Historische Bibel aus der Nürnberger Kommende
Als im Auftrag der Wissenschaftlichen Vereinigung für den Deutschen Orden Csr. Monika Schulte, stellvertretende Komturin der Komturei „An Rhein und Ruhr“, eine Heilige Schrift an Hochmeister Frank überreichte, war bei diesem eine große Freude spürbar. Bei dem überreichten Exemplar handelt es sich um eine Bibel, die von Priestern des Deutschen Ordens, die in der Kommende St. Elisabeth in Nürnberg tätig waren, im Jahre 1763 übersetzt und verbreitet wurde. Ein Katechismus, von den Priestern der Nürnberger Kommende verfasst, findet sich im Anhang. „Die Bibelübersetzung, besonders auch der Katechismus, sind ein deutliches Zeichen, dass die Priester des Deutschen Ordens immer schon über die Grenzen der Kommenden zum Lobe Gottes und zum Heil der Menschen tätig waren“, bemerkte Hochmeister Frank. Die drei in Nürnberg eingesetzten Ordenspriester betreuten neben einer Gemeinde mit etwa 2.500 Mitgliedern auch eine ordenseigene Schule. In der lutherisch geprägten Reichsstadt Nürnberg war, beginnend mit der Reformation und endend mit dem Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803, die Kommende St. Elisabeth der einzige Ort, an dem die heilige Messe gefeiert werden durfte. Im Jahre 1806 wurde die Kommende durch das Königreich Bayern säkularisiert.
Die Bibelübersetzung war so beliebt, dass es zu mehreren Nachdrucken in unterschiedlichen Formaten kam. Bei dem Exemplar, das dem Hochmeister übergeben wurde, handelt es sich um ein prachtvolles, in Leder gebundenes und mit vielen Stichen, die Szenen aus der Heiligen Schrift wiedergeben, versehenes Exemplar. Dank großzügiger Spenden war es der Wissenschaftlichen Vereinigung möglich, dieses Buch zu erwerben und so für den Orden zu sichern.
Bertram F. Alda FamOT