Kreuzerhöhung in München
Zum Titelfest unseres Ordens, dem Hochfest Kreuzerhöhung, trafen sich die Confratres, Kandidaten und Gäste der Komturei in der Münchner Innenstadt. Dort wurden die Confratres zu Beginn des heiligen Amtes zum Vorabend in St. Peter herzlich begrüßt. Der „Alte Peter“ ist die älteste Kirche sowie die älteste Pfarrei mit der ersten Turmuhr der Stadt München (1180). Hier fand auch die Pontifikalvesper mit Segnung der Insignien am Vorabend der Investitur in München im Jahre 2022 statt, weshalb die Komturei der Innenstadtpfarrei St. Peter verbunden ist.
Mit einer Geschichte eines Straßenjungen, der anhand des Verses Joh 3,16 eine Herberge fand, wurde von Pfarrer Josef Scholz die zentrale Bedeutung dieses Spruchs verdeutlicht. In jedem Menschen schlummert die ungestillte Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe. Wenn es einem schlecht geht, ist man auf die Hilfe anderer angewiesen, vor allem auch beim Älterwerden, wenn der Lebensradius kleiner und einsamer wird in einer Gesellschaft, die vor allem auf Leistung und Spaßgewinn ausgerichtet ist. Dann kann es Momente geben, in denen man sich überflüssig fühlt. In diesen Momenten soll Joh 3,16 tragen und einem das stetige Bewusstsein geben, dass man das Leben immer ganz und gar bejahen muss, da Gott unser ganzes Leben in sein Herz geschlossen hat. Statt sich selbst zu verlieren, bekommt das Leben so jeden Tag aufs Neue einen Sinn, eine neue Tür tut sich auf als von Gott geliebter Mensch. Für dieses Leben mit Gott, für dieses ewige Leben, ist Christus in die Welt gekommen und am Kreuz gestorben. Die Fesseln der ständigen Leistungsperspektive werden dadurch zerbrochen. Daher ist Joh 3,16 wie ein Passwort des Hochfestes Kreuzerhöhung und damit auch unseres Lebens: Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Im Anschluss trafen sich die Confratres, Kandidaten und Gäste noch im Gasthaus „Augustiner am Dom“, um bis spät in den Abend bei guten Gesprächen das Hochfest und unsere Gemeinschaft zu feiern.
Tobias Noss FamOT
Komtureikanzler