Besuch des Neuen Deutschen Hauses in Regensburg
Zum Konveniat trafen sich die Confratres und Gäste in der Kirche St. Ägid zum gemeinsamen Gottesdienst, den Domvikar Peter Kunz, Studentenpfarrer der Universität Passau, zelebrierte. Evangelium des Tages war die Einladung zur königlichen Hochzeit. Gott lädt uns ein. Was tun wir? Absagen, weil uns der Alltag gefangen hält, oder die Gastfreundschaft und Liebe Gottes annehmen?
Wir folgten der Einladung von Cfr. Florian Luderschmid, Regierungspräsident von Oberfranken, zum Besuch des Neuen Deutschen Hauses in Regensburg, der diesen Besuch bereits im Frühjahr, noch als Vizepräsident der Regierung der Oberpfalz, angekündigt hatte. Das Neue Deutsche Haus wurde 1720 – 1726 vom Ordensbaumeister Franz Keller östlich der Ägidienkirche als Erweiterungsbau der Kommende erbaut. Es besteht aus zwei Flügeln mit einem beeindruckenden Portalrisalit an der Nordseite. Über dem Portal befinden sich die Wappen von Landkomtur Carl Heinrich Freiherr von Hornstein und dem Ortskomtur Conrad Christoph Freiherr von Lehrbach. Über dem Fenster des ersten Stockwerks ist auf dem Mittelrisalit das Hochmeisterwappen von Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1716 – 1729) zu sehen.
Im Innern des Gebäudes sind wertvolle Stuckdecken von Franz Appiani um 1730 erhalten.
Der Kommende oblag seit dem späten 18. Jahrhundert die Seelsorge des Dominikanerklosters. Der Kreuzgang des Dominikanerklosters ist heute über die Verwaltungsgebäude der Regierung der Oberpfalz zu betreten.
1809 wurde der Deutsche Orden auch in Bayern aufgelöst. Sein Grundbesitz fiel an den damaligen Fürstprimas Carl von Dalberg. Dieser verkaufte das Neue Deutsche Haus an den Freiherrn Alexander von Lilien. Danach wurde es 1834 an Johann Jakob Rehbach verkauft, der eine Bleistiftfabrik einrichtete. Heute sind hier Büro- und Repräsentationsräume der Regierung der Oberpfalz untergebracht.
Hans Pschorn FamOT
Komtur