Audienz bei S. Em. Reinhard Kardinal Marx
Am 4. Oktober 2023 traf sich der Vorstand der Komturei „An Isar, Lech und Donau“ im Erzbischöflichen Palais in München, dem Palais Holnstein, das seit 1821 als Wohn- und Dienstsitz des Erzbischofs von München und Freising dient. Da es im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen weitgehend verschont blieb, ist es heute das am besten erhaltene Rokoko-Stadtpalais in München. In der Bibliothek des Erzbischofs wurde der Vorstand der Komturei herzlich empfangen und S. Em. Reinhard Kardinal Marx nahm sich eine Stunde Zeit, um die Confratres und die Consoror kennenzulernen. Dabei berichtete er, wie er bereits ab 1981 in Berührung mit dem Deutschen Orden kam, war er doch zu dieser Zeit Geistlicher Rektor (später Direktor) des Sozialinstituts Kommende Dortmund des Erzbistums Paderborn. Die ehemalige Niederlassung des Deutschen Ordens fiel 1946 durch eine Schenkung an das Erzbistum Paderborn.
Nach der Vorstellung der einzelnen Vorstandsmitglieder zeigte sich Kardinal Marx sehr interessiert an dem Wirken und dem Leben der Komturei „An Isar, Lech und Donau“ sowie an der Spiritualität des Ordens, gelebt aus dem Ordenscharisma. Die Mitglieder des Vorstands erzählten von den Konveniats, den Investituren sowie den zahlreichen anderen Terminen des Familiarenlebens. Besonders betont wurde dabei auch das Wirken des Hilfswerks an Isar, Lech und Donau, denn natürlich ist Kardinal Marx besonders an sozialem Einsatz interessiert. Auch das Verhältnis der Familiaren zu den Brüdern und Schwestern wurde angesprochen und Weyarn als geistliche Heimat der Komturei hervorgehoben sowie die zahlreichen wertvollen Begegnungen und die enge Verbundenheit mit den Brüdern und Schwestern betont.
Schließlich wandte sich das Gespräch auch den Herausforderungen der aktuellen Zeit zu, in denen es oftmals nicht mehr selbstverständlich ist, ein überzeugtes katholisches Leben zu führen in einer immer pluraler werdenden und individualisierten Gesellschaft. Diese Vielfalt solle aber nicht als Gefahr, sondern als Chance gesehen werden, durch gelebtes Vorbild das Christentum in der Gesellschaft sichtbar und erlebbar zu machen, um so attraktiv zu wirken und die Menschen hin zum Glauben an Christus zu führen. Besonders die sinkenden Zahlen an Taufen in Deutschland besorgten den Kardinal, daher ist es umso wichtiger, dass Christen den Glauben und die Tradition an ihre Kinder weitergeben und sich nicht von der Kirche entfernen. Somit leisten auch die Familiaren einen wichtigen Beitrag, den Glauben in der Gesellschaft sichtbar zu machen. Speziell die persönliche Begegnung mit gläubigen Katholiken ist wichtig, ein positiveres Bild der katholischen Kirche in dem Bewusstsein der Menschen zu schaffen als es die Medien größtenteils tun.
Mehrmals im Jahr gibt es Begegnungen der Familiaren mit S. Em. Reinhard Kardinal Marx, vor allem am jährlichen Friedensgebet, dem Papstsonntag sowie der Fronleichnamsprozession. Die Termine finden gemeinsam mit dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem statt, deren Großprior Kardinal Marx ist. Die Privataudienz bot nun die Gelegenheit, den aktuellen Vorstand vorzustellen sowie das Wirken der Komturei zu präsentieren.
Tobias Noss FamOT
Komtureikanzler