröstlich: „Denn es zeigt, dass niemand perfekt sein muss.“ Es entlaste und ermutige zugleich, das vom Evangelium umzusetzen, was man begriffen habe. Er fügte hinzu: „Wir erfahren in unseren Tagen das Leben in vielfacher Weise als bedroht: durch Kriege, Krankheiten oder den Klimawandel, der die Lebensgrundlagen vieler Menschen vernichtet.“ Die Kirche habe sicher nicht die Lösung für alle komplizierten Lebensfragen, aber sie habe eine Orientierung und die klare Option für das Leben des Menschen von seiner Zeugung bis zum natürlichen Tod, für ein Leben in und mit der Natur und damit gegen deren Ausbeutung und Zerstörung. „Ich bin überzeugt: Wir werden nur dann gemeinsam in eine gute Zukunft kommen, wenn wir uns vom Geist des Herrn Jesus Christus führen und stärken lassen.“
Nach dem Festgottesdienst, der von den Chören der Dommusik eindrucksvoll begleitet wurde und in dem auch für einen guten neuen Erzbischof gebetet wurde, verlagerte sich das bunte Programm in den Hof der Jugend in der Dompropstei, auf die DJK-Sportbühne vor dem Bischofshaus, den Vorplatz des Diözesanmuseums sowie auf den Domplatz, wo sich Vereine und Verbände mit jeweils einem eigenen Stand präsentierten. Über 50 Vereine und Initiativen beteiligten sich daran, darunter erstmals auch die Komturei „Franken“, um auf diesem Weg über das Familiareninstitut zu informieren. Dies stieß allgemein auf eine sehr gute Resonanz, da man die Familiaren zwar in ihren Mänteln bei Prozessionen und kirchlichen Feiern wahrnimmt, aber leider nicht genau weiß, was eigentlich dahinter steckt. So konnte die Neugier vieler mit ihren Fragen „Was seid ihr eigentlich und was ist und tut der Deutsche Orden?“ befriedigt werden.
Thomas Koch FamOT
Komtur