150-jähriges Bestehen der Lourdesgrotte im Wechselburger Schlosspark
In diesem Jahr wurde in Wechselburg das 150-jährige Bestehen der Lourdesgrotte im Wechselburger Schlosspark begangen. Das Andacht- und Liedheft erklärte dazu: Carl Graf von Schönburg-Glauchau(-Wechselburg) und seine Frau Adelheid (geborene Gräfin von Rechteren-Limpurg-Speckfeld) konvertierten 1869 in Rom zur katholischen Kirche. Das kinderlose Paar pilgerte 1872 in den Wallfahrtsort Lourdes, wo im Jahr 1858 das vierzehnjährige Mädchen Bernadette Soubirous Marienerscheinungen hatte. Adelheid Gräfin Schönburg bat dort um die Geburt eines Sohnes. In der Familienchronik steht dazu: „…auch wenn sie dafür ihr eigenes Leben aufopfern müsse.“ Am 20. Juli 1873 wird Erbgraf Joachim geboren, seine Mutter Adelheid stirbt wenige Tage später am 25. Juli. In Erinnerung an seine Frau ließ Carl Graf Schönburg 1874 die Lourdesgrotte errichten.
Die Lourdesgrotte wird von Prior Maurus Krass OSB wie folgt beschrieben: „Der Überlieferung der Marienerscheinung von Lourdes folgend wird in der Nische aus Bruchsteinen eine Marienfigur aus Holz gezeigt, gekleidet in ein edles weißes Gewand, gesäumt durch eine schmale Goldborte und zusammengehalten durch einen schmalen Gürtel aus blauem Stoff. Maria trägt dabei auffallenderweise kein Jesuskind im Arm – ein Trend, der schon zwei Jahrhunderte früher in der Barockzeit einsetzt und im 19. Jahrhundert immer häufiger auftritt. Der Frauenkreis der Wechselburger Gemeinde und zwei engagierte Männer kümmern sich Woche für Woche um frische Blumen und neue Kerzen. Beterinnen und Beter spenden für die hin und wieder erforderliche Restaurierung der Marienfigur und legen dabei Wert darauf, ungenannt zu bleiben.“
Dazu fand am Sonntag, 18. August 2024, um 10.30 Uhr in der Basilika des Wechselburger Klosters ein Festgottesdienst mit Abt Barnabas Bögle OSB aus dem Mutterkloster Ettal als Hauptzelebrant und aus dem Priorat Wechselburg den Benediktinern P. Maurus und P. Joseph als Konzelebranten statt. Danach zog die Gemeinde in Prozession in den Wechselburger Schlosspark, der sich westlich am Hang zur Zwickauer Mulde befindet. In der Prozessionsordnung folgten dem Vortragekreuz die Ministranten, die Wechselburger Benediktiner-Patres, zwei Familiaren des Deutschen Ordens, die Gräflich Schönburg-Glauchauischen Familienmitglieder, gefolgt von den Angehörigen der Ortskirchengemeinde Wechselburg sowie zahlreichen „Pilgern“ zu Unserer Lieben Frau.
Die erstmalige Teilnahme an den Feierlichkeiten von zwei Familiaren der neuen Subkomturei im Ornat erfuhr Zuspruch und weckte viel Interesse an unserer Ordensgemeinschaft.
Dr. Rudolf Geser FamOT