Titelfest Kreuzerhöhung in Kirchschletten und Würzburg
Die Consorores und Confratres der Komturei „Franken“ begingen das Titelfest Kreuzerhöhung in der Benediktinerinnenabtei Maria Kirchschletten mit einem Einkehrtag, der mit einem feierlichen Gottesdienst begann. „Das Fest der Kreuzerhöhung geht zurück auf das 4. Jahrhundert“, so der Geistliche Assistent der Komturei „Franken“, Cfr. Pfarrer Dr. Christian Steger, in seiner Predigt. „Die heilige Helena, Mutter des ersten christlichen Kaisers Konstantin, war 326 nach Jerusalem gereist und veranlasste Grabungen. Denn Anfang des 2. Jahrhunderts hatten heidnische Kaiser bewusst über den christlichen Gebetsstätten Tempel errichtet. Die Christen in Jerusalem aber hatten immer gewusst, dass dort, wo Hadrian seiner Lieblingsgöttin Aphrodite einen Tempel erbaut hatte, der Ort der Hinrichtung und unweit davon der Ort der Grablegung Jesu war. Dort veranlasste Helena Grabungen und hat das Kreuz Jesu in einer verschütteten Zisterne gefunden. Im Fest am 14. September wurde das gefundene Kreuz feierlich ‚erhöht‘, das heißt den Christen zur Verehrung gezeigt. Die ‚Erhöhung‘ ist das Entscheidende des heutigen Festes. Das Kreuz, das zum Martern geschaffen wurde, wird zum Werkzeug der Liebe, weil Christus daran erhöht wird. Er lenkt nicht nur unseren Blick zu Gott, er nimmt ‚jeden, der an ihn glaubt‘ mit hinein in die Erhöhung. So kann der Glaube zu einer Weltbejahung werden, wenn wir in allem den Weg zu Gott suchen. Alles kann für uns zu einem Glauben mehr an Glaube, mehr an Hoffnung und mehr an Liebe werden, wenn wir uns selbst dabei nicht als Besitzer und Herrscher aufführen, sondern der Hingabe des Gekreuzigten anschließen.“ In der anschließenden Klausur wurden anhand von Impulsreferaten, die jeweils von Confrater Dr. Christian Steger gehalten wurden, folgende Themen diskutiert: 1. Die Grundfrage von Religion, von ihrer Bedeutung und ihrem Wissen her (Jer 23,1–6), 2. Was bedeutet es, religiös zu sein, gar Christ zu sein, in dieser Zeit? (Eph 4,1–6), 3. Ich und mein Glaube – selbst gemacht? (Joh 6,24–35), 4. Scheitern und Aufstehen im Glauben (1 Kön 19,4–8). Der Aufenthalt in Kirchschletten klang bei Kaffee und Kuchen aus.
Am Dienstag, dem 17. September 2024, begingen die Würzburger Consorores und Confratres mit Gästen aus der Nachbarkomturei „An Tauber, Neckar und Bodensee“ sowie dem Malteserorden das Titelfest in St. Peter zu Würzburg mit einem feierlichen Gottesdienst, der von Cfr. Domdekan em. Prälat Günter Putz zelebriert wurde. In seiner Homilie sprach Cfr. Putz vom uns „zugewandten Gott“. Aufgabe unseres Ordens ist es, uns den Menschen zuzuwenden, wie es schon unsere Gründer getan haben, indem sie ein Feldspital vor Akkon gründeten. Der Abend klang mit einem gut besuchten Stammtisch im Bürgerspital aus.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler