Mitteilung der Familiaren-Ballei Österreich des Deutschen Ordens 2/2023
Hl. Messe und Begräbnis von Alt-Komtur Cfr. Dr. Johannes Mühllechner in Puchenau, Pfarrkirche und Friedhofskirche.
(01. April)
Tief betroffen hat uns die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Gründungskomturs Johannes Mühllechner zurückgelassen. Johannes ist am 22. März 2023 völlig unerwartet im 57. Lebensjahr verstorben. Das Requiem zelebrierte der Hochmeister Frank gemeinsam mit P. Ewald Volgger, Althochmeister Bruno und sieben weiteren Konzelebranten. Wie von den Angehörigen gewünscht, hielt Pater Ewald im Rahmen der Homilie den Nachruf im Namen der Familie und aller Gemeinschaften, denen Johannes Mühllechner angehörte. Zur Beerdigung in Puchenau bei Linz waren die Familiaren in großer Zahl angereist, darunter die Balleimeister von Österreich und Deutschland. Es war eine sehr schöne und würdige Feier.
Der folgende Nachruf ist in gekürzter Form der Predigt von Pater Ewald entnommen:
Als jüngstes von drei Kindern 1966 in Steyr zur Welt gekommen begann Johannes Mühllechner nach der Volksschule in Sierning und dem Bundesgymnasium in Steyr 1984 das Studium der Rechtswissenschaften in Wien, das er 1990 in Salzburg abschloss; es folgte ein Praktikum in San Diego/Kalifornien (1991). Nach dem Bundesheer begann er die Kanzleiarbeit, 1996 legte er die Rechtsanwaltsprüfung ab und arbeitete seit 1997 in Linz als selbständiger Rechtsanwalt und spezialisierte sich auf Internationales Insolvenzrecht, mit dem er 2009 an der Johannes Kepler Universität Linz das Doktorat erwarb. Er war Gründungsmitglied und Vortragender der European Specialist Group for Insolvency Law. Seit 2004 war er auch Präsident der österreichischen Teilorganisation Eurojuris International, seine Vorträge und Publikationen dazu fanden Beachtung. Johannes hat hart und ungemein viel gearbeitet. Dabei war er geradlinig und konsequent und doch mit einem weichen Kern versehen. Den Menschen, die sich in Situationen der Rechtshilfe verstrickt hatten bzw. begeben mussten, wollte er im besten Sinne des Wortes behilflich sein und gute Lösungen finden. Als Chef in der Kanzlei war er korrekt und fair, konnte Wertschätzung vermitteln und Vertrauen schenken; er belohnte Ehrlichkeit mit Dank und Respekt; obwohl er persönliche Verbundenheit spüren ließ, war er gleichzeitig als Chef auch auf einer gewissen Distanz – insgesamt ein toller Chef, meint seine führende Sekretärin. Für Johannes war seine Familie, aus der er gemeinsam mit den beiden älteren Schwestern Elisabeth und Hemma erwachsen ist, ein Ort der Dankbarkeit und der Freude. Gerne ist er zu den regelmäßigen Familientreffen gekommen, zu denen sich alle versammelt haben, bis hin zu Aziz, der als Flüchtling im Familienkreis neue Heimat gefunden hat. Auch das Patenkind Anna in Wien war für Johannes stets wichtig. Am 28. Juni 1994 lernte Johannes beim Rudern Sabine kennen. Am 25. September 1999 heirateten die beiden im Stift Wilhering. Noch im selben Jahr 1999 sind sie in die Gartenstadt nach Puchenau gezogen. Kinder wurden den beiden leider keine geschenkt. Johannes pflegte viele Freundschaften und Kontakte, die er mit seinen Interessen und Begabungen zu verknüpfen wusste. Er war Freund, Kumpan, Reisegefährte, Sportsmann (Boxen, Rudern, Fußball, Tennis), Genießer bei Tisch und mit dem Glas in der Hand, liebte gesellige Runden und kam so richtig in Fahrt, wenn gesungen und gelacht wurde. Wer hört nicht noch sein schallendes Lachen, das wie eine Trompete seine Freude kundtat. Seine Liebe zu Schottland und dem Whisky, die Passion für das Golfspielen, die Tätigkeiten für die Scotch Malt Whisky Society Österreich u. v. a. m wären hier anzusprechen. Für Johannes waren der Glaube und die Kirche nicht nur selbstverständlich, sie waren Grundpfeiler in seiner Haltung und in seinem Tun. Katholischer Couleur-Student wurde er bereits vor seinem Studienbeginn am 20. September 1984 bei e.v. K.a.V. Bajuvaria Wien im ÖCV. Die Überzeugung für den CV hat er von seinem Vater geerbt. Seine Leidenschaft für den CV kann man nicht beschreiben, sie war umfassend.
Neben all den Tätigkeiten, die er bereits pflegte, suchte Johannes aber auch immer wieder neue Tätigkeitsfelder. Er war kein Philosoph, er war auch kein Theologe, er war vielmehr ein Mann der Tat und der Überzeugung. So war er zunächst im Lazarusorden, um seinem Wunsch nach einer karitativen Tätigkeit nachgeben zu können. Nachdem sich dies zerschlagen hat, ließ er sich von Familiaren des Deutschen Ordens ansprechen und gewinnen. Er wurde schließlich 2009 als Familiare investiert. Einmal Ja gesagt zu den Verpflichtungen als Familiare im Deutschen Orden und zum Auftrag, sein eigenes Leben aus dem Glauben zu gestalten und unter dem Leitspruch „Helfen und heilen“ der Kirche und den Menschen zu dienen, engagierte er sich mit all seinen Kräften für den Orden. Sofort begann er mit dem Aufbau der Komturei der Familiaren „An Enns und Salzach“ in Linz, die 2013 unter Althochmeister Bruno Platter im Linzer Mariendom feierlich gegründet werden konnte. Von 2013 bis 2022 war Johannes Mühllechner der gewählte Gründungskomtur der Komturei. Es war die besondere Fähigkeit von Johannes, Menschen gezielt anzusprechen und zu gewinnen – dabei nützte er auch die vielen Kontakte im CV. Nicht ohne einen berechtigten Stolz erzählte er dann vom Erfolg für das Gute. Mit den Familiaren des Deutschen Ordens initiierte er auch die Hilfsaktion im Krankenhaus der Elisabethinen, durch die Patienten zum Gottesdienst in die Krankenhauskapelle gebracht werden können.
Sein juristisches Wissen wollte er auch dem Deutschen Orden und der Kirche zur Verfügung stellen. Er studierte dazu nochmals am Juridicum Wien das Ordensrecht, schloss dieses 2016 (Legem Mag.) ab. Den Hochmeistern, den Generaloberen des Deutschen Ordens in Wien stand er als Rechtsreferent zur Verfügung, so wie er auch für die Diözese Aufgaben übernehmen konnte und zuletzt kirchenrechtliche Rubriken in der Kirchenzeitung schrieb. 2013 gründete er den Verein für Geschichte des Deutschen Ordens und initiierte eine Schriftenreihe, in der er regelmäßig publizierte. Für diese Verdienste um den Deutschen Orden wollte und wird ihm der Hochmeister des Deutschen Ordens am 24. Mai im Linzer Priesterseminar, in der ehemaligen Kommende des Deutschen Ordens in Linz, posthum das Verdienstkreuz des Ordens verleihen.
Schließlich bleibt noch ein Bereich, der unbedingt angesprochen sein muss: Als Vorstandsmitglied im Verein OÖ. Studentenwerk nahm Johannes Mühllechner seit 2003 wesentlichen Einfluss auf die positive Entwicklung des Vereines, der für 2000 Heimplätze Sorge trägt. Durch seine Tatkraft und seinen Weitblick konnten in den fast 20 Jahren seiner Vorstandstätigkeit große Geldsummen in die Modernisierung und Generalsanierung der Häuser investiert werden und so für die studierende Jugend moderne und zeitgemäße Wohnmöglichkeiten entwickelt werden. Die Änderung der Organisationsstruktur der Organe des Vereines und die Überarbeitung der Satzungen nach dem aktuellen Vereinsrecht tragen seine Handschrift und sind von seiner juristischen Expertise geprägt.
Was bleibt von seinem Lebenswerk? Die Freundschaft und die Wärme, die Johannes schenken und geben konnte. Sein unerschütterliches Vertrauen, dass sich Menschen für das Gute gewinnen lassen und sich gemeinsam engagieren. Im Namen aller, die mir dieses Wort des Abschieds anvertraut haben, sage ich, verehrter Herr Rechtsanwalt Dr. Johannes Mühllechner, ein herzliches Vergelts Gott!
Lieber Freund Johannes – die Liebe Gottes umarme dich! Amen. Fiducit, toter Bruder!
Das Festkonveniat anlässlich des 10-jährigen Gründungsjubiläums der Komturei „An Enns und Salzach“ am 24. Mai 2023 im Priesterseminar in Linz hätte der Tag von Gründungskomtur Johannes Mühllechner werden sollen. Wir werden seiner würdig gedenken und ihn bedanken und ehren. P. Ewald Volgger wird anstelle der Laudatio eine Rückschau halten.
Wir vertrauen darauf, dass die Verstorbenen bei Gott leben. Wenn wir ihrer gedenken, verbinden wir uns mit ihnen im Gebet zu einer großen Gemeinschaft. So wird auch Johannes bei „seinem Festkonveniat“ im Geist bei uns sein.
Palmsonntag, Pontifikalamt mit S.E.: HM Gen. Abt Frank Bayard in St. Elisabeth.
(02. April)
Die musikalische Umrahmung gestaltete in bewährter Weise der hochmeisterliche Kapellmeister Thomas Dolezal mit Werken von G.F. Händel „Intrade“, B. Gesius „Hosianna dem Sohne Davids“, S. Neukomm „Er erniedrigte sich selbst“, A. Reinthaler“ Vater, wenn es nicht möglich ist“ und H. Isaak „O heilige Seelenspeise“.
Requiem und Begräbnis von Cfr. Prälat Hofrat Dr. Gerhard Schultes
(15. April)
in Hohenau an der March.
Confrater Prälat Hofrat Dr. Gerhard Schultes ist von Gott, unserem Herrn, am 24. März 2023 in die Ewigkeit heimgeholt worden. Jahrzehnte lang wirkte der Verstorbene im Dienste seiner Kirche. Der Schwerpunkt seiner geistlichen Arbeit lag in Werken der christlichen Erziehung und Bildung der Kinder, der Jugend und der Erwachsenen sowie in caritativen Tätigkeiten und Leistungen, wie es auch Ziele und Aufgaben des Deutschen Ordens sind, von welchem Gerhard Schultes am 3. Oktober 1998 investiert wurde und ab diesem Zeitpunkt dem Institut der Familiaren im Deutschen Orden angehörte. Mit großer Freude feierte er mit den Ordensmitgliedern und Familiaren die Eucharistie oder konzelebrierte mit der Geistlichkeit des Ordens. Die Teilnahme an den Konveniaten und dem anschließenden Meinungsaustausch sowie den geselligen Zusammenkünften und Reisen zu den historischen Städten des Deutschen Ordens waren für Gerhard ein wichtiger Teil seines Lebens.
Geboren am 9. Februar 1934 als zweiter Sohn des fürstlich liechtensteinischen Revierförsters Johann und seiner Gattin Caroline, verbrachte er seine Kindheit und Volkschulzeit in Hohenau/March, wo er in der Pfarrkirche bereits als Ministrant tätig war. Nach kurzem Besuch der Oberschule in Lundenburg, Südmähren, und dem kriegsbedingtem Abbruch 1945 legte Gerhard im Jahre 1954 am Bundesgymnasium Wien 3 die Matura ab und begann seinen humanistischen Neigungen folgend ein Latein- und Germanistikstudium an der Universität Wien, doch bald verspürte er den Wunsch und die Berufung, als katholischer Priester den Menschen und der Kirche zu dienen und die frohe Botschaft in der Welt zu verbreiten. Also inskribierte er katholische Theologie an der Uni Wien, trat ins Wiener Priesterseminar ein und wurde von S. E. Dr. Franz Kardinal König am 29. Juni 1959 im Wiener Stephansdom zum Priester geweiht. Es folgten Jahre der Kaplanstätigkeit als Religionslehrer und Professor im Bereich der Erzdiözese Wien, wobei Gerhard Schultes seine Doktoratsstudien weiterführte und schließlich im Jahre 1965 zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Seine bald darauf veröffentlichte Dissertation „Der Reichsbund der katholisch, deutschen Jugend Österreichs, Entstehung und Geschichte (bis 1938)“ wurde mit dem Leopold-Kunschak-Preis ausgezeichnet. Schultes hat sich damit als gewiegter Kenner des katholischen Verbandswesens dieser Zeit ausgewiesen und stand dem Reichsbund als Bundespräses vor. Gerhard Schultes wurde Professor an die berufspädagogische Akademie in Wien (1976) und später zu deren Direktor auf Grund der Ernennung durch Kardinal König und den Bundespräsidenten berufen.
Die verdienstvollen Leistungen von Gerhard Schultes fanden in hohen Auszeichnungen durch Kirche und Staat ihren Niederschlag. Im Jahre 1979 erhielt er den Titel Monsignore und 2006 wurde er zum Ehrenprälaten seiner Heiligkeit ernannt. Die Republik ehrte ihn mit dem Berufstitel Hofrat und dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, das Land Niederösterreich verlieh ihm im Jahre 1995 das große Goldene Ehrenzeichen um Verdienste um das Land Niederösterreich.
Schon zu Beginn seiner Studentenzeit trat er der Katholisch Österreichischen Studentenverbindung Rudolfina im ÖCV bei, wo er das Amt des Verbindungsseelsorgers 1962 – 1985 und von 1971 – 1983 auch das des ÖCV-Seelsorgers mit großem Einsatz bekleidete. Schon in den unmittelbaren Nachkriegsjahren erbrachte Schultes wertvolle Beiträge bei der Wiedergründung der Katholisch Österreichischen Studentenverbindung Nordmark Hohenau und hatte dort hohe Chargen inne. Wichtige Arbeit leistete er als Mitglied des Direktoriums des Vereines Akademikerhilfe als geistlicher Beirat der ARGE katholischer Verbände.
Durch seine rege Mitarbeit in verschiedenen Verbänden, Gruppierungen und Organisationen war er im ganzen Land bekannt und beliebt. Sein freundlicher und einfühlsamer Umgang mit Menschen verschiedenster Herkunft, Weltanschauung und politische Gesinnung machte ihn zu einem angenehmen Gesprächspartner und Ratgeber. Mit seiner stets verbindlichen Art, seiner integrativen Kraft und seinem trockenen und hintergründigen Humor gelang es ihm immer wieder so manch angespannte Situation zu glätten und aufzulösen oder gute Kompromisse zu finden. Prälat Schultes pflegte einen großen Freundeskreis und war gern bereit familiäre und sakramentale Feiern zu begleiten. In vielen Fällen führte er drei Generationen einer Familie von der Trauung über Taufen, der Erstkommunion und Firmung der Kinder bis hin zum letzten Gang der Groß- und Urgroßeltern. Nächstenliebe und Caritas übte der Verstorbene im Stillen und Verborgenen. Nicht wenige Menschen wandten sich in schlimmen Notlagen, aus welchem Grund auch immer, an ihn und er gab, und nicht zu wenig, ohne Ansicht der Person. Trotz all seiner umfangreichen Aufgaben und Verpflichtungen fand er Zeit für Konzert- und Theaterbesuche, wobei er sich zeitgenössischer Kunst nicht verschloss. Zahlreiche Reisen führten ihn rund um die Welt, um Gottes Wirken in verschiedensten Kulturen kennen zu lernen. In seine Predigten, die er oft in der Marienkirche, seiner Wiener Heimatpfarre, hielt, ließ er seine gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse einfließen. Mit fortschreitendem Lebensalter galt Gerhards Liebe immer mehr seiner Heimatgemeinde Hohenau, wo er in seinem Elternhaus und seinem Garten Ruhe und Erholung fand und sich endlich unter anderem auch seinem großen Schatz an Büchern widmen konnte. Er hatte dort alte Freunde, die sich rührend um ihn sorgten und ihm bei der Bewältigung der Mühen des Alters beistanden.
Am 15. April 2023 wurde er in Hohenau unter großer geistlicher Assistenz unter der Leitung von Prior Karl Seethaler und in Begleitung von Confratres des Deutschen Ordens, Chargierten, Bundes- und Kartellbrüdern und der Pfarrgemeinde zu Grabe getragen.
Requiem und Begräbnis von Provinzoberin Sr. Monika Madleniger,
(25. April)
Österreich-Provinz der Schwestern, in Friesach.
Die Provinzoberin der Österreich-Provinz der Schwestern des Deutschen Ordens ist am 18. April 2023 nach längerem Leiden, aber dennoch unerwartet, im Alter von 89 Jahren verstorben. Ab Montag, 24. April 2023, fand die Aufbahrung in der Deutschordenskirche St. Blasius in Friesach statt, am Dienstag, 25. April 2023, wurde sie mit einem Pontifikalrequiem in der Deutschordenskirche verabschiedet und am Stadtfriedhof Friesach zur letzten Ruhe beigesetzt. Das Pontifikalrequiem zelebrierte Hochmeister Frank unter Konzelebration von Prior Karl Seethaler, Generalrat Hans-Ulrich Möhring, P. Miroslav Vana, Propst Leszek Zagorowski sowie weiterer Geistlicher Herrn. Generalassistentin Sr. Maria-Franziska Meier vertrat die Ordensschwestern, Sr. Vinzentia Haas und Sr. Barbara Magesacher gedachten als letzte Mitschwestern der Österreichprovinz ihrer Oberin. Eine kleine Abordnung der Familiaren der Ballei Österreich mit Balleimeister Rudolf Müller und Komtur Robert Burghart nahmen an den Feierlichkeiten teil. Das öffentliche Leben war durch den Bürgermeister des Stadt Friesach, Josef Kronlechner, vertreten.
Zur Aufführung gelangte das Requiem in d-Moll KV 626 von W. A. Mozart durch das Vokal- und Instrumentalensemble der Dommusik Klagenfurt unter der Leitung des Dommusikkapellmeisters Mag. Thomas Wasserfaller.
In seiner Homilie gedachte der Hochmeister des Deutschen Ordens dem Leben und Wirken der Verstorbenen. Schwester Monika wurde 1933 geboren und hat 1951 die 1. Profess und 1955 die ewige Profess abgelegt, sie hat somit 74 Jahre im Deutschen Orden Gott und den Mitmenschen gedient. In den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es 97 Deutschordens-Schwestern in Friesach, es herrschte eine enorme Aufbruchsstimmung in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges. Schwester Monika hat über sieben Jahrzehnte die Ordensgeschichte geprägt, sie war eine Frau, die wusste, was Sie wollte, und hatte durch Gottes Liebe viel Verständnis für die Anliegen, Sorgen und Nöte der Menschen. Mit ihr hat eine große Beterin uns verlassen, aber dafür haben wir jetzt eine große Fürsprecherin im Himmel dazugewonnen. Ihre Liebe zur Musik wurde nur von der Liebe zum Gebet übertroffen. Die Liebe Gottes zum Menschen und sein Sterben am Kreuz führt zur Erlösung, wir leben von der Auferstehung, Schwester Monika hat an diese Erlösung stets geglaubt. Wir trauern um einen wunderbaren Menschen, sie wird uns sehr fehlen. Abschließend dankte der Hochmeister noch den Mitschwestern, der Generalassistentin sowie dem Ehepaar Pacher für die stetige Hilfestellung und Unterstützung, die sie für Schwester Monika geleistet haben. Am Ende des Requiems erfolgte die Verabschiedung durch Hochmeister Frank in der Deutschordenskirche, danach die Begleitung des Sarges zum Stadtfriedhof, wo Propst Zagorowski, Pfarre Friesach, die Beisetzung vornahm. Die musikalische Umrahmung gestaltet die Bläsergruppe der Stadtkapelle Friesach.
Jahreskonvent der Ballei Österreich
(28. April)
im HMA mit Hl. Messe in St. Elisabeth, Wien I.
Am Beginn stand die gemeinsame Messfeier mit dem Kirchenrektor von St. Elisabeth, P. Piotr Rychel OT. In seiner Homilie ging er auf das Evangelium, der zweiten Abschiedsrede Jesu ein. So wie wir im Alltag zu lieben Bekannten sagen: „Bleiben wir in Verbindung“, so sagt auch Jesus „Bleibt in mir“, dann kann ich auch in euch bleiben, dann wird es auch Frucht bringen. So wie die Rebe nur am Weinstock eine Frucht bringen kann, kann auch nur die Verbindung mit Jesu fruchtbar sein. Was ist diese Frucht? Frömmigkeit, Gebet, gute Taten – Eucharistie, Diakonie und Caritas. Am Ende der Hl. Messe präsentierte P. Piotr den zahlreich anwesenden Familiaren die neue Kirchenbeleuchtung und bedankte sich auch für die durch die Familiaren erfolgte Finanzierung.
Beim nachfolgenden Jahreskonvent im Rittersaal des Hochmeisteramtes konnten wir S.E. Hochmeister Generalabt Frank Bayard sowie P. Piot Rychel, die Komture der drei österreichischen Komtureien und zahlreiche Familiaren herzlich begrüßen. Nach dem Totengedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Familiaren der Ballei erfolgten die Berichte des Balleimeisters, der Komture, des Balleiökonomen sowie der Rechnungsprüfer mit anschließender Entlastung der Balleileitung für das Rechnungsjahr 2022. Als Spendenprojekte der Ballei für das Jahr 2023 wurden im Sinne von „Helfen und Heilen“ ausgewählt: Rest-Finanzierung der Beleuchtung für die Deutschordenskirche St. Elisabeth in Wien, Co-Finanzierung des Projektes „MOMO Zeitraum“ – ein Untersuchungs- und Behandlungszentrum für Kinder und Jugendlich mit lebenslimitierenden und lebensbedrohlichen Erkrankungen, d.h. pädiatrische Palliativpatienten in 1180 Wien. Darüber hinaus wird eine Missio-Priesterausbildung in Ghana übernommen und im Haus Genoveva der Schwestern Oblatinen des hl. Franz von Sales in 1080 Wien die Finanzierung einer Wohnheimbewohnerin für ein Jahr. Danach erfolgte eine Vorschau auf die heurige Investitur am 22./23. September in Wien sowie die Vorstellung der sechs Kandidaten. Zum Abschluss referierte HM Frank zum Thema „Zukunft des Deutschen Ordens“. Mit dem Dank an alle Mitglieder der Balleileitung für ihr stetiges Engagement sowie den Teilnehmern für ihr zahlreiches Kommen endete der offizielle Teil des Abends, der noch bei einem kleinen Buffet und einem regen Meinungsaustausch seinen Ausklang gefunden hat.
