Investitur in Wien
Die Investiturfeierlichkeiten der Ballei Österreich fanden am 22. und 23. September in Wien statt. Am Freitag, 22. September, begann die Feier mit der Vesper in der Deutschordenskirche St. Elisabeth. Offiziant war S. E. Weihbischof Stephan Turnovszky von der Erzdiözese Wien. Hochmeister Frank segnete die Halskreuze, Ordensmäntel und Rosenkränze der Kandidaten und überreichte sodann die Rosenkränze an diese. Für die musikalische Gestaltung sorgte in bewährter Weise der Hochmeisterliche Kapellmeister Thomas Dolezal. Daran anschließend folgte das Gala-Dinner im Hotel InterContinental Wien.
Nach einem Aperitif im Salon Kaunitz wurde im Salon Vier Jahreszeiten zum Dinner gebeten. Balleimeister Prof. Dr. Rudolf Müller konnte neben dem Hochmeister auch P. Prof. Dr. Ewald Volgger und Fr. Leonhard Schmitt von den Brüdern begrüßen sowie Cfr. Domkapitular Michael Münzner, seitens der Ballei Deutschland Balleimeister Thomas Jünger und die Balleiräte Dr. Thomas Koch und Dr. Olaf Zucht, zahlreiche Mitglieder der Balleileitung Österreich und der Komtureivorstände „An der Drau“, „An Enns und Salzach“ und „An Mur und Mürz“ sowie die Confratres mit ihren Gattinnen. Ein besonderer Gruß und ein herzliches Willkommen galt den Kandidaten: Adam Christian, André Jesinghaus, Florian Losbichler, Manuel P. Neubauer, Wolfgang Pointner, Werner Prenner, Michael Ulrich und Dr. Gianluca Valerio sowie deren Begleitung. Balleimeister Müller forderte die Kandidaten auf, auch in Zukunft ihr Engagement für den Deutschen Orden unter dem Zeichen des Kreuzes zu sehen, stetig zu helfen, die religiösen und karitativen Werke des Ordens nach Kräften zu unterstützen und im Gebet zu fördern. Die Einbindung der Ehefrauen ist ein besonderes Anliegen, sie sind zu allen Veranstaltungen, außer den Jahres-/Wahlkonventen, herzlich willkommen. Ebenso haben die Bürgen eine wichtige Funktion, sie sollen erste Ansprechpartner in Krisenzeiten sein. Als sichtbares Zeichen der Bindung werden sie bei der Investitur die Kandidaten begleiten und bei der Überreichung des Ordensmantels assistieren. Zwischen den Speisengängen stellten sich die Kandidaten den Anwesenden vor und legten auch ihre Motivation für die Aufnahme in das Familiareninstitut dar. Es war ein sehr schöner und stimmiger Abend mit vielen anregenden Gesprächen.
Am darauffolgenden Tag begannen die Feierlichkeiten mit einer Statio für die Mitglieder des Deutschen Ordens und der befreundeten Ritterorden in St. Elisabeth. Offiziant war der Geistliche Assistent der Komturei „An Enns und Salzach“, Cfr. Domkapitular Michael Münzner. In seinem geistlichen Impuls nahm er Bezug auf die Lesung (Kol 1,2b–6). Das wahre Wort des Evangeliums trägt Früchte – Glaube, Liebe, Hoffnung. Der Glaube als Beziehung zu Christus, dies zeichnet auch insbesondere die Familiaren aus. Die Liebe zu allen Heiligen und zu allen Menschen, die Hoffnung mit der Perspektive, vertrauensvoll nach vorne zu schauen. Im Anschluss erfolgte die Prozession zur Franziskanerkirche St. Hieronymus, begleitet von der „Musikkapelle Hoch- und Deutschmeister – k. u. k. Wiener Regimentskapelle IR 4“. Das ursprüngliche Regiment wurde von Hochmeister Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg bereits 1696 gegründet. Die Hochmeisterfanfare von Johann Baptist Schiedermayr leitete das Pontifikalamt ein, für die musikalische Gestaltung sorgte wieder der Hochmeisterliche Kapellmeister mit dem Ensemble von ARS MUSICA. Nach dem Eingangslied konnte Balleimeister Müller nicht nur Hochmeister Frank, sondern auch die Generalassistentin Sr. Maria-Franziska Meier sowie die hohe Geistlichkeit, die Vertreter der Ballei Deutschland und der Ballei Österreich herzlich begrüßen, ebenso auch die zahlreich anwesenden Confratres sowie deren Angehörigen. Ein besonderer Gruß galt wieder den acht Kandidaten sowie den Vertretern des Souveränen Malteser Ritter-Ordens und des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Hochmeister Frank forderte in seiner Homilie die Familiaren auf, öffentliches Bekenntnis und Zeugnis für Christus und dem Deutschen Orden abzulegen, das Kreuz erinnert an die Liebe Gottes, die er für die Menschen hat. Es wird sich herausstellen, ob die Motivation für den Deutschen Orden nur Strohfeuer ist oder doch mehr, das in der Zukunft gedeihen und wachsen kann. Die Sehnsucht nach Gott soll Befriedigung in der praktischen Umsetzung im Familiareninstitut und im Orden finden. Ritterlichkeit ist keine Frage des Namens, sondern eine Frage der inneren Haltung. Nukleus der Investitur ist der Investiturgottesdienst, im Familiarenleben der Gottesdienst bei jedem Konveniat. Eine besondere Einladung sprach Hochmeister Frank auch an die Ehefrauen aus, sich aktiv bei den diversen Veranstaltungen einzubringen. Mit dem Investiturversprechen in die Hand des Hochmeisters, als Familiare den Deutschen Orden tatkräftig zu unterstützen und die im Familiarenstatut festgelegte Ordnung einzuhalten, sowie Übergabe der Versprechungsurkunde erfolgte die eigentliche Aufnahme in das Familiareninstitut. Daran schloss sich die Übergabe der Familiarenzeichen – Halskreuz und Mantel sowie der Friedensgruß mit Hochmeister, Balleimeister und Bürgen an. Die Neufamiliaren richteten die Fürbitten an Gott mit den Schwerpunkten Friede und Verständigung zwischen den Menschen, Glaube, Hilfe für die Menschen, Liebe zu den Menschen aus. Die heilige Kommunion wurde den Neufamiliaren in beiderlei Gestalt gespendet. Nach dem Schlussgebet sprach Neufamiliare Wolfgang Pointern im Namen aller Investierten Dankesworte an Hochmeister und Balleimeister. Mit dem Te Deum nach dem Pontifikalsegen ging die Investiturfeier zu Ende, es folgte der Auszug aus der Franziskanerkirche und der Einzug in den Kreuzgang des Franziskanerklosters, wo die Neufamiliaren und der Hochmeister unter Akklamation von den im Spalier stehenden Familiaren gewürdigt wurden. Der anschließende Empfang im Hochmeisteramt ließ die würdigen und stimmigen Investiturfeierlichkeiten 2023 bei vielen Gesprächen in bester Atmosphäre ausklingen.
Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister