Fronleichnam in Würzburg, Bamberg und Bayreuth sowie Fronleichnamsoktav in Iphofen
Eine stattliche Anzahl an Familiaren beteiligte sich auch in diesem Jahr an den Fronleichnamsprozessionen in Bamberg, Bayreuth und Würzburg.
In Würzburg begannen die Feierlichkeiten mit einem Hochamt im Kiliansdom. In seiner Predigt betrachtete Bischof Dr. Franz Jung den Wahlspruch von Papst Leo XIV. „In illo uno unum“ – „In diesem Einen sind wir eins“. Das Anliegen des neuen Papstes sei es, die Einheit der Kirche zu wahren und das, was gespalten ist, zusammenzuführen. „Diese Einheit in diesem Einen werde nirgends besser erfahrbar als in der Feier der Eucharistie“, sagte Bischof Dr. Jung. Die Eucharistie sei ein Geschenk Gottes. Durch den Tod und die Auferstehung Christi habe Gott die trennende Wand der Feindschaft niedergerissen, die die Menschen voneinander und von Gott schied, um sie so zu Schwestern und Brüdern vor Gott zu machen. Der Bischof zitierte Paulus: „Ein Brot ist es, darum sind wir viele ein Leib.“ Im Anschluss an das Pontifikalamt trug der Würzburger Bischof die Monstranz mit dem Allerheiligsten zur Residenz und von dort zum Neumünster, wo er den feierlichen Schlusssegen erteilte. Allerdings sollte das farbenprächtige Bild der Prozession mit chargierenden katholischen Studentenverbindungen, Grabes- und Malteserrittern sowie den Familiaren des Deutschen Ordens nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Zuspruch zur Fronleichnamsprozession immer geringer und auch deren Organisation zunehmend schwieriger wird. So trugen die Aktiven der K.D.St.V. Gothia zu Würzburg im CV die „Silbermadonna“ durch die Straßen, da die traditionellen Träger nicht mehr zur Verfügung standen. Im Anschluss an die Prozession hatte der Bischof zu einem Empfang vor dem Burkardushaus geladen, um bei Bier und Bratwurst mit den Gläubigen ins Gespräch zu kommen. Nach dem Empfang trafen sich Grabesritter und die Familiaren zum traditionellen Mittagessen im Bürgerspital, an dem auch Bischof Dr. Jung sowie der Generalvikar teilnahmen.
In Bamberg rief Erzbischof Herwig Gössl die Gläubigen zu echter Mitmenschlichkeit und gelebter Gemeinschaft aufgerufen. Angesichts der Krisen und Kriege unserer Zeit erinnerte er in seiner Predigt im Bamberger Dom daran, dass Jesus sich selbst mitten in die Not der Menschen gestellt habe, „und dass er uns auffordert, es ihm gleichzutun“. Gerade vor diesem Hintergrund sei das Fronleichnamsfest ein Auftrag, dem Unfrieden auf der Welt nicht mit Rückzug und Resignation zu begegnen, sondern mit einer aus dem Glauben heraus gestärkten Nächstenliebe. Die Bamberger Fronleichnamsprozession ist eine größten in Bayern und findet mit Ausnahmen seit 1390 statt.
Am 26. Juni 2025 beging die Stadt Iphofen als ehemalige Grenz- und Amtsstadt des Hochstiftes Würzburg zum protestantischen Umland die traditionelle Hagelprozession. Pfarradministrator Dr. Adam Was erklärte in seiner Einführung, dass die Prozession immer in der Fronleichnamsoktav stattfindet, um vor Hagel und Unwetter zu schützen sowie für eine reichliche Ernte zu beten.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler