Mitteilung der Familiaren-Ballei Österreich des Deutschen Ordens 4/2022
Rorate-Messe in St. Elisabeth
21. Dezember 2022
Rorate-Messe in St. Elisabeth mit P. Piotr Rychel; bei Kerzenschein und stimmungsvoller Lichtgestaltung durch die neue Beleuchtung der Kirche wurden wir durch die Messgestaltung von P. Piotr auf das bevorstehende Weihnachtsfest eingestimmt. Im Anschluss gingen wir zum gemeinsamen Frühstück in das Cafe de l`Europe am Graben.
Advent-Konveniat in Wien
15. Dezember 2022
Advent-Konveniat Wien; Heilige Messe in St. Elisabeth mit Cfr. Pfarrvikar Gerhard Höberth; Vortrag: Prof. Dr. P. Karl Wallner, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich; Thema: „Die unbekannte Weltkirche. Warum wir uns mehr für die Weltmission engagieren sollten“. P. Karl Wallner bekleidet diese Funktion seit 2016, davor war er u. a. Gründungsrektor der „Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz“ im Jahre 2007 und wurde in Folge zweimal wiederbestellt. Warum können wir gerade mit „Missio“ die Welt verändern? Weil wir im Auftrag Jesu Christ handeln, der seine Jünger in die ganze Welt hinausgesandt hat und wir spüren auch sehr oft seine konkrete Hilfe. Misso verfolgt fünf Zielsetzungen: 1. Wir stärken die wachsende Weltkirche – die Kirche in Afrika, Asien und Lateinamerika lebt und sie wächst. 2. Wir retten die Ärmsten vor Ort – mit Partnern vor Ort werden 5.192 Krankenhäuser (die meisten in Afrika und Südamerika), über 15.000 Krankenstationen und 15.423 Alters-, Pflege- und Behindertenheime betrieben. 3. Wir helfen Kindern in die Zukunft – ohne Bildung gibt es keine Zukunft, über 100.000 Schulen mit 35 Millionen Schülern werden betrieben. 4. Wir sorgen für die Priester von morgen – bei 417.000 Priestern weltweit gibt es etwa 130.000 Priester in Ausbildung, davon 80.000 in Missionsländer; jede Berufung ist ein Wunder! 5. Wir wirken selbst missionarisch – die missionarischen Impulse von Papst Franziskus werden ernst genommen und führen zu einer Aufbruchsstimmung in der Kirche. Missio Österreich betreut weltweit an die 600 Projekt im Jahr! Die Darstellungen von P. Wallner hat alle Teilnehmer dieses Abends stark beeindruckt und den missionarischen Fokus der Weltkirche in Afrika, Asien und Südamerika in den Vordergrund gerückt. Mit den besten Weihnachts- und Neujahrswünschen an alle Confratres und deren Familien endete der offizielle Teil, beim anschließenden gemütlichen Beisammensein konnten wir uns noch auf die bevorstehenden Festtage einstimmen.
Adventempfang des Hochmeisters
4. Dezember 2022
Adventempfang von Hochmeister Frank im Hochmeisteramt.
Auferstehungsgottesdienst für Cfr. Dr. Alfons Huber
1. Dezember 2022
Auferstehungsgottesdienst für unseren verstorbenen Confrater Dr. Alfons Huber in der Konzilsgedächtniskirche Lainz mit anschließender Agape im Kardinal König-Haus. Eine große Delegation der Familiaren der Ballei Österreich war anwesend und gedacht mit der Familie und zahlreichen Teilnehmern unserem Confrater Huber.
Heilige Elisabeth, Erste Patronin des Deutschen Ordens, Patrozinium der Kirche
19. November 2022
Das Patrozinium wurde auch heuer wieder mit einem Pontifikalamt zum Hochfest der Ersten Ordenspatronin heilige Elisabeth mit Hochmeister Frank gefeiert. Der Prior der Brüderprovinz Österreich, P. Karl Seethaler, und P. Piotr Rychel konzelebrierten, Cfr. Diakon Paul Röttig assistierte. Als Ordinarium wurde die Missa brevis in B-Dur von Franz Xaver Brixi (1732–1771) aufgeführt, der aus einer tschechischen Musikerfamilie stammte und mehr als 400 Werke in allen kirchenmusikalischen Gattungen komponierte. In seiner Begrüßung hob Hochmeister Frank die neue Kirchenbeleuchtung hervor, die nach dreiwöchiger Installationsphase nun erstmals in voller Kraft die Kirche ausleuchtet und dankte dem Prior der Brüderprovinz sowie den Familiaren der Ballei Österreich für die finanzielle Unterstützung. In der Predigt ging Hochmeister Frank auf das Leben und Wirken der heiligen Elisabeth ein, auf ihre unermüdliche Hilfe für Kranke und Arme, für Witwen und Waisen. Elisabeth sah die Not und handelte selbst in Hingabe für die Bedürftigen. Eine Grundmotivation dafür war die Liebe, die innere Kraft und die Freude den Menschen zu dienen und zu helfen. Gelebte Christenheit bedeutet Zugehen auf die Menschen und auf Gott. Auch für die Brüder, Schwestern und Familiaren des Deutschen Ordens bedeutet dies, die Komfortzonen zu verlassen und in Liebe und Barmherzigkeit auf die bedürftigen Mitmenschen zugehen. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde die kleine Elisabeth-Litanei gebetet und danach der Segen mit der Elisabeth-Reliquie erteilt. Eine Agape im Hochmeisteramt ließ die Feier des Patroziniums ausklingen.
Konveniat Wien
18. November 2022
Das Konveniat begann mit einer heiligen. Messe in St. Elisabeth, zelebriert von unserem Geistlichen Assistenten, Cfr. Pfarrer Andreas Kaiser, unter Konzelebration von Univ.-Prof. DDr. Thomas Mark Németh, dem Referenten des Abends. Dies war die erste Messe in der mit einer neuen Beleuchtung ausgestatteten Kirche. Nach dem ökumenischen Gottesdienst sprach Prof. Németh, Fachvorstand für den Bereich Theologie und Geschichte des christlichen Ostens der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und Mitglied der griechisch-katholischen Kirche, zum Thema „Der Krieg in der Ukraine und die Kirche“. Die Ostkirche umfasst im Wesentlichen folgende Konfessionen: die Orthodoxe Kirche, die Katholische Kirche, die Evangelische Kirche, das Judentum und den Islam. Die Orthodoxe Kirche besteht aus der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche/Moskauer Patriarchat und der Othodoxen-Kirche der Ukraine/Konstantinopler Patriarchat. Letztere hat nahezu doppelt so viele Gläubige, es bestehen aber permanente Streitigkeiten zwischen diesen beiden Kirchen. Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche ist eine Kirche, die zwar auch dem byzantinischem Ritus folgt, aber kirchenrechtlich und organisatorisch dem Papst in Rom untersteht (katholische Ostkirche). Sie wird vom Großerzbischof von Kiew und Halytsch geleitet, hat eine große Autonomie und kann eigene Synoden abhalten. Seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar dieses Jahres und dem Einmarsch von Russland in die Ukraine verhalten sich aber alle Kirche solidarisch für die Ukraine, auch jene die dem Moskauer Patriarchat (sie hat sich im Mai 2022 von Moskau losgelöst) zugehört. Alle bisherigen Konflikte wurden nun unter den Teppich gekehrt. Die Russisch-Orthodoxe Kirche unter Patriach Kyrill I. hat eine Militarisierung erlebt und ist derzeit zu keinerlei ökumenischen Gesprächen bereit. Die Ukraine ist ein sehr religiöses Land, insbesondere der westliche Teil des Landes, die Einheit der ukrainischen Kirchen bestärkt auch die Zivilgesellschaft in Ihrem Zusammenhalt.
Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein im Kapitelsaal des Hochmeisteramtes konnten wir noch auf den 50. Geburtstag unseres Geistlichen Assistenten, Cfr. Pfarrer Andreas Kaiser, anstoßen. Wir wünschen ihm alles Gute, auch für seine neue Aufgabe als Pfarrer in Stockerau, insbesondere aber Gesundheit, viel Freude und Gottes Segen.
Einführungstage für Familiarenkandidaten Neufamiliaren
6. November 2022
Hleilige Messe mit Hochmeister Frank zum Abschluss der Einführungstage für Familiarenkandidaten und Neufamiliaren in St. Elisabeth. Der Generalprokurator des Deutschen Ordens in Rom, P. Christian Blümel, konzelebrierte. Für die musikalische Gestaltung sorgte in bewährter Weise der Hochmeisterliche Kapellmeister Thomas Dolezal mit Musik aus den Kleinen geistlichen Konzerten von Heinrich Schütz, der an diesem Tag seinen 350. Todestag beging. Diese gelten als Meisterwerke der kirchlichen Komposition. Hochmeister Frank ging in seiner Predigt in Bezug zum Tagesevangelium „Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden“ (Lk 20, 27-38) auf zwei Punkte ein: 1. Auf die Vorstellung des Himmels – dort steht der Mensch ohne jegliches Lametta vor Gott und sein Leben wird ungeschönt betrachtet mit all seinen guten und schlechten Seiten. Gott will uns erlösen als dialogisches Geschehen. 2. Gott ist Gott der Lebenden und nicht der Toten – der Mensch ist für die Ewigkeit geschaffen, das Leben auf Erden ist zu kurz. Wir Christen sollen für ein menschenwürdiges, gerechtes Leben eintreten und das Leben in all seinen Facetten schützen. Leben heißt auch Feste feiern, Gutes tun, sich Zeit nehmen für die Gemeinschaft. Die Kirche ist eine immer neu zu reformierende, wir sind aufgerufen, das Evangelium zeitgemäß neu zu deuten. Ein aktives Glaubensleben braucht neue Formen und Wege wie das Evangelium mit Gottes Kraft in die Welt gebracht werden kann. Nach der heiligen Messe stand eine Führung durch das Deutschordenszentralarchiv mit Hochmeister Frank am Programm, wo unter anderem Urkunden und Briefe etwa von Kaiserin Maria Theresia oder das Abdankungsschreiben von Hochmeister Erzherzog Eugen gezeigt wurden. Ein abschließendes Gespräch der Teilnehmer mit Hochmeister Frank, Generalsekretärin Sr. M. Gratia Rotter, Generalprokurator Christoph Blümel und Cfr. Diakon Winfried Müller im Rittersaal des Hochmeisteramtes ließ die gelungene und sehr positiv aufgenommene Veranstaltung ausklingen.
Totengedenken in der Kapuzinerkirche
4. November 2022
Totengedenken in der Kapuzinerkirche – Pontifikalrequiem im Gedenken der verstorbenen Brüder, Schwestern, Familiaren und Wohltäter des Deutschen Ordens mit Hochmeister Frank unter Konzelebration des neuen Generalprokuratos des Deutschen Ordens in Rom, P. Christian Blümel. Als Musik des Requiems an der Begräbnisstätte bedeutender Hochmeister wurde Michael Haydns Requiem in c-Moll (Missa pro defuncto Archiepiscopo Sigismundo) von Ars Musica unter der Leitung des Hochmeisterlichen Kapellmeisters Thomas Dolezal aufgeführt. Die Komposition entstand anlässlich des Todes des Salzburger Fürsterzbischofs Sigismund Graf Schrattenbach, dem Vorgänger von Hieronymus Colloredo, der im Deutschordenshaus in der Singerstraße residierte. Hochmeister Bayard ging in seiner Predigt auf den Grund der Feier dieses Requiems ein. Wir feiern dieses nicht wegen der eindrucksvollen Musik, die zum Begräbnis eines Fürsterzbischofs komponiert wurde, auch nicht wegen der schön schaurigen Stimmung, sondern weil wir im Glauben geeint sind, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern in der Auferstehung Jesu auch unsere Auferstehung grundgelegt ist. Wir gehen nicht einfach in ein Nichts ein, sondern in die Liebe Gottes, vereint mit jenen, die uns vorausgegangen sind. Die Kapuzinergruft macht uns unsere eigene Endlichkeit bewusst. Nicht unsere Verdienste, unser Geld, unser Raffen sind am Ende gefragt, sondern Gottes Barmherzigkeit und seine Liebe. Zum anschließenden Totengedenken wurde zuerst musikalisch der Verstorbenen gedacht, sodann die Namen der im letzten Jahr aus dem Leben geschiedenen Brüder, Schwestern, Ehrenritter und Familiaren verlesen. Zum Abschluss erfolgte zu den Klängen von „Air“ aus der Suite in D-Dur von Joh. Seb. Bach der Abgang in die Kapuzinergruft zu den Hochmeistern aus dem Hause Habsburg, die dort bestattet sind: Leopold Wilhelm, Karl Josef, Maximilian Franz, Karl Ludwig, Anton Victor und Wilhelm sowie zum Ehrenritter aus dem Hause Habsburg, Otto von Habsburg. Mit dem gemeinsamen Absingen des „Ultima“ und dem Segen wurde die Gedenkfeier beendet. Eine Agape im Kapitelsaal des Hochmeisteramtes ließ das Totengedenken ausklingen.