Eucharistiefeier und Festkonvent anlässlich des 10. Gründungsjubiläums der Komturei An Enns und Salzach
(24. Mai)
im Priesterseminar Linz
In einer Zeit, wo eine allgemeine Individualisierung immer mehr um sich greift, ist es gar nicht so selbstverständlich, dass sich Gleichgesinnte zusammenschließen und Vereinigungen oder Gemeinschaften bilden. Die Gründung der Komturei „An Enns und Salzach“ war vornehmlich das Werk des ersten Komturs Dr. Johannes Mühllechner. Er wäre der Mann des Festabends gewesen. Er sollte bedankt und geehrt werden. Die Nachricht von seinem unerwarteten Tod vor zwei Monaten hat tiefe Betroffenheit hinterlassen, die nach wie vor zu Herzen geht.
Komtur Dr. Thomas Schwierz konnte im Linzer Priesterseminar, das vor 310 Jahren als Deutschordens-Kommende erbaut worden war, 57 Feiergäste zu einem Festkonveniat begrüßen, darunter Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer und Generalvikar DDr. Severin Lederhilger, Hochmeister Frank, Univ.-Prof. P. Dr. Ewald Volgger sowie die Provinzoberin der deutschen Schwesternprovinz Generalassistentin Sr. Maria-Franziska Meier. Unter den Familiaren waren vertreten der Balleimeister der Ballei Österreich Prof. Dr. Rudolf Müller und seine Vorgänger Prof. Dr. Paul Drobec und Gen. Dir. Hans Haider sowie Mitglieder aus dem Balleivorstand in Wien. Auch der Balleimeister der Ballei Deutschland Thomas Michael Jünger war eigens angereist. Er wurde ja 2013 in Linz investiert. Aus der Nachbarkomturei „An Mur und Mürz“ waren Komtur Dr. Arno Lerchbaumer und Komtureikanzler Dr. Alexander Singer gekommen. Mit einer stattlichen Delegation nahmen die Grabesritter unter Leitung von Komtur Dr. Hans Aigner an der Feier teil. Auch Schwestern aus dem Konvent der Elisabethinen in Linz feierten mitDie Jubiläumsfeier begann in der Seminarkirche, der ehemaligen Deutschordenskirche, mit einer Eucharistiefeier, welcher Hochmeister Frank vorstand. Konzelebranten waren P. Ewald Volgger, Regens Cfr. Michael Münzer FamOT und Msgr. Ewald Kiener von den Grabesrittern. Der Hochmeister erinnerte bei der Predigt zu den Lesungstexten vom Tag an den spirituellen Sendungsauftrag der Ordensangehörigen. Besonders beeindruckend war auch der kräftige Gesang während des Gottesdienstes.
Den Festakt in der Bischofsaula moderierte Komtur Thomas Schwierz. In seinem Festvortrag skizzierte Hochmeister Frank die Struktur des Ordens und wie diese für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet werden soll. Der Hochmeister ließ durchblicken, dass angedacht sei, dem Familiareninstitut einen höheren Stellenwert einzuräumen. Es hätte keinen Berufeneren als den verstorbenen Gründungskomtur Dr. Johannes Mühllechner gegeben, einen Rückblick über die Gründung der Komturei zu halten. Mühllechner wäre im Rahmen des Festabends bedankt und mit der Verleihung des Verdienstkreuzes des Deutschen Ordens geehrt worden. Aus der Laudatio wurde eine Rückschau auf die Komtureigründung, die P. Ewald Volgger mit sehr viel Empathie hielt. Pater Ewald gedachte auch der Familiaren, die aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnten. Hochmeister Frank übergab – quasi als posthume Ehrung – der Witwe, Frau Prof. Sabine Mühllechner, die Urkunde zum Verdienstkreuz. Nach den Grußworten des Balleimeisters überreichten die Vertreter der Komturei „An Mur und Mürz“ an Komtur Thomas Schwierz ein Präsent zum Gründungsjubiläum.
Der offizielle Teil der Feier schloss mit dem Ultima. Bei der anschließenden Agape klang der Abend in herzlicher Atmosphäre aus.
Sitzung des Balleivorstandes im HMA.
(25. Mai)
Drei Mitglieder des Balleivorstandes übernehmen die Finanzierung einer Priesterpatenschaft in Ghana. Im Haus Genoveva der Schwestern Oblatinen des Hl. Franz v. Sales in 1080 Wien, Schönborngasse, werden die Kosten für einen Heimplatz für ein Jahr übernommen. An der Investitur der Grabesritter am 1. 10. In Graz wird eine Abordnung der Komturei An Mur und Mürz teilnehmen. Ein schriftlicher Vorschlag für eine Verpflichtung zur Rückgabe des Ordensmantels im Todesfall wir an das HMA weitergeleitet. Die Unterlagen der Kandidaten Losbichler, Pointner und Ulrich sollen noch in der Juni-Sitzung dem Generalrat vorgelegt werden. Besprechung der Investitur 2023
Konveniat Wien
(25. Mai)
Das Mai-Konveniat der Familiaren-Ballei Österreich begann mit der gemeinsamen Feier der Hl. Messe in der schon für das bevorstehende Pfingstfest mit roten Hortensien geschmückten Deutschordenskirche St. Elisabeth. Unser Cfr. Pfarrvikar Gerhard Höberth stand der Messfeier vor, Cfr. DI Dr. Stefan Zapotocky spielte die Orgel. Cfr. Höberth ging in seiner Homilie auf die drei Heiligen des Tages ein, Papst Gregor VII. -Investiturstreit, Kirchenlehrer Beda Venerabilis - Erforscher der Heiligen Schrift, Kirchengeschichte des englischen Volkes, und Maria Magdalena v. Pazzi OCarm –großer Einfluss auf Spiritualität und Frömmigkeit/Gebet.
Im Anschluss sprach Cfr. HR Priv.-Doz. Dr. Helmut Wohnout, Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchives, über diese zentrale staatliche Archivinstitution und das historische Gedächtnis der Republik und ihrer Vorgänger sowie im Besonderen auch über Anknüpfungspunkte zur Kirche und zum Deutschen Orden. Das Österreichische Staatsarchiv verwahrt, erschließt und sichert mit seiner reichen archivalischen Überlieferung aus über 1.000 Jahren österreichischer Geschichte bedeutendes Kulturgut von gesamteuropäischer Bedeutung. Diese Einrichtung setzt sich zusammen aus dem Allgemeinen Verwaltungsarchiv/Hofkammer, dem Archiv der Republik, dem Kriegsarchiv und dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Das älteste Dokument, eine Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen in karolingischer Minuskelschrift, stammt aus dem Jahr 816. Weitere Dokument-Raritäten sind z.B. die Pragmatische Sanktion von Kaiser Karl VI. aus 1713, die die Unteilbarkeit aller habsburgischen Länder und die weibliche Erbfolge im Reich regelt, die Kriegserklärung Kaiser Franz Josef I. sowie das Moskauer Memorandum vom 15.April 1955, welches den Weg für die Unterzeichnung des Staatsvertrages mit den Alliierten ebnete. In Konnex zum Deutschen Orden finden sich im Österreichischen Staatsarchiv Dokumente zu den Kommenden Wien und Friesach aus dem 13./14. Jh. sowie zu den Hochmeistern Maximilian Joseph von Österreich-Este, Wilhelm von Österreich und Eugen von Österreich. Interessant ist ein Dokument aus dem 18. Jh., welches die finanziellen Voraussetzungen für eine Aufnahme in den Deutschen Orden beschreibt. In Summe waren 1.530,- Gulden in Rheinischer Währung erforderlich, dies entspricht heute einem Betrag von EUR 135.000,-. Abschließende referierte Cfr. Wohnout noch über die Dokumente zu den beiden österreichischen Konkordaten, das erste aus dem Jahr 1855, ausverhandelt von Kardinal Rauscher im Auftrag von Kaiser Franz Josef, gekündigt 1870 und das zweite Konkordat aus dem Jahre 1933 zwischen Bundeskanzler Dollfuß und Papst Pius XI. abgeschlossen. Dieser hoch interessante und kurzweilige Vortag führt noch zu zahlreichen Einzelgesprächen beim nachfolgenden gemütlichen Beisammensein im Hochmeisteramt.
Fuß- und Tageswallfahrt nach Mariazell
(26.-29. Mai)
Zu Pfingsten fand wieder die Ballei-Wallfahrt nach Mariazell statt. Wie schon vor zwei Jahren starteten die Fuß-Wallfahrer am Freitag 26. Mai von Wien-Rodaun aus. Der Weg führte sie über Heiligenkreuz nach Klein-Mariazell. Von dort ging es am 27. Mai über die Araburg nach Rohr im Gebirge. Am Pfingstsonntag führte die Route über St. Aegyd am Neuwalde auf das Gscheid. Die letzte Etappe am Pfingstmontag ging zur allseits bekannten Wuchtlwirtin, von dort vorbei am Hubertussee nach Mariazell. Die Auto-Wallfahrer fuhren am Pfingstmontag nach Mariazell, wo am frühen Nachmittag alle Teilnehmer vor der Basilika Mariazell zusammentrafen. Um 15.00 Uhr feierten wir mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens, Generalabt Frank Bayard, vor dem Gnadenaltar der Basilika die Hl. Messe.
Der Überlieferung nach wurde Mariazell am 21. Dezember 1157 gegründet. Eine Bauinschrift über dem Hauptportal mit der Jahreszahl 1200 lässt diese Zeit als Baubeginn der romanischen Kapelle annehmen. Die erste urkundliche Erwähnung von "Cell" finden wir 1243. Die gotische Kirche konnte im Laufe der Zeit die große Pilgerzahl nicht mehr beherbergen, daher entschloss sich Abt Benedikt Pierin von St. Lambrecht im 17. Jh. zur barocken Erweiterung, die der Kirche ihr charakteristisches Aussehen gab.
Die Gnadenkapelle steht noch heute an der ursprünglichen Stelle der Gründung, 1690 errichtet. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet und zeigt sich als zentrales barockes Bauwerk innerhalb der Basilika. Die schlichte romanische Gnadenstatue „Magna Mater Austriae“ machte Mariazell zum berühmtesten Wallfahrtsort Österreichs. Sie ist 46 cm groß, aus Lindenholz geschnitzt und über 800 Jahre alt. Nach altem Brauch wird die Gnadenstatue mit Kleidern (Liebfrauenkleidern), meist Gaben alter adeliger Damen, geschmückt.
In seiner Homilie ging Hochmeister Frank auf das Ziel der Pilger ein: Pilgern heißt, eine Richtung haben, auf ein Ziel zugehen (Papst Benedikt XVI). Eine bewusste Entscheidung treffen, sich auf den Weg zu machen, hin zur Magna Mater, hin zu Christus, von Menschen, die sich die Sehnsucht nach Gott bewahrt haben. Orte wie diese bringen uns Maria näher, stellen uns ihr gläubiges Vertrauen und ihre Stärke vor Augen, helfen uns in Erinnerung zu rufen, dass Maria unser aller Mutter ist und als Schutzfrau des Deutschen Ordens eine mächtige Fürsprecherin bei Gott. Orte wie dieser, sind friedvolle Plätze, viele Menschen sind seit 850 Jahren hierhergekommen, um getröstet und gestärkt wieder zu gehen. Gehen wir hin zur Gottesmutter, schauen wir auf Maria, lassen wir uns, wie sie, auf Gottes Plan ein, lassen wir uns von ihr tiefer in die Herrlichkeit Gottes führen.
Nach dieser gemeinsamen Messfeier, in der wir uns vertrauensvoll der Gottesmutter Maria zuwendeten und ihr unsere Sorgen und Nöte anvertrauten fand die Wallfahrt im nahegelegenen Gasthof Pirker bei einem gemütlichen und entspannten Beisammensein ihren Abschluss.
Ordenstage anlässlich des 150. Todestages des Ordensvaters und Diener Gottes Peter Rigler un Südtirol.
(01.-04. Juni)
Am Donnerstag, 1. Juni, trafen sich die Teilnehmer in Riglers Geburtsort Sarthein zur Feier der Vesper mit Tauferneuerung und nachfolgender Begegnung mit der Pfarrgemeinde und dem Bürgermeister bei Sarner Spezialitäten. Freitag, 2. Juni, war am Vormittag einer Vortragsreihe im Raiffeisenhaus Mitterlana gewidmet, P. Ewald Volgger sprach über Peter Rigler und seine Bedeutung für die Kirche und den Orden, Cfr. Othmar Parteli über Chronik und Geschichte des Konventes Lana unter Peter Rigler und HM Frank Bayard über Pastorale Impulse Peter Riglers für den Orden heute. Am Nachmittag fand in der Pfarrkirche Niederlana eine Eucharistiefeier mit HM Frank Bayard mit nachfolgender Statio am Grab des Dieners Gottes Peter Rigler statt. Den Samstag, 3. Juni, verbrachten die Teilnehmer in Trient, der Stadt wo Peter Rigler am Priesterseminar als Professor für Moraltheologie lehrte und auch Spiritual war. S.E. Erzbischof em. Luigi Pressan sprach über Peter Rigler und seine Bedeutung für die Erzdiözese Trient. Eine Stadtführung mit Dombesichtigung und die gemeinsame Eucharistiefeier mit dem Erzbischof gestalteten diesen besonders eindrucksvollen Tag. Die gemeinsame Eucharistiefeier im Dom zu Bozen am Sonntag, 4. Juni, mit S.E. Diözesanbischof Ivo Moser mit nachfolgen Mittagessen beendete die Ordenstage. Die Teilnehmer konnten wichtige Informationen über den Ordensvater und Diener Gottes Peter Rigler mitnehmen, durften aber auch viele erfreuliche Begegnungen mit Confratres aus anderen Balleien erleben. Die Ballei Österreich war u.a. durch Balleimeister R. Müller, Balleimeister-Stv. H. Wohnout, die Alt-Balleimeister P. Drobec und H. Haider sowie Komtur Th. Schwierz vertreten.
Fronleichnam in Wien;
(08. Juni)
Hochmeister Frank, Brüder des Deutschen Ordens und eine stattliche Anzahl von Familiaren beteiligten sich auch heuer am traditionellen Fronleichnamsumgang durch die Wiener Innenstadt. Dieser begann wie stets mit dem festlichen Hochamt im Wiener Stephansdom. Christoph Kardinal Schönborn leitete den Gottesdienst, an seiner Seite konzelebrierten Hochmeister Frank und der pakistanische Bischof Khalid Remad sowie zahlreiche Geistliche der Erzdiözese Wien. Die anschließende Prozession führte über die Kärntner- und Augustinerstraße zur ersten Station am Michaeler Platz. Dort rief Kardinal Schönborn zum Gebet für den Frieden auf und stellte sodann das Geheimnis der Eucharistie in den Mittelpunkt seiner Predigt. Es begleite die Menschen auf dem gesamten Pilgerweg ihres Lebens und mache Gottes Sehnsucht nach den Menschen deutlich. Anschließend führte der Weg über den Kohlmarkt und den Graben zurück auf den Stephansplatz. Bei der Pestsäule bezeichnete Kardinal Schönborn in seiner kurzen Homilie den Dank an den Schöpfer als eine Voraussetzung, um die Verantwortung für die Schöpfung als Teil des Glaubens wahrnehmen zu können. Nach dem feierlichen Schlusssegen vor St. Stephan lud der Deutsche Orden auch heuer wieder die befreundeten geistlichen Ritterorden und zahlreiche Gäste zu einer leiblichen Stärkung ein. Auf Grund der unsicheren Witterung fand diese diesmal nicht im Innenhof des Deutschen Ordens, sondern in den Räumlichkeiten des Hochmeisteramtes statt, was aber der guten Stimmung bei Gulasch, Bier und dem traditionell vom Malteser Ritterorden beigesteuerten Wein aus der Ordenskommende Mailberg keinen Abbruch tat.
Familiarentage in Wien,
(16.-18. Juni)
Zusammentreffen der Balleimeister und Komture des Familiareninstitutes des Deutschen Ordens.
Die Familiarentage, das regelmäßige Treffen der Balleien und Komtureien mit dem Hochmeister, fanden dieses Jahr vom 16. bis 18. Juni auf Einladung von Hochmeister Frank wieder im Hochmeisteramt in Wien statt. Nahezu alle Balleimeister und Komture waren anwesend, die Moderation lag bei Hochmeister Frank, Generalsekretärin Sr. M. Gratia Rotter und dem Balleikanzler der Ballei Deutschland Alexander Meyer-Benz.
