Ewige feierliche Profess in Weyarn
Deutsche Provinz der Brüder – 16. September 2023
Auch der heilige Petrus hatte Gefallen an einem solchen Tag und sorgte am 16. September 2023 für Kaiserwetter im oberbayerischen Weyarn am Sitz des Priorats der Deutschen Provinz der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem. Denn es standen besondere Feierlichkeiten an, zwei Fratres legten die feierliche ewige Profess ab – Frater Augustinus Pühler und Frater Samuel Giuliano.
In der Stiftskirche St. Peter und Paul zu Weyarn versammelten sich zum Festgottesdienst zahlreiche Brüder des Deutschen Ordens, Provinzoberin und Generalassistentin Sr. Maria-Franziska Meier, eine stattliche Abordnung von Familiaren mit Balleimeister Thomas Jünger, Balleikanzler Alexander Meyer-Benz und Komtur Mario Külgen an der Spitze sowie viele Gäste. Dem musikalisch prächtig umrahmten Pontifikalamt zum Hochfest Kreuzerhöhung, dem Titelfest des Deutschen Ordens, stand Hochmeister Frank vor.
In seiner Predigt stellte der Generalobere fest, dass das Sozialprestige und die Hochachtung, welche Ordensleute früher wie selbstverständlich genossen, heute Misstrauen und Ablehnung gewichen sind. "Umso mehr herrscht in der Ordensfamilie heute Freude, dass heute zwei junge Männer ihre Bindung zu Gott und dem Orden mit dem lebenslangen Versprechen der evangelischen Räte öffentlich bezeugen, damit deutlich machen, dass sie das Kreuz nicht als Schmuck auf der Brust, an Hals und Mantel, sondern es vielmehr tief im Herzen tragen wollen." "Gelübde abzulegen heißt, sich ganz Gott hinzugeben und damit immer auch den Menschen, in denen uns Christus aufscheint. Es bedeutet die Aktivierung aller Lebenskräfte für das Reich Gottes – im Vertrauen darauf, dass nicht trotz, sondern durch die Hingabe hindurch Energie erneuert und neu gegeben wird. Ein Weg, der ein lebenslanger Prozess – work in progress – ist, ein Versuch, sich tiefer in Gottes Heilswirken hineinnehmen zu lassen, ein Bemühen, tiefer einzutauchen in das, was die evangelischen Räte beinhalten: Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam. Wunderbar versinnbildlicht im Halskreuz der Brüder: Schlange, Geldsack und Kreuz." Nach einer Auslegung der consilia evangelica schloss Hochmeister Frank: "Ich danke für Euer Ja zu unserem Orden und für Euer Bemühen, die evangelischen Räte mit Gottes Kraft und für die uns anvertrauten Menschen leben zu wollen. Ich wünsche Euch dazu Menschen, die Euch begleiten, die Euch wachsen lassen und die Euch in den Arm nehmen, wenn es schwer wird. Ich wünsche Euch, dass die Freude über Eure Berufung nie nachlässt und ihr auf dem Weg der Nachfolger Gott immer tiefer finden werdet. Dafür erbitte ich den Segen Gottes und gratuliere von Herzen. Amen."
Nach der Großen Litanei legten Frater Augustinus und Frater Samuel die ewige feierliche Profess in die Hände des Herrn Priors Pater Christoph Kehr ab:
"Ich, Frater Augustinus/Samuel, zeitlicher Professe der Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem, gelobe und verspreche bis zum Tod Gott, dem Allmächtigen, zu Ehren unserer Schutzfrau, der Gottesmutter Maria, vor Ihnen, hochwürdigster Herr Prior, gottgeweihte ehelose Keuschheit, evangelische Armut und Gehorsam nach den Regeln, Statuten und Gewohnheiten des Deutschen Ordens."
In ihren Dankesworten versicherten die Neuprofessen, "den Garten Gottes zu wässern", um dann die Glückwünsche der Gäste entgegenzunehmen. Nachdem alles gut gelungen war, genoss die Gästeschar die Feier im Mariensaal des Priorats und konnte sich bei gutem Essen, Wein und Bier des Katholischseins in der Ordensgemeinschaft erfreuen.
Frater Augustinus und Frater Samuel gratulieren wir mit Segenswünschen und wir beten um Treue zu Gott und zu unserem Deutschen Orden.
Thomas Jünger FamOT
Balleimeister • Deutschherrenmeister