Konveniat in Wien - „Das Sakrament der 40 Tage“
Das Vortragsthema des Abends war „Das Sakrament der 40 Tage“, auch S.E. Hochmeister Dr. Bruno Platter konnte begrüßt werden. P. Ewald Volgger OT wies u.a. darauf hin, dass diese 40 Tage-Zeit im 4. Jh. der Taufvorbereitung/Eintragung in das Buch des Lebens diente und mit der Taufe in der Osternacht seinen feierlichen Abschluß fand (wie bei Augustinus, der in der Osternacht 387 n.Chr. mit seinem Sohn getauft wurde). In diesen Tagen erfolgte auch die Aufnahme der öffentlichen Büßer, die nach positiver Prüfung durch die Gemeinde, wieder zur christlichen Gemeinschaft zurück konnten. Die Gemeinde selbst ging diesen Weg, im Sinne einer Läuterung und Verstärkung des Taufsakramentes aber auch als Exerzitienzeit, mit. Diese Zeit (Quadrigesima) war also von Versöhnung und Wiedereingliederung, aber auch von Tauferneuerung geprägt und stellte zugleich eine sakramentale Zeit der Erneuerung und Vorbereitung auf Ostern dar, dem Fest der Beziehung.
Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament gibt es zur Zahl 40 viele Bezugspunkte: Im AT Gen 7, Der Regen ergoss sich 40 Tage und 40 Nächte lang auf die Erde, die Flut auf der Erde dauerte 40 Tage; in Ex 24, 40 Tage und 40 Nächte blieb Mose auf dem Berg; Jos 5,6, 40 Jahre dauerte der Weg des Volkes Israel durch die Wüste. Aus dem NT wäre zu nennen der Rückzug von Jesu nach seiner Taufe für 40 Tage in die Wüste, wo er vom Satan in Versuchung geführt wurde (Mk 1,13).
Ausdrucksformen der Kirche für die Vorbereitung auf Ostern heute: Katechese für Erwachsene und Kinder, Bußfeiern an Mittwochen und Freitagen, in den Sonntagspredigten den Weg zum Ostergeheimnis aufbereiten, intensive Verkündigung des Wort Gottes durch die Priester unter Berücksichtigung der Tageslesungen, Feier von Wortgottesdiensten mit Fastensegnung, die Tauferneuerung, Hausbesuche der Priester und Häusersegnungen, das Leben der Ortskirche in helleres Licht stellen und fördern, Stationsfeiern (z.B. Bischof von Rom besucht die kleineren Gemeinden).
Nach diesem sehr eindrucksvollen und höchst interessanten Referat war im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins die Möglichkeit zur Fortführung der Diskussion gegeben.
Prof. MR Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister