Elisabethgedenken in Wien
Am 19. November beging der Deutsche Orden in Wien unter zahlreicher Teilnahme der Familiaren der Ballei Österreich das Gedenken an unsere erste Ordenspatronin, die heilige Elisabeth von Thüringen, und damit zugleich das Patrozinium unserer Deutschordenskirche in der Singerstrasse im Rahmen eines von Hochmeister Frank geleiteten feierlichen Pontifikalamts.
Im Unterschied zu anderen heiligen Frauen war Elisabeth aus einem reichen Haus, entstammte sie doch der Ehe des Königs von Ungarn Andreas II. und Gertraud von Andechs. Umso mehr verschrieb sie sich trotz ihrer Herkunft und ihres Standes in Thüringen und in der Folge nach schweren Konflikten in Marburg der Sorge um die Armen und Kranken, die eben nicht nur im Dahingeben von Spenden bestand, sondern vielmehr von einem Sichselbstverschenken geprägt war, das bis zum frühen Tod mit nur 24 Jahren hinreichte. Der Text des Eröffnungsliedes (1980 von Ruth Zehetbauer verfasst) eröffnete uns die Auseinandersetzung mit der für unseren Orden so wichtigen Persönlichkeit:
„In Thüringen einst leuchtet der Wartburg guter Stern. Elisabeth zur Freude lasst preisen uns den Herrn, denn Fürstenkron, Glück, Gut und Heim hat Christus sie geopfert; ihm will sie ähnlich sein.
Sie pflegt und speist die Armen mit liebevoller Hand und tröstet voll Erbarmen, die alt, siech oder krank. Und über alle Lande geht die Kunde Deiner Wohltat, Mutter Elisabeth!
Trotz Schmach, Verzicht und Leiden war nie ihr Herz verzagt. Um Christus zu erfreuen ward sie der Armen Magd. Du, heilige Elisabeth, ruf uns zum Dienst der Liebe, zur Tat und zum Gebet.“
In der Homilie zeichnete Hochmeister Frank ein umfassendes Bild der heiligen Elisabeth. Inspiriert vom heiligen Franziskus wandte sie sich den Armen, Kranken und Schwachen zu. Ohne Einschränkung, ohne jede Berührungsangst. Am Beginn seines Pontifikates umarmte Papst Franziskus einen Mann, der von Warzen übersäht war. Uns selbst fällt oft sogar ein Gespräch schwer, wo doch schon ein gutes Gespräch heilsam sein kann.
Das Charisma unseres Ordens gibt uns den Auftrag, zu helfen und zu heilen, wo immer Not herrscht. Die Feier des Patroziniums der Deutschordenskirche und des Hochfestes unserer ersten Ordenspatronin, der heiligen Elisabeth, möge uns allen ein Auftrag sein, tatkräftig für die Armen, Schwachen und Kranken da zu sein.
Dr. Ulrich Voit FamOT