Grenzüberschreitendes Konveniat der Ballei Österreich in St. Paul im Lavanttal
Das von Engelbert von Spanheim 1091 gegründete Benediktinerkloster gilt zu Recht als Kleinod Kärntens. St. Paul war bei seiner Gründung ganz dem Reformgedanken des Kloster Cluny verpflichtet, die ersten Mönche kamen aus Hirsau im Nordschwarzwald. Das Kloster besticht neben seiner romanischen Architektur vor allem durch zwei prominente Adels-Gräber. Zum einen sind hier eine Reihe von Spanheimern beerdigt. Die Grafen von Spanheim stammten ursprünglich aus Rheinfranken und stellten von 1122 bis 1269 die Kärntner Herzöge. Zusätzlich ruhen hier 13 frühe Habsburger, unter anderem die Frau von Rudolf von Habsburg, Gertrud von Hohenberg. Sie gilt als Stammmutter des Erzhauses.
Die Gebeine der Habsburger kamen auf verschlungenen Pfaden nach St. Paul. Um der Aufhebung vorzubeugen ließ der Abt von St. Blasien, Martin Gerbert, Habsburger aus Basel und Königsfelden nach St. Blasien im Schwarzwald überführen. Die Maßnahme half nicht, denn 1806 wurde das Kloster trotzdem aufgehoben. Die Mönche zogen, inklusive der Habsburger-Gebeine, zunächst nach Spital am Pyhrn und von hier 1809 schließlich nach St. Paul im Lavanttal wo sie das 1787 aufgelassene Kloster wiederbesiedelten.
Religiöser Höhepunkt des Konveniats war natürlich die von Confrater Christian Thomas Rachlé geleitete Andacht in der Rabensteiner-Kapelle. Hier treffen sich die St. Pauler Mönche zu ihren Chorgebeten. Durch die große Gruppe war die Andacht dieses Mal besonders stimmungsvoll.
Den Abschluss des Konveniats bildete ein gemütliches Beisammensein im Hause Schreitter. Dabei kredenzte Confrater Karl Schreitter Kärntner Apfelwein und Fisch. Das nette Ambiente, die Gastfreundschaft und das strahlende Wetter hinterließen vor allem bei den Interessenten einen besonderen Eindruck.
Mit der Fahrt nach St. Paul ist die Reisetätigkeit der Steirer für dieses Halbjahr übrigens noch nicht zu Ende. Mitte Juni geht es auf den Spuren des Deutschen Ordens nach Aquileia, Grado und Venedig. Aber das ist eine andere Geschichte.
Markus Simmerstatter FamOT