Confrater Domkapitular em. Prof. Dr. Heinrich Jacob verstorben
Heinrich Jacob wurde am 5. Januar 1935 in Schlochau in Pommern geboren. Durch die schrecklichen Ereignisse im Zweiten Weltkrieg verlor seine Familie ihre Heimat und fand schließlich in einer Nachbargemeinde von Osnabrück Unterkunft. Er besuchte das Gymnasium Carolinum in Osnabrück und bestand dort 1955 sein Abitur. Danach studierte er in Frankfurt (Sankt Georgen) und Innsbruck Theologie. Am 2. Februar1963 wurde er im Hohen Dom zu Osnabrück zum Priester geweiht. Anschließend setzte er sein Studium in Innsbruck fort, um zu promovieren. Erst 1966 trat er in Quakenbrück eine Kaplanstelle an. Diese blieb sein einziger Einsatz in der Gemeindeseelsorge. Denn 1970 berief ihn das Kultusministerium des Landes als Wissenschaftlichen Assistenten an die Pädagogische Hochschule Osnabrück. 1976 übernahm er in Bamberg einen Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Kerygmatik. Fünf Jahre später rief ihn Bischof Helmut Hermann Wittler nach Osnabrück zurück und übertrug ihm die Leitung des Seelsorgeamtes der Diözese. Diese Aufgabe nahm er von 1981 bis 2001 wahr. Von 1991 bis 2010 gehörte er dem Osnabrücker Domkapitel an.
Heinrich Jacob liebte das Reisen und das Wandern. Seit seinen Aufenthalten in Innsbruck wanderte er – solange es sein Gesundheitszustand noch zuließ - besonders gern in den Bergen.
Während seiner Lehrtätigkeit in Bamberg wurde Prof. Dr. Heinrich Jacob am 26. April 1980 als Familiare des Deutschen Ordens investiert und damit ein hoch geschätztes Mitglied der Komturei „Franken“. Nach seiner dienstlichen Rückkehr nach Osnabrück wurde er Mitglied der Komturei „An Weser und Ems“. Sehr schnell wurde deutlich, dass dieser Confrater für die Komturei ein großer Gewinn war. Seit dem 30. September 1989 war Cfr. Prof. Dr. Heinich Jacob offiziell als Geistlicher Beirat / Geistlicher Assistent fast drei Jahrzehnte lang an der Leitung der Komturei „An Weser und Ems“ beteiligt. Aufgrund seiner fundierten philosophischen und theologischen Kenntnisse war er den Komturen und ihren Stellvertretern stets ein kompetenter Berater, insbesondere bei den Überlegungen zu spirituellen Schwerpunkten des jeweiligen Jahresprogramms.
Prunk und äußerer Glanz waren nicht sein Ding. Er war ein Mann der Worte. Zahlreiche Eucharistiefeiern der Komturei bekamen durch seine Predigteneinen besonderen spirituellen Glanz. Als weitere Höhepunkte seines Wirkens in der Komturei sind seine ebenfalls zahlreichen Vorträge zu theologischen und relogiösen Themen zu nennen. Seine Predigten und Vorträge machten ihn über die Grenzen der Komturei hinaus bekannt und trugen dazu bei, dass manches Konveniat auch für Gäste aus der benachbarten Komturei „An Rhein und Ruhr“ attraktiv war.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Cfr. Heinrich Jacob in einem Alten- und Pflegeheim in Osnabrück. Die vorbereitete liturgische Feier seines Diamentenen Priesterjubiläums am 2. Februar 2023 musste kurzfristig abgesagt werden, weil er bereits sehr schwer erkrankt war. Am Abend des 13. Februar 2023 war sein irdisches Leben zu Ende und am 21. Februar 2023 wurde sein Leichnam nach einem feierlichen Pontifikalrequiem im voll besetzten Hohen Dom zu Osnabrück auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt. Familiaren von Nah und Fern begleiteten ihn zum Grab.
Die Komturei „An Weser und Ems“ hat ihrem ehemaligen Geistlichen Assistenten Prof. Dr. Heinrich Jacob unbeschreiblich viel zu verdanken. Die Confrates, die ihn gekannt haben, bleiben ihm auch über seinen Tod hinaus in großer Dankbarkeit persönlich verbunden.
Confrater Heinrich Jacob möge ruhen in Gottes Frieden!
Franz-Josef Otte FamOT