Gemeinsame Einkehrtage in Admont
Die Rahmenbedingungen für die gemeinsamen Einkehrtage hätten gar nicht besser sein können: ein wunderbares Ambiente im barocken Schlosshotel Röthelstein, hoch über dem Ennstal gelegen mit Blick auf Admont, vor dem Auge die angeschneite Bergkette der in der Sonne glänzenden Haller Mauern, herrlicher Sonnenschein und angenehme Temperaturen.
Die Idee zu gemeinsamen Einkehrtagen stammte vom vorherigen Grazer Komtur Arno Lerchbaumer, der den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit der beiden Komtureien bereits vor einigen Jahren an den damaligen Linzer Vizekomtur Dr. Thomas Schwierz herangetragen hatte. Die Einkehrtage organisierten nun die beiden Komture Dr. Thomas Schwierz und Dr. Alexander Singer.
Die spirituelle Begleitung und Führung durch die Tage übernahm der Geistliche Assistent der Komturei „An Enns und Salzach“, Domkapitular Michael Münzner. Als Thema seiner Impulse wählte er die Bergpredigt, deren Auftrag ja auch die Spiritualität des Ordens folgt. Er erläuterte zunächst das Umfeld und die Besonderheiten des Matthäusevangeliums, um danach im Detail auf die Bergpredigt einzugehen. In kleinen Gruppen wurden die spirituellen Inhalte herausgearbeitet, ins Heute übersetzt und danach für alle zusammengefasst, um die Botschaft für den heutigen Alltag hervorzuheben: Verzeihen, Wohlwollen, Wertschätzung und Dankbarkeit. Zu den spirituellen Impulsen versammelten wir uns im Rittersaal. Zur täglichen Laudes und Vesper suchten wir die Schlosskapelle auf.
Am ersten Tag empfing und begrüßte uns der Prior des Benediktinerstiftes Admont, P. Dr. Maximilian Schiefermüller. Wir bekamen eine sehr lebendige und interessante Führung durch die Stiftskirche und erfuhren vieles aus der wechselvollen Geschichte des Stifts. Im Anschluss durften war in der Stiftskapelle am Chorgebet der Mönche teilnehmen. Der zweite Nachmittag führte uns wieder ins Stift. Wir nahmen das Mittagessen im Stiftskeller ein und besuchten die Sonderausstellung „950 Jahre Stift Admont“, wo uns die Führerin die Höhepunkte der Ausstellung erläuterte. Auch die weltberühmte Bibliothek durften wir sehen. Die Abende waren der Geselligkeit in der Rauchkuchl des Schlosses gewidmet. Die insgesamt 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus beiden Komtureien bildeten schnell eine große Familie, die von Herzlichkeit und Freundschaft geprägt war. Die Resonanz auf die gesamte Veranstaltung war großartig!
Den krönenden Abschluss der drei Tage bildete der Besuch des Erntedankgottesdienstes in der nahe gelegenen Wallfahrtskirche Frauenberg, wo P. Maximilian als Pfarrer wirkt. Michael Münzner konzelebrierte. P. Maximilian hielt eine sehr praxisbezogene Predigt zu Nachfolge, Versöhnung und Friede. Der Männergesangsverein Gaishorn umrahmte die Feier mit Gesang. Im Anschluss an die Heilige Messe warteten die Bäuerinnen der Umgebung in ihren Trachten mit einer üppigen Agape auf. Auch wir hatten uns in Tracht herausgeputzt, um die Festlichkeit zu würdigen. Nach letzten gemeinsamen Gesprächen hieß es Abschied nehmen, man kam überein, sich auf die nächsten Einkehrtage bereits heute freuen zu dürfen.
Dr. Thomas Schwierz FamOT, Komtur
Dr. Alexander Singer FamOT, Komtur