2. Konveniat der Komturei „An Mur und Mürz“ im Kloster der Kreuzschwestern in Graz
Ein besonderer, für die meisten unerwarteter Höhepunkt bot sich in kultureller Hinsicht. Sr. Wiltrud, eine Schülerin des Malers Rudolf Szyszkowitz, die selbst Künstlerin ist und auch heute noch Malkurse veranstaltet, bat uns in die Tiefen des Gebäudes und wurden wir dort eines faszinierenden Bildes von Rudolf Szyszkowitz ansichtig („Die sieben Schmerzen Mariens“), welches auf eine bewegte Geschichte verweisen kann, bis es im Konvent der Kreuzschwestern seine hoffentlich endgültige Heimat fand. Sr. Wiltrud erklärte uns, das Bild in einer sehr persönlichen Form, zumal sie als Schülerin von Rudolf Szyszkowitz aus erster Hand sprechen konnte. Bewegte Geschichte erlebten wir auch im wahrsten Sinne des Wortes bei der Betrachtung von Ausstellungsstücken: Neben Kunstschätzen befanden sich unter den Exponaten auch die Wanderschuhe einer Schwester, die auf der Wallfahrt nach Mariazell einige Kilometer vor Erreichen des Zieles endgültig ihren Geist aufgegeben haben, sodass die Wallfahrerin unbeschuht dort einlangte.
Danach konnten wir an der unendlichen Gastfreundschaft der Kreuzschwestern partizipieren, die uns nicht nur mit einer hervorragenden Brettljause, sondern auch mit hervorragenden destillierten Schätzen (darunter ein besonderer Kräuterschnaps, dessen Kosten man schwer verweigern konnte) kredenzten. Auch beim nunmehrigen Anblick der Bilder läuft dem Verfasser dieser Zeilen noch das Wasser im Mund zusammen, so köstlich und reichlich gedeckt war der Tisch. Als kleines Andenken wurde der Sr. Oberin Maria Bosco ein Bild, welches alle Teilnehmer an unserem Ausflug nach Seggau (und anschließend in die Buschenschank) verewigt, von unserem Komtur überreicht.
Die Gastfreundschaft der Schwestern animierte uns freilich, unser kaum begonnenes Sozialprojekt, in das auch die Deutschordensschwestern aus Friesach eingebunden werden, schon bald fortzusetzen.
Alexander Singer FamOT
Komtureikanzler