Eine ukrainische Ikone als Altarbild für die Procura in Rom
Zum Fest des heiligen Georg traf die Komturei „An Enns und Salzach“ zu Gottesdienst und Konveniat zusammen. Wir freuten uns, als besonderen Gast den Generalprokurator P. Christian Blümel in Linz begrüßen zu dürfen.
P. Ewald Volgger brachte in seinem Vortrag den Confratres den Ordenspatron Georg näher. „Wo ist das Wehren geblieben? Überlegungen zur Spiritualität im Deutschen Orden nach dem Bild des hl. Georg“, so lautete der Titel des Vortrags. Wie P. Ewald auf einem Streifzug durch die frühesten Wahrnehmungen des Heiligen in Verehrung und Kult darstellte, gibt es kaum gesicherte historische Notizen zu seinem Leben, wohl aber gibt es ausführliche Zeugnisse seiner Verehrung und der Legendenbildung. Georg stehe dafür, dass trotz der vordergründig nicht zu verstehenden Theodizee-Problematik immer das Gute zum Durchbruch komme. Georg bringe die Früchte des Glaubens (geos = Erde, orge = bauen). Der Leitsatz „Helfen – Heilen“ ist um 1970 nach dem Erscheinen des Buches von Manfred Propst als Leitsatz in die Ordenssatzungen aufgenommen worden, während die Ergänzung „Wehren“ im Kreise der Familiaren entstanden, aber nie offiziell übernommen wurde. „Helfen und Heilen“ sei über die medizinische und soziale Versorgung hinauszudenken, der Orden sei als Krankenhaus für die Seele zu sehen. Das Wehren bedeute ein Sich-zur-Wehr-setzen gegen alle Ausformungen des Bösen und ein mutiges Sich-Einsetzen für christliche Werte verbunden mit Wohlwollen, Spiritualität und Sinnstiftung. Dabei zeigte P. Ewald, wie dieses Anliegen in der Taufabsage wurzelt, mit der sich alle Getauften verpflichten, gegen das Böse in der Welt alle Kräfte aufzubieten und sich dabei von der Christusbeziehung stärken zu lassen.
Die Kapelle in der Procura des Ordens in Rom wurde neu gestaltet und erhält ein neues Altarbild. P. Ewald ließ hierfür an der Katholischen Universität in Lemberg/Lwiw in der Ukraine eine Ikone schreiben, die die Apostelfürsten Petrus und Paulus darstellt. Über den beiden wird Christus gezeigt, der das Bild für Gott ist. Unserer Komturei wurden die Freude und Ehre zuteil, die Ikone stiften zu dürfen. P. Christian, dem die Ikone im Rahmen des Konveniats überreicht wurde, wies darauf hin, dass die Kapelle der Procura den beiden Apostelfürsten geweiht sei. Daher freue er sich über das Geschenk der Komturei sehr. In seinen weiteren Ausführungen legte er die Aufgabe des Prokurators in Rom dar.
Komtur Thomas Schwierz übergab die Ikone an P. Christian im Beisein von P. Ewald.
Dr. Thomas Schwierz
Komtur