Aschermittwoch in Wien
„Aschermittwoch iss … gerade erst die Weihnachtszeit aus der Kirche raus, keine zwei Wochen her und dann schon mit Vollgas in die Fastenzeit … Aschermittwoch … Schluss mit lustig …“ Mit diesen Worten begann Hochmeister Frank seine Predigt am Aschermittwoch in der Deutschordenskirche St. Elisabeth in Wien I. Gemeinsam mit einer großen Anzahl an Familiaren und deren Gattinnen feierte Hochmeister Frank den Aschermittwoch, für die musikalische Umrahmung sorgte der Hochmeisterliche Kapellmeister Thomas Dolezal mit dem Ensemble Ars Musica. In seiner Predigt ging Hochmeister Frank auf die Bedeutung der Fastenzeit ein. Es geht der Kirche um die Sensibilisierung der Menschen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, um bewusste Reduktion und Verzicht, um Umkehr. Durch Herausnahme aus dem Trubel sollen wir uns auf das Wesentliche hinlenken, nämlich auf das, was die Welt im Innersten zusammenhält, auf das, was unser Leben trägt, darauf, die Bedürfnisse auf dem Weg zur Begegnung mit Gott zu verspüren, um uns Hineinnehmen lassen in das Wunder der Erlösung, so unfassbar und unbegreiflich dieses auch sein mag. Die Fastenzeit gibt uns die Möglichkeit, nicht nur unser eigenes Leben anzusehen, sondern auch Veränderungen zu realisieren, zumindest aber daran zu arbeiten. Die Asche erinnert uns an unsere Vergänglichkeit, unser Leben auf Erden ist endlich. Das Aschenkreuz macht deutlich, dass wir alle gleich sind und die Barmherzigkeit und die Liebe, die vom Kreuz herab in unser Leben strahlt, benötigen. Das Aschenkreuz zwingt uns zumindest einmal im Jahr zur Demut und macht uns die Vergänglichkeit bewusst. Liebe und Freude, Trauer und Hoffnung, alles, was zum Leben dazu gehört, hat Platz in der Fastenzeit, aber auch der Glaube, dass dieser Gott lebt und in meinem Leben wirkt. Lassen wir uns ein auf die Fastenzeit und hineinnehmen in die sich steigernde Dramatik der Kartage und die Freude von Ostern, das unsere Erlösung ist – lassen wir uns verwandeln!
Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister