Marien-Feier am Nationalfeiertag in Wien
Nach dem Einzug und dem Rosenkranzgebet vor dem Wiener Neustädter Altar wurden die Kerzen entzündet und es folgte die Lichterprozession durch den Dom zum Hauptaltar, begleitet von marianischen Wechselgesängen. Am Beginn der Hl. Messe sprach Frau Landeshauptfrau Mikl-Leitner Grußworte, in denen Sie auf den Wiederaufbau des Domes nach dem 2. Weltkrieg einging, sowie auf die dzt. Herausforderung der Coronakrise, wo wir im Glauben an Gott das Verbindende vor dem Trennenden stellen sollen, damit der Zusammenhalt in der Gesellschaft gestärkt werde. Als Ordinarium kam die Messe in B-Dur D324 von Franz Schubert mit dem Domorchester und Domchor unter der Leitung von Mag. Thomas Dolezal zur Aufführung. In der Predigt beschäftigte sich Diözesanbischof Schwarz insbesondere mit den Themen „Liebe“ und „Heimat“. Nur wer sich selbst liebt kann auch Liebe seinen Mitmenschen entgegenbringen und damit zum Miteinander und zum Wirgefühl wesentlich beitragen. Für dieses "Wir" brauche es das Passwort "Liebe", so der Bischof in seiner Predigt. Das "L" stehe für einen langen Atem, das "I" für Ideen bzw. kreative Wege, das "E" für Ehrfurcht und Respekt, das "B" für Barrieren abbauen und Brücken bauen und schließlich das "E" für die "Einsicht, dass wir von der Nachsicht des anderen leben". „Heimat" sei weit mehr als nur ein geografischer Begriff, er habe vielmehr eine Dimension, die den gesamten Menschen betrifft. "Heimat" sei dort, wo die Spuren der Geschichte in ihrer ganzen Vielfalt bewahrt würden und als kollektives Gedächtnis das Lebensgefühl nachfolgender Generationen bergen und prägen. "Heimat" sei aber zugleich kein einengender oder ausgrenzender Begriff, über den hinaus es nichts mehr gibt oder geben darf. Und "Heimat" sei nicht nur ein Vertrauen gebendes Lebensfundament, sondern auch Ermutigung und innere Bewegung, ausgetretene Pfade zu verlassen, sich aufzumachen und neue Spuren zu ziehen in die noch ungewisse bzw. fremde Zukunft. Die Hl. Messe endete mit der Aussetzung des Allerheiligsten und dem eucharistischen Segen. Zum Abschluss wurde die österreichische Bundeshymne gesungen, danach läutete die Pummerin, die größte Marienglocke Österreichs, als „Stimme Österreichs“ und Zeichen für den Wiederaufbau des Landes nach dem 2. Weltkrieg.
MR Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister