Frühjahrsconveniat der Komturei Franken
Bei Kaffee und Kuchen wurden die Teilnehmer durch den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Oskar Klinga und dem Organisator des Conveniats, Komtureiökonum Cfr. Reinhard Lugschi herzlich begrüßt. Dieser führte dabei in die Geschichte der Wehrkirchenanlage und der vor kurzem abgeschlossenen Renovierung der Kirche ein. Gestärkt durch Kaffee und die vielen von Frau Lugschi und ihrer Tochter gebackenen Kuchen machte sich die Gruppe dann auf, die Wehrkirchenanlage mit der Pfarrkirche „Geburt Mariens“ zu besichtigen.
Geführt wurden die Teilnehmer dabei durch das Pfarrgemeinderatsmitglied Herr Willert, der dies außerordentlich sachkundig und lebendig tat. Die Wehrkirchenanlage Hannberg gilt als die drittgrößte Kirchenburg Deutschlands. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Hannberg stammt aus dem Jahr 1065 anlässlich einer Schenkung des Bischofs Gunther von Bamberg an sein Domkapitel. Im Ersten Markgrafenkrieg 1449/50 wurden Hannberg und der gesamte Seebachgrund weitgehend verwüstet, was dazu führte die seit 1425 voll ausgebaute Kirche als Wehrkirche zu befestigen (1461/64). Die gesamte Anlage ist aus dieser Zeit weitgehend in ihrer ursprünglichen Form erhalten und verfügt über eine geschlossene Ringmauer. Besondere Kennzeichen sind die fünf integrierten Verteidigungstürme mit Schießscharten nach außen, wie auch nach innen, da die Ringmauer über keinen Umgang verfügt. Unterstützt wurde der Bau der Anlage finanziell und handwerklich durch die freie Reichsstadt Nürnberg, da das Domkapitel den Ort an einen Nürnberger Patrizier verpfändet hatte. Die Kirche selbst besitzt spätgotische Steinaltäre und Skulpturen der hl. Jungfrauen Katharina u. Margareta (1475), sowie Barbara (1485) und die zentrale Figur der Muttergottes mit dem Jesuskind (1485). Darüber hinaus sind mehrere Skulpturen aus dem Barock aus der Zeit um 1720 vorhanden, die aus Nürnberger Schnitzerwerkstätten stammen dürften.
Nach einem gemeinsamen Abendessen im Andreassaal der Wehrkirchenanlage feierten die Familiaren mit der örtlichen Pfarrgemeinde und dem Ortspfarrer den Vorabendgottesdienst zum Ausklang des gelungenen Tages.
Gedankt sei hier unserem Komtureiökonom Cfr. Reinhard Lugschi und seiner Familie noch einmal ganz herzlich für die Organisation und die Sorge für das leibliche Wohl der Teilnehmer!
Thomas Koch FamOT
Vizekomtur