Ein Familiare wurde geehrt
Am 19. Juli 2024 trafen sich die Mitglieder des Komtureirats der Komturei „An Tauber, Neckar und Bodensee“ in Heidenheim an der Brenz, um einen der ihren zu ehren. Es ging nicht, wie man vielleicht glauben könnte, um den recht erfolgreichen Bundesliga-Neuling 1. FC Heidenheim, sondern um die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Confrater Joachim Krimmer. Man könnte sagen, dass eine Ordensverleihung, speziell für einen Familiaren, ja so ungewöhnlich nicht ist, um hier gewürdigt zu werden. Diese jedoch ist wirklich einer Würdigung wert. Nach einem bekannten Bismarckschen Apercu kann ein Orden „verdient, erdient, erdienert oder erdiniert werden“. Es soll sogar Fälle geben, in denen ein Orden erkauft oder gar erbettelt wurde (was natürlich mit dem Deutschen Orden nichts zu tun hat und niemals vorgekommen ist!). Zu welcher Kategorie gehört nun Confrater Krimmer? Die Laudatorin, die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut, gab der großen Gästeschar in ihrer Laudatio eine eindeutige Antwort: er hat sich diesen Orden mehr als verdient!
Joachim Krimmer, geboren 1956 und Familiare seit 2017, ist Vater von 3 Kindern und führt ein traditionsreiches Familienunternehmen der Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik in Leutkirch im Allgäu. Es ist ein stolzer Handwerker, der sich unermüdlich über viele Jahrzehnte ehrenamtlich für seinen Stand, die Handwerkerschaft, in verschiedensten Funktionen bis hinauf als Präsident der Handwerkskammer Ulm eingesetzt hat. Darüber hinaus engagierte er sich in seiner Heimatstadt Leutkirch und im Kreis Ravensburg seit 1994 führend in der CDU für seine politische Überzeugung und verantwortete, über zehn Jahre lang als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, viele erfolgreiche Projekte zum Wohle seiner Stadt und ihrer Bürger. Als überzeugter katholischer Christ war es Joachim Krimmer seit Jugendtagen eine Selbstverständlichkeit, seine Fähigkeiten und sein Engagement in seiner Kirchengemeinde einzubringen. Auch hier: Vom Ministranten über 21 Jahre im Kirchenchor, seit 1974 als Mitglied des Kolping, vor allem aber 24 Jahre Mitglied des Kirchengemeinderats, davon 14 Jahre deren zweiter Vorsitzender. Seit 2017 ist er Familiare des Deutschen Ordens, auch hier engagiert als stellvertretender Komtur. Dazu tat Confrater Krimmer viel Gutes im Stillen, ohne viel Aufhebens und in manchen Fällen seit Jahrzehnten, von dem wir Confratres, ja nicht einmal seine Familie bis heute nichts wusste. Da ging es nicht um Überweisungen, sondern um tatkräftige Hilfe aus bewusst christlichem Geist. Wieviel Herzblut und Engagement, Überzeugung, aber auch Ärger, Zeitaufwand, Verzicht (nicht zuletzt auch seiner Ehefrau Brigitte und der Familie) stecken hinter dieser Aufzählung nüchterner Fakten und Zahlen! Welch ein Einsatz für die Gesellschaft und die Mitmenschen!
Und dennoch wäre all dies nicht unbedingt wert, in den Mitteilungen der Deutschordens-Familiaren herausgestellt zu werden, wenn es nicht der Mensch Joachim Krimmer wäre, der es wert ist, als ein Familiare gewürdigt zu werden, wie wir ihn uns wünschen. Ein Familiare, der sich sein Leben lang bemüht hat, die Tugenden zu leben, die einen Familiaren ausmachen sollen. Ohne diese expressis verbis zu kennen, hat er vieles, was zur Identität eines vorgenannten Bereichen gehört, durch sein bisheriges Leben gezeigt. Gemäß FamD 4 sind die Familiaren „berufen, die weltliche Ordnung mit christlichem Geist zu beleben“. In allen vorgenannten Bereichen, im privaten wie im öffentlichen Leben, ist Joachim Krimmer bereits lange vor seiner Investitur dieser Berufung gefolgt. Was ihn jedoch besonders macht, ist die Selbstverständlichkeit und Bescheidenheit, mit der dies bis heute erfolgt. Er empfindet sich nie als etwas Besonderes. Wir freuen uns mit ihm und seiner Familie über die mehr als verdiente Ehrung und sind stolz, ihn unter uns in der Komturei „An Tauber, Neckar und Bodensee“ zu haben. Wir schätzen nicht nur seine Tatkraft, sein Engagement und seine Erfahrung, sondern vor allem den Menschen.
Joachim Staudenmaier FamOT
Komtureikanzler