Zu Beginn wurden am Freitagnachmittag nach der Begrüßungsrunde eine Vielzahl organisatorischer Aspekte erörtert wie etwa die Möglichkeiten balleiübergreifender Spendenprojekte, Nachlassregelungen unter Berücksichtigung des Ordens, einheitliche Jahresgebühren und Aufnahmespenden. Nach der Vesper in der Deutschordenskirche St. Elisabeth gab das gemeinsame Abendessen im Innenhof des Deutschen Hauses eine erste Möglichkeit für den offenen Gedankenaustausch und das nähere Kennenlernen. Der Samstag begann mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier, nach dem Frühstück referierten drei Jungfamiliaren der Ballei Österreich zum „Selbstverständnis des Familiaren“. Tradition und Geschichte des Ordens, seine Spiritualität (Helfen und Heilen), das gemeinsame Gebet und die gelebte christliche Gemeinschaft sind die Kernpunkte ihrer Ordensidentität. Die Confratres bestätigten, dass auch eine junge Familie und kleine Kinder mit einem aktiven Ordensleben vereinbar sind, es kommt auf die Prioritätensetzung an. Danach wurde in Gruppenarbeiten ein Curriculum für Neufamiliaren erarbeitet. Neben der Festlegung einer verbindlichen Vorbereitungszeit von mindestens zwölf Monaten erfolgte eine Zusammenstellung der wesentlichen Inhalte zu den Themen Tradition des Deutschen Ordens, Werke des Deutschen Ordens, Kirche und christlicher Glaube sowie Gebet und Spiritualität. Damit sollen Interessenten und Kandidaten für das Familiareninstitut in die Lage versetzt werden, diese Materien in der Vorbereitungszeit kennenzulernen und abzuarbeiten. Die erstellte Vorlage soll nun dem Generalrat zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt werden. Nach der Sext und dem gemeinsamen Mittagessen war der Nachmittag dem Thema „Selbstverständnis der Familiaren unter dem Gesichtspunkt Deutscher Orden 2030“ gewidmet. Dazu wurden wieder in Arbeitsgruppen die Anregungen zu Status, Struktur und Grundausrichtung des Familiareninstituts unter Berücksichtigung des Kirchen- und Ordensrechtes zusammengestellt. Abschließend referierte Balleimeister Thomas Jünger zur Bedeutung und Deutung des „Wehrens“ und stellte fest, dass das „Wehren“ kein Spezifikum des Deutschen Ordens ist, sondern eine Aufgabe aller Christen, während das „Heilen und Helfen“ schon bei dem Wirken der Kaufleute aus Bremen und Lübeck vor Akkon im Mittelpunkt stand. Die gemeinsame Feier der Vesper beendet den interessanten und intensiven Arbeitstag, den ein Grillen im Innenhof bei herrlichem Sommerwetter und mit Blick auf den Südturm des Stephansdoms sowie langen persönlichen Gesprächen ideal abrundete.
Der Sonntagvormittag wurde als „kleiner Einkehrtag“ begangen, um deutlich zu machen, dass das Familiareninstitut vor allem eine geistliche Gemeinschaft ist. Nach Laudes und Frühstück im Stillschweigen setzte Hochmeister Frank einen geistlichen Impuls mit seinen Ausführungen zu den Ordensheiligen Elisabeth und Georg sowie zu den Glaubenszeugen heilige Dorothea von Montau und dem Diener Gottes P. Peter Rigler. Danach feierten die Teilnehmer der Familiarentage mit der Gottesdienstgemeinde von St. Elisabeth und dem Hochmeister den Sonntagsgottesdienst in St. Elisabeth. Eine Abschlussrunde zur Reflexion der gemeinsamen Tage zeigte ein ohne Ausnahme positives Echo, vor allem wegen des offenen Gedankenaustausches in großer gegenseitiger Wertschätzung. Der Dreiklang Arbeiten – Spiritualität – Gemeinschaft war eine gelungene Kombination für diese Familiarentage. Bereits nächstes Jahr soll das nächste Treffen folgen, dann auch zu Änderungen der Statuten für das Familiareninstitut.
Begräbnis von Cfr. Präsident i.R. Hon.-Prof. Dr. Georg Weißmann
(29. Juni)
am Friedhof Hernals, 1170 Wien.
OT-Mittagstisch
(11. April, 02. Mai, 06. Juni)
im Restaurant Magazin, 1010 Wien unter regelmäßiger Teilnahme von 10-15 Confratres.
Wir trauern um unsere verstorbenen Confratres im 2. Quartal 2023:
Cfr. Präsident i.R. Hon.-Prof. Dr. Georg Weißmann, geb. 06. Februar 1933, investiert am 17. November 1996, verstorben am 25. Juni 2023,
Requiescat in pace!
Vorschau Juli – September 2023
05. August: Professfeier der Schwestern der Provinz Deutschland in Passau mit S.E. HM Gen.Abt Frank Bayard
01.-03. September: Investitur der Ballei Deutschland in Münster
08./09. September: P. Peter Rigler OT – Fachtagung zum 150. Geburtstag in Wien
10. September: Hochfest Kreuzerhöhung – Titelfest des Deutschen Ordens
22./23. September: Investitur der Ballei Österreich in Wien
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei den kommenden Veranstaltungen sowie auf eine rege Teilnahme, insbesondere bei den Konveniaten und den Ordensfesten, die der Pflege der Ordensspiritualität, der persönlichen Kontakte und der Gemeinschaft dienen.
Es muss jedem Confrater ein persönliches Anliegen sein, die Veranstaltungen der Familiaren-Gemeinschaft der Ballei Österreich regelmäßig zu besuchen.
Mit ordensbrüderlichen Grüßen
Rudi
Wien, 14.07.2023