Epiphanie in Wien
Epiphanie – das Hochfest der Erscheinung des Herrn feierte die Gemeinde der Deutschordenskirche St. Elisabeth in Wien mit einer Abordnung der Familiaren der Ballei Österreich am 6. Jänner 2025 im Rahmen eines Pontifikalamtes mit Hochmeister Frank. Mit der Epiphanie feiern wir das Sichtbarwerden des Göttlichen im Kinde im Stall, betonte Hochmeister Frank in seiner Homilie. Gottes Hinabsteigen in den Stall der Menschlichkeit, in das Dunkle menschlicher Existenz, in die Verlassenheit der geschundenen Kreatur, in das volle Programm menschlichen Daseins mit allen Konsequenzen – bis ans Kreuz. Kein Irrlicht, sondern das wahre Licht, das in die Welt kommt (Johannesprolog), ein Licht (des Sternes), das nicht mehr aus der Welt weicht, ein Licht, das seither unzähligen Menschen Wegweiser war, auch Trost und Hilfe. Drei Männer aus allen Regionen der Erde brechen auf wegen eines Sternes, suchen den König und finden Christus, vor dem sie die Knie beugen. Sie folgen einer inneren Stimme, die sie zu Gott führt – dazu braucht es Offenheit, Sensibilität, Achtsamkeit, von der wir heute viel reden, aber zumeist nicht aufbringen, es braucht den Blick für das Wirken Gottes. Das Licht des Sternes und vor allem den Abglanz der göttlichen Herrlichkeit tragen die Heiligen Drei Könige im Herzen und kehren voll der Freude nach Hause zurück. Sie folgen nicht mehr nur einem Licht, sie strahlen selbst und machen damit deutlich, dass wir gerufen sind, die frohe Botschaft zu den Menschen zu bringen. Das Licht der Weihnacht müssen wir im Herzen bewahren und mit uns tragen, authentisch und in Freude. Dies soll unser Handeln leiten, damit wir strahlende Zeugen des Evangeliums und Pilger der Hoffnung werden.
Die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes übernahm in bewährter Weise der Hochmeisterliche Kapellmeister, Thomas Dolezal, mit Ars Musica und brachte die Missa bréve von Léo Delibes (1836–1891) zur Aufführung. Delibes studierte am berühmten Pariser Konservatorium und war an verschiedenen Pariser Kirchen als Organist tätig. Überwiegend galt jedoch sein Schaffensbereich der Oper und dem Ballett. 1881 erhielt er zudem eine Professur für Komposition am Pariser Konservatorium. Mit dem weihnachtlichen Marienlied „O du heilige, du jungfräuliche, süße Mutter Maria …“ nach der Melodie des „O du fröhliche“ wurde der Festgottesdienst beendet.
Die Sternsinger überbrachten noch den Segen für das neue Jahr verbunden mit der Werbung für eine gerechte Welt. Bei einer kurzen Agape im Hochmeisteramt konnten die anwesenden Familiaren mit Hochmeister Frank noch auf das neue Jahr anstoßen.
Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Altballeimeister