Große Prozession in Münster
Die Geschichte der Pest- und Brandprozession in Münster geht zurück auf das Jahr 1382. Damals starben mehr als 8000 Einwohner der Stadt an der Pest. Im Jahr darauf fielen weite Stadtgebiete einem verheerenden Brand zum Opfer. Daraufhin gelobten Domkapitel, Rat und Bürgerschaft eine jährliche Buß- und Bittprozession, ein Gelöbnis, das auch heute noch erfüllt wird und zwar (inzwischen) am ersten Sonntag im Juli. Unter dem biblischen Leitwort "und er stellte mich auf meine Füße“ (Ez 2,2) zogen die Gläubigen hinter einer Nachbildung des historischen Pestkreuzes durch die Straßen der Altstadt. In seiner Predigt im anschließenden Pontifikalamt fand Bischof Dr. Felix Genn klare Worte. Vor dem Hintergrund vieler Kriege und unsicherer Wahlausgänge, einer „geradezu beängstigenden“ Situation, in der sich die Welt befinde, müssten sich alle Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt der Demokratie einsetzen. Akut sei unsere Demokratie durch extreme politische Haltungen gefährdet. Er forderte die Gläubigen auf zum „Hineingehen in den Diskurs und das Gespräch, um die Nöte und Sorgen der Menschen ernst zu nehmen.
Wie in jedem Jahr, so auch wieder in 2024, folgten Confratres und Consorores der Komturei „An Weser und Ems“ der Einladung von Bischof und Domkapitel und nahmen an der Prozession und dem Pontifikalamt teil.
Klaus Schoch FamOT