Anton Bruckner-Jubiläum
Gleich zwei Jubiläen gab es in Linz zu feiern: Seit der Weihe des Linzer Mariendom sind 100 Jahre ins Land gezogen und Anton Bruckner wäre am heuer 200 Jahre alt geworden. Anlass genug, um beide Anlässe in einer Veranstaltung zu würdigen.
Am Nachmittag trafen die Confratres und Gäste, darunter Altballeimeister Rudolf Müller mit Gattin, im Priesterseminar zu einer Führung im dort beheimateten Diözesanarchiv ein. Archivdirektor Klaus Birngruber erklärte die Arbeit eines Archivars und erläuterte seine sehr lebendigen Ausführungen anhand von Beispielen, wobei er vielfach Archivalien von Bischof Franz Joseph Rudigier, der den Dombau zu Linz initiiert hatte, und Anton Bruckner ausgewählt hatte. Die Noten der Messe in e-Moll von Anton Bruckner im Original sehen zu, gehörte zu den Höhepunkten und war für die Musiker unter den Besuchern ein ergreifender Moment. Das Interesse und die Begeisterung waren so groß, dass die Teilnehmer zahlreiche Fotos aufnahmen und sich nur schwer von den Urkunden und Dokumenten trennen konnten.
Im nahe gelegenen Mariendom erhielt die Gruppe eine Führung. Die zur Verfügung stehende Zeit ermöglichte lediglich einen allgemeinen Eindruck des imposanten Bauwerks und erlaubte nicht, auf Details einzugehen. Wir betraten das Gotteshaus von der Nordseite und bekamen einen Blick durch das Langhaus auf das Presbyterium. Danach stiegen wir 15 Meter eine enge Wendeltreppe hoch und konnten von einem Rundgang entlang der Innenbalustrade die Gemäldefenster der jeweils gegenüberliegenden Wand betrachten und den Blick durch das Kirchenschiff wandern lassen. Das Atterseefenster zeigt rechts unten Hochmeister Maximilian Joseph von Österreich-Este, darüber das hochmeisterliche Wappen. Die Rosette hinter der Orgel ist nur von der normalerweise nicht zugänglichen Rudigierhalle aus zu sehen. Wie stiegen eine weitere Wendeltreppe hoch, um die größte der sieben Glocken zu bestaunen und gelangten über den Dachboden zur Außenbalustrade, wo uns die Stadt mit ihren zahlreichen Kirchtürmen zu Füßen lag. Domorganist Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber erklärte seine Orgel. Genau wie beim Archivdirektor war auch bei ihm die Begeisterung spürbar. Eine eindrucksvolle Orgelimprovisation, die alle Register bot, schloss die Domführung ab. Wir nahmen an der gesungenen Vesper teil und rasteten im Anschluss im Café des neuen Domcenters, bis der Gottesdienst begann. Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser las eine einfache Wochentagmesse.
Im Gastgarten des Klosterhofs ließen wir den Abend ausklingen. Bei der sehr herzlichen Verabschiedung der Teilnehmer war man sich einig, dass der Nachmittag kurzweilig und interessant verlaufen war und die Zeit wie im Flug vergangen ist.
Dr. Thomas Schwierz FamOT
Komtur