Brot und Wein als Zeichen der bleibenden Liebe und Hingabe
„Wenn ich hinter Jesus her bin, lerne ich, dass der Sinn meines Lebens darin besteht, für andere und mit anderen zu sein.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Ehrenritter des Deutschen Ordens, bei seiner Predigt im Fronleichnamsgottesdienst im Mainzer Dom. Bischof Kohlgraf bekannte, dass er Jesus folge, „weil dieser Jesus für mich alles getan hat, bis zum Letzten“. Bischof Kohlgraf feierte die Messe in Konzelebration mit dem Domstift, den Pfarrern der Mainzer Innenstadt und den Pfarrern der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache in Mainz. Wörtlich sagte Bischof Kohlgraf: „Der gekreuzigte Jesus zeigt mir, dass ich geliebt und wertvoll bin, nicht nur wenn ich stark, gesund und erfolgreich bin. Der Gekreuzigte und Auferstandene in der Gestalt des Brotes stellt somit unsere normale Werteordnung auf den Kopf. Wer gibt denn in unserer Gesellschaft das Tempo an? Sicher nicht die Kranken, Alten und Armen. Aber sie machen einen Großteil unserer Gesellschaft aus, und jeder von ihnen ist ein großer Reichtum. Wenn ich Jesus folge, kann ich diese Menschen nicht mehr ignorieren. Und ich weiß um meinen Wert und meine Würde, sollte ich einmal schwach und krank sein.“ Weiter meinte Bischof Kohlgraf: „Heute am Fronleichnamsfest folgen wir dem Höchsten bis auf die Straßen unserer Städte und Dörfer. Und wir zeigen, dass er uns groß macht, dass Dienen und Folgen nicht demütigt, sondern uns aufrecht gehen und handeln lässt. Auch Jesus wollte allein dem Höchsten dienen. Für ihn hängt der Dienst an den Menschen damit eng zusammen. Er gibt sich hin, wofür am Ende das Brot und der Wein stehen, Zeichen der bleibenden Liebe und Hingabe.“
An den Gottesdienst schloss sich die Fronleichnamsprozession durch die Mainzer Altstadt mit feierlichem „Mainzer Segen“ an. Begleitet wurde die Prozession unter anderem von Fahnenabordnungen zahlreicher katholischer Verbände und Studentenverbindungen sowie von den Familiaren des Deutschen Ordens aus der Komturei „An Rhein und Main“. Im Anschluss war Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen in der Domstraße, was auch die Familiaren zum Austausch mit der Domgemeinde nutzten.
Thomas Jünger FamOT
Altkomtur