Marienfeier am Nationalfeiertag
26. Oktober 2022
Die Marienfeier am Nationalfeiertag (Schutzfrau Österreichs) will den geistlichen Aspekt des Nationalfeiertages beleben und den Tag mit dem Gebet für Österreich auch liturgisch gestalten. Ausgehend vom Dank für Frieden und Freiheit sowie im Gedenken für jene, die in unserem Staat besondere Verantwortung getragen haben und nicht mehr unter uns sind. Es gibt aber auch Sorgen und Hoffnungen für die Zukunft des Landes, die als Gebetsanliegen vorgebracht werden. So wird alljährlich ein Pontifikalamt „für Heimat und Vaterland“ mit österreichischen Gestaltungselementen gefeiert. Heuer war die Diözese Gurk-Klagenfurt eingeladen, diese Feier zu gestalten. Bischof Dr. Josef Marketz war Hauptzelebrant, Hochmeister Frank und P. Piotr Rychel von der Brüderprovinz Österreich waren unter den Konzelebranten. Ebenso hat, wie in den vergangenen Jahren, eine Abordnung der Familiaren-Ballei Österreich an der Feier teilgenommen. Die Kärntner Singgemeinschaft „Maria Pomagaj“ sang zum Einzug ein Marienlied. Nach der Begrüßung beim Wiener Neustädter Altar durch Dompfarrer Toni Faber und Bischof Marketz wurde ein Rosenkranzgebet gebetet und danach die Kerzen entzündet. Es folgte die Lichterprozession durch den Dom zum Hauptaltar. Als Ordinarium gelangte die Credo-Messe KV 257 von W. A. Mozart unter der Leitung von Thomas Dolezal zur Aufführung. Bischof Marketz ging in seiner Predigt auf das Zusammenwirken von Staat und Religion ein und fordert soziale Geschwisterlichkeit ein. Liebe, Demut und Geduld sind wichtig für das Mit- und Füreinander. Wir alle haben den gleichen Schöpfer und Vater, dies führt zu einer engen Verbundenheit und gegenseitiger Fürsorgepflicht. Im Gebet holen wir uns die Kraft, dies zu leben. Nach dem Credo wurde die Litanei zu den österreichischen Landes- und Diözesanpatronen gebetet. Zum Abschluss erfolgte die Aussetzung des Allerheiligsten mit eucharistischem Gebet, danach wurde die Österreichische Bundeshymne gesungen. Sodann erklang das Geläut der Pummerin, der größten Marienglocke Österreichs. Als „Stimme Österreichs“ wurde sie zum Zeichen für den Wiederaufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg und erinnert an die Dankbarkeit des österreichischen Volkes gegenüber der Gottesmutter.
Gedenktag des seligen Kaiser Karl von Österreich
21. Oktober 2022
Am Gedenktag des seligen Kaiser Karl von Österreich, anlässlich seines 100. Todestages in diesem Jahr, wurde ein Pontifikalgottesdienst im Dom zu St. Stephan, Wien I, mit Hochmeister Frank unter Teilnahme einer Abordnung der Familiaren der Ballei Österreich des Deutschen Ordens sowie des Balleimeisters der Ballei Deutschland, Thomas Jünger, und einer Abordnung des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem gefeiert. Am Beginn stand eine Prozession zum Wiener Neustädter Altar (Großer Marienaltar), wo nach Begrüßung und Einführung durch Hochmeister Frank Litanei und Gebet zum seligen Karl von Österreich stattfanden. Danach erfolgte die Prozession zum Hauptaltar. Als Ordinarium Missae wurde von W. A. Mozart die Krönungsmesse KV 317 von Mitgliedern des Chors der ehemaligen kaiserlichen Hofpfarrkirche St. Augustin unter der Leitung des Hochmeisterlichen Kapellmeisters Thomas Dolezal aufgeführt. Hochmeister Frank ging in seiner Homilie insbesondere auf die letzten Tage im Leben Kaiser Karls ein, selbst am Sterbebett betete er im Vertrauen auf Gott, sein letztes Wort war „Jesus“. Was macht einen Seligen/Heiligen aus? Das normale Leben auf Gott hin auszurichten, sich von Gott anrühren lassen, offen für seine Stimme zu sein, sich in seinem Heilsplan einbinden zu lassen. Heilige sind Vorbilder, aber keine Idealmenschen. Wir alle sind zur Heiligkeit gerufen – setzen wir uns für den Frieden in der Welt ein, für ein gerechtes Miteinander, übernehmen wir Verantwortung für die Menschen, lassen wir Gott wirken, lassen wir uns erlösen. Papst Johannes Paul II. führte in seiner Predigt zur Seligsprechung am 3. Oktober 2004 folgendes aus: „Von Anfang an verstand Kaiser Karl sein Herrscheramt als heiligen Dienst an seinen Völkern. Sein ernstes Bestreben war es, der Berufung des Christen zur Heiligkeit auch in seinem politischen Handeln zu folgen. Dabei war ihm der Gedanke der sozialen Liebe wichtig. Sei er uns allen ein Vorbild, besonders denen, die heute in Europa politische Verantwortung tragen.“
Konveniat Wien
20. Oktober 2022
Das erste Konveniat der Ballei Österreich nach der Sommerpause begann mit der Feier der heiligen Messe in St. Elisabeth, die P. Piotr Rychel zelebrierte. Im Evangelium Mt 22, 15-21 „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört“ sowie in der anschließenden Homilie wurde von ihm schon auf das Thema des Abends, das Verhältnis von Kirche und Staat, hingewiesen. In den Fürbitten gedachten wir auch unseres am 14. September 2022 verstorbenen Confraters Dr. Robert Wychera, der 1981 investiert worden war. Beim anschließenden Vortrag von Mag. Florian Welzig, Leiter des Kultusamtes, zum Thema „Religion im öffentlichen Raum – das Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften“ konnten wir auch Hochmeister Frank herzlich begrüßen. Mag. Welzig ging eingangs auf die Geschichte des Kultusamtes ein, welches 1849 im „Ministerium für Cultus und Unterricht“ eingerichtet und 2014 dem Bundeskanzleramt zugeteilt wurde. Als oberste Kultusbehörde hat es die staatlichen religionsrechtlichen Vorschriften in Österreich zu vollziehen. Dazu zählen im Speziellen die Entscheidungen über Anträge zur Registrierung religiöser Bekenntnisgemeinschaften und die Anerkennung von Kirchen und Religionsgemeinschaften. Religionsfreiheit steht in Österreich im Verfassungsrang, Religion ist keine Privatsache, sondern von öffentlichem Interesse. Insgesamt gibt es mit der Katholischen Kirche 16 anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie 11 religiöse Bekenntnisgemeinschaften. Letztere sind Vereine mit Sonderstatus, benötigen zumindest 300 Personen und müssen eine entsprechende Religionslehre aufweisen. Die gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften sind Körperschaften öffentlichen Rechts, müssen eine Angehörigenzahl von mindestens 0,2 % der Bevölkerung aufweisen und seit zumindest 20 Jahren besten. Seit 2021 erfolgen hinsichtlich der Mitgliederzahlen Mikrozensus-Erhebungen der Statistik Austria, wonach 77,6 % der österreichischen Bevölkerung zu einer Religionsgemeinschaft gehören. 55 % sind Mitglieder der römisch-katholischen Kirche, 8,3 % des Islam, 5 % der orthodoxen Kirche, 3 % der evangelischen Kirche, 0,3 % des Buddhismus. Wichtig ist, und funktioniert in Österreich auch sehr gut, der Dialog zwischen den Kirchen und Religionsgemeinschaften untereinander als auch mit den staatlichen Behörden sowie den politischen Vertretern. In der abschließenden Diskussion sowie beim gemütlichen Teil des Abends konnte noch viele spannende Fragen im kleinen Kreis besprochen werden.
OT-Mittagstisch
4. Oktober, 8. November und 6. Dezember 2022
OT-Mittagstisch im Restaurant Magazin, 1010 Wien